Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Titel: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
Vom Netzwerk:
Meine Güte, Daniel, du kennst Johanna viel länger als ich, du weiß doch, wie sie ist, wenn sie sich in etwas verrennt. Das mit der Wolf war ganz anders, als du und die anderen, einschließlich Johanna, denken. Und wenn meine Frau mir mal die Gelegenheit geben würde, ihr alles in Ruhe zu erklären, dann wäre die Sache auch vom Tisch. Aber stattdessen knallt sie mir meine Tasche vor die Tür und spielt anschließend toter Käfer.«
    Daniel musterte ihn skeptisch. »Johanna ist nicht hysterisch,mein Lieber. Und du spielst doch auch toter Käfer. Sie hat dich nicht aus Spaß rausgeschmissen, sie hatte ihre Gründe. Das hat sie zumindest gesagt.«
    »Ich weiß. Das ist es ja. Ich kann noch nicht mal was erklären.« Max rutschte ungeduldig im Sessel nach vorn. »Es ist wirklich alles ganz anders.«
    »Das sagen alle Männer, die erwischt werden.« Daniel stand plötzlich auf. »Was willst du denn machen?«
    »Mit ihr reden.«
    Loyalität hin oder her, Daniel hatte Mitleid. Er setzte sich wieder hin. »Du merkst schon, dass die Geschichte ziemlich schwach klingt, oder? Ein Schnaps, dann komatöser Schlaf und keine einzige Erinnerung? Und die Wolf bombardiert dich mit Mails. Johanna hat einige gelesen.«
    »Mails?« Max starrte ihn an. »Wenn ich wirklich eine Affäre hätte, würde ich garantiert nicht unsere private Mailadresse rausgeben. Mareike Wolf hat mich damit auch nicht bombardiert, es waren genau vier Stück.«
    Daniel zuckte nur die Schultern. Einen Rest von Loyalität sollte er sich bewahren. Max schüttelte den Kopf. »Du glaubst mir auch nicht. Super.«
    »Darum geht es doch nicht«, widersprach Daniel sofort. »Johanna muss dir glauben, wenn denn alles so stimmt. Jetzt lass sie doch mal dieses Wochenende überstehen, das wird sowieso eine schräge Sache, und dann seht ihr weiter.«
    »Weitersehen.« Müde hob Max den Kopf. »Das höre ich seit Wochen. Finchen hat mir vorgeschlagen, dass ich am Samstag wie zufällig dort an der Schlei vorbeikomme. Was meinst du?«
    »Wie zufällig?« Daniel lachte. »Das ist genauso überzeugend wie der eine Schnaps, nach dem man nicht mehr denken kann. Für wie blöd haltet ihr Johanna?«
    »Findest du das falsch?«
    »Nein. Aber lass die Geschichten. Fahr hin, damit ihr redet, und gut. Dann wirst du sehen, was passiert. Im schlimmsten Fall schlägt sie dich nieder.«
    »Das ist doch Blödsinn.«
    »Sicher.« Daniel fand das Gespräch mittlerweile beinahe unterhaltsam. »Vielleicht ist sie auch ganz froh, dich zu sehen, weil sie die ganze Zeit unter dubiosen Verkäufern und senilen Rentnern hockt. Bei dem Vergleich schneidest du doch gut ab. Oder du rettest sie aus der Finanzhölle, die sich da aufgetan hat. Oder sie hat sich in den flottesten und reichsten der alten Säcke verliebt und es ist sowieso endgültig aus. Dann weißt du aber wenigstens Bescheid.«
    »Sag mal, was trinkst du da eigentlich?«
    »Wasser.« Daniel sah kurz in sein Glas. »Ich hatte ja schon Zähne geputzt. Aber das kann doch ganz lustig werden. Ich bin gespannt, was ihr erzählt. Du, sorry, aber ich habe morgen früh Dienst. Ich muss ins Bett.«
    »Ja, klar.« Max trank das Bier mit einem Zug aus und stand auf. »Daniel, es war … Falls du mit Johanna redest, dann sag ihr …«
    »Das musst du allein machen«, unterbrach Daniel ihn. »Ich sage ihr, dass du hier warst, um den Rest kümmert euch bitte selbst. Ich bin nicht Dr. Sommer. Also, gute Nacht.«
    Er sah Max nach, der langsam an seiner eigenen Wohnung vorbei die Treppen nach unten ging.
    »Max?«
    »Ja?«
    »Wieso schläfst du nicht in eurer Wohnung? Johanna ist doch nicht da.«
    »Eben. Gute Nacht.«

F inchen sprühte eine Haarspraywolke über sich, die bei Johanna einen Hustenreiz auslöste. Sie riss das winzige Badezimmerfenster auf und hielt sich die Hand vor die Nase. »Tante Finchen, du bringst uns um. Du musst doch nicht die ganze Flasche verbrauchen.«
    Finchen sah sie tadelnd an und zupfte sich ein paar Strähnchen in die Stirn. »Du stellst dich an. Wenn du jetzt auch noch mit den Ozonwerten anfängst, kriegen wir Streit. Willst du nicht mal unter die Dusche gehen?«
    Johanna lehnte sich entspannt an den Türrahmen. »Wenn diese Giftgaswolke abgezogen ist. Ich frühstücke nicht, ich komme später dazu und trinke einen Kaffee, warte einfach nicht auf mich.«
    »Du musst doch was essen.« Finchen drehte den Lippenstift auf und öffnete ihren Mund. »Es ist ungesund, mit leerem Magen aus dem Haus zu gehen.«
    Sie rieb mit dem

Weitere Kostenlose Bücher