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Herzschlag der Nacht

Herzschlag der Nacht

Titel: Herzschlag der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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sagst du den anderen Bediensteten und dem Gärtner, dass sie sich keine Gedanken machen sollen, falls jemand hinaus zu dem blauen Schuppen geht.«
    »Ja, Mum.«
    Während das Hausmädchen loslief, wandte sich Mrs. Clocker voller Dankbarkeit an Beatrix. »Ich hörte, dass Sie wahre Wunder mit Tieren vollbringen, Miss Hathaway. Und ein Wunder wird es brauchen, dieses flohverseuchte Ungeheuer zu zähmen.«
    »Wunder kann ich nicht bieten«, entgegnete Beatrix schmunzelnd. »Nur Beharrlichkeit.«
    »Gott segne Sie, Miss. Er ist eine wilde Bestie. Wenn der Hund der beste Freund des Menschen ist, sorge ich mich ernstlich um Captain Phelan.«
    »Das tue ich auch«, sagte Beatrix ernst.
    Binnen Minuten hatte sie den blauen Schuppen gefunden.
    Der kleine Verschlag, der für leichtes Gartengerät vorgesehen war, erbebte, als der Hund sich gegen die Wand warf. Drinnen hob wütendes Bellen an, sowie Beatrix sich näherte. Obwohl sie ihre Fähigkeiten, den Hund zu bändigen, nicht bezweifelte, ließ sein wildes, beinahe unwirklich anmutendes Gekläffe sie doch innehalten.
    »Albert?«
    Das Bellen wurde noch aufgeregter und mischte sich mit Heulen und Winseln.
    Langsam hockte Beatrix sich mit dem Rücken zum Schuppen. »Ruhig, Albert. Ich lasse dich raus, sobald du still bist.«
    Der Terrier knurrte und kratzte an der Tür.
    Beatrix hatte zahlreiche Bücher über Hunde gelesen, vor allem eines über Terrier, und war sich daher so gut wie sicher, dass Dominanz oder Strafe bei Albert nicht helfen würden. Wahrscheinlicher war, dass sie alles noch verschlimmerten. Terrier, hieß es in dem Buch, versuchten oft, Menschen zu überlisten. Die einzige Methode wäre demnach die, gutes Verhalten zu loben und mit Futter und Freundlichkeit zu belohnen.
    »Natürlich bist du unglücklich, armer Junge. Er ist fort, und dein Platz ist an seiner Seite. Aber ich bin hier, um dich zu holen, und solange er weg ist, arbeiten wir an deinen Manieren. Wir können vielleicht keinen idealen Schoßhund aus dir machen, aber ich helfe dir, besser mit anderen auszukommen.« Sie machte eine kleine Pause, ehe sie schmunzelnd ergänzte: »Übrigens schaffe ich es auch nicht, mich in der feinen Gesellschaft anständig zu benehmen. Ich fand immer, dass Höflichkeit ein zu großes Maß an Unaufrichtigkeit erfordert. Na also, nun bist du still.« Sie stand auf und schob den Riegel zur Seite. »Hier ist die erste Regel für dich, Albert: Es ist sehr ungezogen, an Leuten herumzukauen.«
    Albert stürmte aus dem Schuppen und sprang Beatrix an. Hätte sie sich nicht am Türrahmen festgehalten, wäre sie umgeworfen worden. Winselnd und schwanzwedelnd stand Albert auf den Hinterbeinen und stupste sie mit der Nase an. Er war knochig, zerzaust und stank recht aufdringlich.
    »Guter Junge«, lobte Beatrix, klopfte ihn freundlich und kraulte sein raues Fell. Sie wollte ihm die Leine umbinden, was jedoch nicht ging, weil der Hund sich auf den Rücken warf und seine zitternden Beine in die Höhe streckte. Lachend streichelte sie ihm den Bauch. »Komm mit zu mir, Albert. Ich denke, bei den Hathaways wirst du dich gut machen – nachdem ich dich gründlich gebadet habe.«

Kapitel 12
    C hristopher brachte Audrey wohlbehalten nach London, wo ihre Familie, die Kelseys, sie warmherzig in Empfang nahm. Die große Kelsey-Sippe war überglücklich, die Schwester bei sich zu haben. Aus Gründen, die niemand recht begriff, hatte Audrey untersagt, dass ihre Verwandten sie nach Johns Tod in Hampshire besuchten. Sie hatte darauf bestanden, allein mit Mrs. Phelan zu trauern.
    »Deine Mutter war die Einzige, die Johns Verlust als genauso schmerzlich empfand wie ich«, hatte Audrey auf der Fahrt nach London erklärt. »Das tat mir gut. Meine Familie hätte sich nach Kräften bemüht, mich aufzumuntern, mich mit Liebe und Trost überschüttet, was mich gehindert hätte, richtig zu trauern. Und das wiederum hätte alles nur in die Länge gezogen. Nein, es war das Beste, solange in Trauer zu sein, wie es für mich nötig war. Jetzt wird es Zeit, mich zu erholen.«
    »Du bist sehr gut darin, deine Gefühle zu ordnen, nicht wahr?«, bemerkte Christopher trocken.
    »Ja, ich nehme es an. Ich wünschte allerdings, ich könnte es bei deinen auch. Die scheinen im Moment wie eine umgekippte Krawattenschublade.«
    »Wohl eher eine Besteckschublade mit lauter scharfen Kanten.«
    Audrey hatte gelächelt. »Mir tun diejenigen leid, die deinen Gefühlen in die Quere kommen.« Sie betrachtete Christopher mit

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