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Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Titel: Herzklopfen in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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geschafft.“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, sah er die Pobacken des Babys über den angewinkelten Beinchen. „Marcie. Erin. Ihr müsst jetzt wirklich gut aufpassen. Das ist jetzt sehr heikel. Wenn ich sage ‚pressen‘, dann presst du. Und wenn ich sage ‚stopp‘, dann hörst du sofort damit auf.“
    Erin griff nach der Hand ihrer Schwester. Sie blickte Marcie fest in die Augen. „Das machen wir … das können wir. Oder, Marcie?“
    „Ja, ja. Bitte mach, dass alles gut geht“, entgegnete Marcie atemlos.
    „Es wird alles gut gehen“, versuchte Aiden, sie zu beruhigen. „So. Marcie. Jetzt pressen …“
    Das Baby musste sich selbst seinen Weg suchen ohne weiteres Eingreifen – das war am sichersten. Obwohl es sehr schwer war, das untätig mit ansehen zu müssen.
    „Gut“, lobte Aiden. „Eine Sekunde Pause.“
    Es würde nicht lange dauern; das Baby war klein und würde schnell zur Welt kommen. Der Popo war schon draußen. „Noch mal, Marcie – press, wenn du bereit bist …“
    Sie war so bereit dafür. Sie presste, und Aiden konnte Schen-kel und Knie des Babys entdecken. „Stopp! Nicht weiter pres-sen. Hecheln. Zurückhalten.“ Er fuhr mit zwei Fingern am Beinchen des Babys bis zur Unterseite seiner Kniekehle ent-lang, verstärkte den Druck, und schon war das rechte Beinchen aus dem Mutterleib. Dann wiederholte er das Ganze noch mal auf der linken Seite, bis schließlich beide Beinchen draußen wa-ren. Er fasste das Baby an den Hüften. Mit dem Daumen auf dem Kreuzbein, den Händen an den Hüftknochen, zog er das Kind in einer langsamen Drehbewegung nach unten, bis die erste Schulter erschien.
    „Aaaaahhhrrrggg …“ , stöhnte Marcie.
    „Nicht pressen! Nicht pressen! Nicht pressen!“, gab Aiden ihr Anweisung.
    Das Baby wurde nicht mit Sauerstoff versorgt. Deshalb war nun besondere Eile angesagt, aber er musste die Oberhand behalten und durfte nicht zu lassen, dass der mütterliche Drang zu pressen alles aus dem Ruder laufen ließ. Aiden fuhr mit seinen Fingern schnell am Ärmchen des Babys entlang, übte etwas Druck auf die Innenseite des Ellbogens aus und brachte das Ärmchen zum Vorschein. Er drehte das Kind behutsam in die andere Richtung und wiederholte das Manöver, um den zweiten Arm auch noch herauszuholen.
    Jetzt kam der gefährlichste Moment bei der Entbindung einer Steißgeburt – das Köpfchen. Hier war besondere Vorsicht geboten. Er stützte den Unterleib des Kindes mit seiner rechten Hand und schob den Babypopo etwas nach oben. „Marcie, auf KEINEN Fall pressen! Erin, ich brauche dich.“ Er bewegte eine Hand zu Marcies Becken. „In einer Sekunde werde ich dich bitten, genau hier drauf zu drücken.“ Er drang mit zwei Fingern seiner rechten Hand in Marcies Geburtskanal ein, griff nach dem Nacken des Babys, da er nach der Nabelschnur tasten wollte. Sie hatten Glück – keine Nabelschnurschlinge. Er umfasste den Kiefer des Kindes und drückte ihn etwas herunter, sodass das Kinn des Babys sich in Richtung Brust neigte.
    „Erin, pressen … Marcie, press das Baby raus. Jetzt, jetzt, jetzt .“
    Und das Baby glitt heraus. Es war schlaff. Träge und erschöpft. Und es hatte kurz keinen Sauerstoff bekommen. Allerdings nicht lange genug, um gefährlich zu sein. Aiden hatte eine Hand an dem Oberkörper des Babys. Er wand es herum und strich ihm eine Weile über den Rücken. Aiden war kurz davor, den Kleinen noch einmal umzudrehen und ihm den Schleim selbst aus dem Mund zu saugen, als erst ein Hüsteln, Gurgeln und schließlich ein kraftvoller Schrei ertönte. Gleichzeitig mit den Rotorblättern eines Hubschraubers, die irgendwo in einem fernen Hintergrund zu hören waren.
    „Gut gemacht, Marcie“, lobte Aiden. „Erin, deck Marcie mit einem Handtuch zu. Wir machen den Jungen sauber, trocknen ihn ab und hüllen ihn in eine warme Decke. Das kann er jetzt wirklich gut gebrauchen.“
    Marcie weinte und streckte die Hände nach ihm aus, während Erin das Handtuch über ihr ausbreitete. „Oh Gott, oh Gott, oh Gott“, stieß sie schluchzend hervor.
    Aiden deckte das Baby zu, damit der Kleine warm gehalten wurde, und durchtrennte dann die Nabelschnur. Er hörte den Hubschrauber immer näher kommen. Die Besatzung des Rettungsfliegerswürde sich um den Rest kümmern.
    Bevor der Hubschrauber landete, flog die Tür auf, und Ian schrie: „Marcie! Marcie!“ Er stand in der Schlafzimmertür mit dem Ausdruck größten Entsetzens in seinem Gesicht.
    Aiden richtete sich zu seiner vollen

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