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Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Titel: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Anteil kaufen«, sagte Eva Pieper. »Das hat uns Herr Kruse genau erklärt. Es gibt schon Anteile für tausend Euro, da kann man dann eben nur eine Woche oder zehn Tage hier Urlaub machen. Und wo können Sie heute schon für tausend Euro hinfahren? Dafür bekommt man höchstens so eine Spelunke wie dieses Gasthaus hier. Da bleibe ich lieber zu Hause.«
    »Schön werden diese Wohnungen ja«, räumte Heinz ein. »Meiner Frau würde das bestimmt gefallen. Sie fährt auchso gerne Fahrrad. Und sie mag diese Stockrosen. Die sind auf dem Prospekt auch überall drauf.«
    »Sehen Sie.« Eva Pieper nickte zustimmend. »Und es ist Erstbezug. Alles neu. Hat Ihnen Herr Kruse auch gesagt, wie viele Interessenten es schon gibt? Nein? Es gibt eine Liste mit mindestens fünfzig Interessierten. Wir waren ja nicht die einzige Reisegruppe, die sich das angesehen hat. Mein Mann hat auch gemeint, dass wir uns jetzt ganz schnell entscheiden müssen.«
    Finchen beobachtete abwechselnd Heinz und Eva Pieper. Sie hatte das ungute Gefühl, dass Heinz hier langsam überredet wurde. Dabei hatte Walter ihr vorhin erzählt, dass sein Schwager überhaupt nie verreise.
    »Wenn ich ihn nicht gezwungen hätte und wenn es hier nicht alles, oder besser, fast alles umsonst gegeben hätte, dann hätte ich ihn nicht von der Insel runtergebracht«, hatte er ihr vertrauensvoll erzählt. »Heinz mag überhaupt keine fremden Orte, alles außer Sylt ist ihm suspekt. Da hat sich der Krause aber genau den Richtigen ausgesucht, dem er eine Ferienwohnung verkaufen will. An dem beißt er sich die Zähne aus.«
    Aber Heinz studierte gerade noch einmal die Broschüre.
    »Und gucken Sie mal hier.« Eva Pieper tippte mit dem Finger auf eine Stelle im Text. »Das ist auch eine ganz sichere Geldanlage, weil …«
    »Sie haben mich rausgeschmissen.« Walter stand plötzlich mit hochrotem Kopf am Tisch. »Tucke hat mich am Arm gepackt. Ich glaube, es geht los.«
    »Wie bitte?« Entgeistert blickte Finchen ihn an. »Das darf ja wohl nicht wahr sein.«
    »Was hast du ihm denn gesagt?« Heinz hatte die Broschüre immer noch aufgeklappt in den Händen.
    »Was soll ich ihm schon sagen?« Walter hielt seine Hand an die Brust. »Ich soll mich nicht aufregen, aber das ist ja wohl der Gipfel. Heinz, ich brauche einen Stuhl und ein Glas Wasser.«
    Annegret Töpper war schon aufgesprungen. »Setzen Sie sich, ich hole Wasser.«
    Schwer atmend ließ Walter sich auf den Stuhl fallen und wischte sich mit der Hand über die Stirn. »Die können ja überhaupt keine Kritik vertragen. Und rechnen können sie auch nicht.«
    »Ja, und?« Heinz sah ihn immer noch abwartend an. »Weshalb haben sie dich rausgeschmissen?«
    Plötzlich tauchte Johanna vor ihnen auf. Sie hatte die letzte Frage gehört und antwortete. »Weil Herr Müller die Herren anbrüllen musste, um ihnen die steuerlichen Rechenfehler zu erklären. Was heißt erklären? Er hat geschrien, dass diese Renditeeinschätzung ja wohl der größte Schwachsinn ist, seit der liebe Gott das Geld erfunden hat.«
    Sie hatte am Eingang des Saals gestanden und sich gerade mit Lisa Wagner gestritten, die frech behauptete, dass alle Informationsgespräche für heute Abend vergeben seien.
    »Vielleicht ergibt sich ja morgen früh eine Gelegenheit, sich bei Herrn Kruse über die Modalitäten zu informieren. Heute sind die dran, die sich sofort interessiert haben.«
    Johanna hatte nach Luft geschnappt und auf einem Gespräch bestanden. Lisa Wagner hatte abgewehrt und gemurmelt, dass die kostbare Zeit keineswegs für Leute gedacht sei, die den Ernst der Lage gar nicht erfassen würden. An dieser Stelle hatte Walter angefangen zu brüllen und Johanna hatte die zickige Lisa Wagner einfach stehen lassen.
    »Du hast sie angeschrien?« Heinz war erschrocken. »Warum?«
    »Weil sie mich nicht verstanden haben«, sagte Walter. »Ich habe es ihnen dreimal vorgerechnet, aber sie haben wohl gedacht, ich bin blöde. Und dann habe ich es etwas lauter noch mal vorgerechnet. Also, richtig gebrüllt habe ich nicht. Ihr solltet mich mal brüllen hören.«
    Annegret Töpper kam mit dem Glas in der Hand wieder zurück. »Frau Pieper, Ihr Mann sucht Sie.« Sie stellte das Glas vor Walter ab. »Es klang dringend.«
    »Ja, ja, ich komme«, antwortete Eva Pieper, bevor sie sich Walter zuwandte. »Wie kommen Sie denn …«
    »Ihr Mann hat gesagt, es sei dringend.« Annegret Töpper ließ nicht locker und blieb einfach stehen. »Sehr dringend.«
    Eva Pieper hob irritiert den

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