Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!
sich ins Mikrofon.
»Ah, ja. Die Wassersportmöglichkeiten, zu denen wir auch während unseres Ausflugs kommen werden. Ich bin fast am Ende, meine Damen und Herren. Wir werden morgen einen sehr interessanten Tag erleben, wir werden mit interessanten Menschen sprechen, Sie werden aufregenden Ideen und Projekten begegnen, kurz gesagt, Sie werden einen Tag erleben, der Ihr Leben verändern kann. Also, ich wünsche Ihnen jetzt einen guten Appetit, seien Sie unsere Gäste, und einen schönen Abend wünscht Ihnen Ihr Dennis Tacke. Bis später.«
»Gäste!« Walters brummige Stimme war in der Stille deutlich zu hören. »Ich höre immer Gäste, aber die Getränke selbst bezahlen. Ist ja wohl ein Witz.«
Als die fünf Kellner samt Suppenterrinen wieder durch die Schwingtür kamen, setzte endlich Applaus ein.
D as ist …« Heinz wedelte sich mit der Hand den Dampf ins Gesicht und schnupperte. »Spargelcremesuppe. Das ist schön.«
Walter zeigte sich unbeeindruckt und hielt Patrick Dengler den Teller hin. »Füllen Sie doch mal auf, junger Mann, Sie sitzen strategisch günstiger.« Und zu Johanna gewandt sagte er: »Also, was man sich hier alles anhören muss. Gäste. Pah. Und dann noch die Nummer mit Sylt. Auch wenn wir noch nicht so viel gesehen haben, aber das neue Sylt … Der träumt doch.«
»Nicht so laut, Walter.« Heinz sah sich nach Dennis Tacke um, der am Nebentisch stand und sich mit Ewald Hollenkötter unterhielt. »Wir wollen doch keinen Ärger.«
»Was denn für Ärger? Ich kann doch wohl mal Fehlinformationen korrigieren. Vielleicht war Tucke noch nie auf Sylt.«
Walter griff verärgert zum Löffel und begann, hektisch in der Suppe zu rühren. »Aber mein Herr Schwager ist empfindlich. Ich sehe schon. Und …«
»Bitte, meine Herren.« Eva Pieper hob ihr Bierglas in Walters Richtung. »Wir wollen doch am ersten Abend nicht streiten. Herr Müller, der Vergleich mit Sylt bezog sich sicherlich auf Gästezahlen und Fremdenbetten, ansonsten sind die Unterschiede doch viel zu groß.«
»Waren Sie denn schon mal auf Sylt?«, fragte Heinz.
Sie setzte ihr Glas wieder ab. »Sehr oft sogar. Wir habenuns vor einigen Jahren eine kleine Wohnung gekauft. In Keitum.«
»Ach«, griff Heinz begeistert den Faden auf. »Das trifft sich ja gut. Dabei sind wir uns auf der Insel noch nie begegnet. Und das, obwohl ich als Gästebetreuer die Dorfführung in Keitum mache, ich bin einmal in der Woche da.«
Ohne den Blick von Ulrich Pieper abzuwenden, hielt Walter seinen Suppenteller erneut vor Patrick Denglers Nase. »Sie wohnen doch in Hannover. Steht denn die Wohnung die ganze Zeit leer? Die muss doch geheizt und belüftet werden.«
Er nickte Dengler knapp zu und balancierte den vollen Teller langsam zurück.
»Nein, nein«, antwortete Eva Pieper lachend. »Leer steht die Wohnung nicht. Sie wird natürlich vermietet. Wir haben eine ortsansässige Wohnungsvermittlung beauftragt, dadurch haben wir überhaupt keine Arbeit damit. Die Kinder können natürlich jederzeit blocken, aber ansonsten haben wir fast durchgehend Feriengäste. Das ist für uns auch noch ein hübsches Zubrot zu unserer Pension.«
Johanna war auch schon mal in Keitum gewesen. Vor drei Jahren im Mai, mit Max, drei zauberhafte Tage. Damals, als die Welt noch in Ordnung war. Max hatte sie mit einem langen Wochenende überrascht. Er hatte eine entzückende kleine Wohnung in Keitum gemietet, Champagner im Kühlschrank verstaut und ihre Handys ausgestellt. Sie waren, bis auf zwei Restaurantbesuche, für sich geblieben. Die meiste Zeit verbrachten sie im Bett oder bei langen Spaziergängen am Strand. Johanna hatte geglaubt, dieses Glück hielte für die Ewigkeit. Sie versuchte, den Gedanken zu verscheuchen.
»Möchtest du noch Suppe, Tante Finchen?«
Ihre Tante sah zu ihr hoch. »Ich habe doch noch. Und außerdem kommt die aus der Tüte. Schmeckt nur nach Chemie. Widerlich.«
Heinz schüttelte nachsichtig den Kopf. »So schlecht ist die auch nicht. Und eine Vermietung bringt tatsächlich so viel Geld?« Die letzten Worte waren wieder an die Piepers gerichtet. Auch Walter wartete mit gespannter Miene auf die Antwort.
»Ja.« Ulrich Pieper schob seinen leeren Teller zur Seite. »Man wundert sich wirklich, wie viele Menschen noch Urlaub machen. Alle reden von Wirtschaftskrise, aber Ferien werden bezahlt. Und zwar prompt und ohne Diskussionen. So eine Rendite kriegen Sie auf keinem Festgeldkonto. Sagenhaft.«
Die Bedienung erschien, um die Suppenteller
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