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Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Titel: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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besprechen. Und wir müssen rausfinden, wie es dem Bauern geht.«
    »Wie soll es dem gehen? Verkatert.« Walter setzte sich jetzt auf. »Und mit welchen anderen willst du das besprechen? Mit Hollenkötters? Oder mit diesem arroganten Dengler? Dann viel Spaß.« Er stand langsam auf und schlurfte auf die Tür zu.
    Heinz sah ihm nach. »Was willst du jetzt unternehmen? Um diese Zeit?«
    An der Tür drehte Walter sich zu ihm um. »Ich muss mal und gehe aufs Klo. Wenn ich in zwanzig Minuten nicht zurück bin, kannst du die Polizei anrufen. Dann hat mich die Mafia auf dem Flur erschossen. Mit Schalldämpfer, deshalb wirst du nichts hören. Dann guck einfach mal nach.«
    »Du musst das ernst nehmen, Walter.« Heinz wurde jetzt ärgerlich. »Hier stinkt was zum Himmel. Du hast dir vorhin Notizen gemacht, also bist du doch auch unsicher, ob das hier alles seine Richtigkeit hat.«
    »Ich mache lediglich eine Mängelliste, die ich hinterher Theo von Alsterstätten schicken werde. Leider ist er persönlich nicht hier, er sollte aber wissen, wie seine Angestellten mit den geladenen Gästen umgehen. Das halte ich für wichtig. Allerdings besteht zwischen einer Mängelliste und dem Verdacht auf Mafiazugehörigkeit ein kleiner Unterschied, dafür müssen wir erst Beweise sammeln.«
    »Also glaubst du mir?«
    Walter sah ihn skeptisch an. »Na ja, so richtig gut hörst du ja nicht.«
    Wütend holte Heinz Luft. »Ich hatte mein Hörgerät an. Und Tacke hat laut und deutlich gesprochen. Und außerdem habe ich so ein Gefühl. Ich bin mir sicher. Wir müssen Augen und Ohren offen halten. Ich werde mal mit Johanna reden. Sie scheint mir vernünftig und überlegt zu sein. Und sie arbeitet beim Radio, sie hat Kontakte. Sie ist nämlich die schöne Stimme, die ich so gern höre.«
    »Ach ja?« Walter trat an der Tür schon von einem Bein aufs andere. »Ich weiß nicht, welche Stimme du meinst. Aber Heinz, wir wollen uns doch nicht blamieren. So, ich muss.«

D aniel verharrte mit der Zahnbürste im Mund und lauschte. Als es wieder klingelte, warf er einen Blick auf die Badezimmeruhr. Tatsächlich. Er hatte sich nicht verhört. Irgendein Vollidiot klingelte um kurz vor Mitternacht Sturm an seiner Wohnungstür. Mit der Zahnbürste in der Hand lief er in den Flur und riss die Tür auf.
    »Maksch«, stieß er überrascht hervor, »wasch mascht du denn hier?« Er schluckte den Zahnpastaschaum runter und verzog das Gesicht. »Komm rein.«
    Während Max im Flur stehen blieb, spülte Daniel den Mund aus und fuhr sich schnell über die verstrubbelte Frisur.
    »Hast du was von Johanna gehört?«
    Er hätte sich die Mühe mit den Haaren sparen können. Max sah einfach durch ihn hindurch und ging mit schnellen Schritten ins Wohnzimmer.
    »Sie geht nicht ans Handy oder hat es abgestellt. Hast du was gehört?«
    »Möchtest du was trinken? Kaffee? Tee? Bier? Rotwein? Weißwein ist aus.«
    »Ich … ach, ein Bier. Ob du was gehört hast?«
    »Ich?« Daniel drehte sich um. »Kalt oder nicht so kalt?«
    »Egal.« Max folgte ihm in die Küche.
    »Egal habe ich nicht. Aus dem Kühlschrank? Oder zimmerwarm?«
    »Ach, Daniel, gib mir irgendein Bier. Und antworte doch mal.«
    »Ich habe nichts gehört. Ich hatte auch Dienst, wie du weißt.« Daniel hebelte den Kronkorken weg und reichte Max die Flasche. »Glas dazu?«
    Mit leisem Stöhnen ging Max kopfschüttelnd zurück ins Wohnzimmer und ließ sich in einen Sessel fallen. Er fixierte Daniel einen Moment, trank aus der Flasche und stellte sie hart auf den kleinen Tisch. »Ich glaube, es war eine Schnapsidee. Ich habe mal ein bisschen über diese Art der Verkaufsfahrten recherchiert. Da gibt’s jede Menge schwarzer Schafe. Und einige mit richtig krimineller Energie. Hoffentlich geht das gut.«
    »Machst du dir plötzlich Sorgen um sie?« Daniel hatte sich aufs Sofa gesetzt und hielt sein Wasserglas in der Hand. »Das hast du doch in den letzten Wochen auch nicht gemacht, und ihr geht es nicht besonders gut. Oder hast du nur Angst um deine beste Journalistin und Mitarbeiterin? Du hast dich drei Wochen lang nicht blicken lassen, dann brauchst du jetzt auch nicht zu glauben, dass du nur hier aufkreuzen musst, um alles wieder in Ordnung zu bringen.«
    »Daniel.« Max ließ seinen Kopf genervt an die Sessellehne sinken. »Ich weiß nicht, was Johanna dir erzählt hat, aber das Ganze ist der allergrößte Schwachsinn. Ich habe mich nicht blicken lassen, weil sie mich nicht sehen will, außerhalb des Senders zumindest.

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