Herzschlag der Nacht
Hund.«
Christopher sah sie finster an. »Ich wurde schon abgerichtet. Von der Königlichen Armee Ihrer Majestät.«
Trotz des Sonnenlichts im Zimmer konnte Beatrix die Albträume erahnen, die in den Ecken und Winkeln lauerten. Allein deshalb hielt Beatrix es für dringend angezeigt, dass er hier herauskam, ins Freie. »Was ist mit Ihnen?«, fragte sie. »Was hat dies hier ausgelöst?«
Mürrisch winkte er mit einer Hand ab, als wollte er ein lästiges Insekt vertreiben.
Beatrix machte einige Schritte auf ihn zu.
»Nicht!«, fuhr er sie barsch an. »Was immer an Worten nötig ist, damit Sie wieder gehen, betrachten Sie sie als gesagt.«
»Und wenn ich nicht gehe?«
Seine Augen funkelten, und seine Züge waren noch strenger als sonst. »Dann zerre ich Sie auf dieses Bett und zwinge mich Ihnen auf.«
Zwar glaubte Beatrix ihm nicht, doch seine Worte verrieten, wie schlecht es ihm gehen musste, dass ihm eine solche Drohung über die Lippen kam. Sie musterte ihn betont skeptisch und erwiderte: »Sie sind zu betrunken, als dass Sie mich einfangen könnten.«
Alles geschah so blitzschnell, dass sie vor Schreck erstarrte.
Christopher war flink wie ein Leopard bei ihr, knallte die Hände zu beiden Seiten ihres Kopfes gegen die Tür und raunte mit tiefer Stimme: »Ich bin nicht so betrunken, wie ich aussehe.«
Beatrix hatte unwillkürlich die Arme gehoben und vor ihr Gesicht gehalten. Im Geiste ermahnte sie sich, wieder zu atmen. Das Problem war, dass sie ihre Atmung nicht kontrollierte, denn sobald sie wieder Luft holte, fühlte sie sich, als wäre sie meilenweit gelaufen. Sein kräftiger Oberkörper war so dicht vor ihr, dass sie beinahe die Hitze fühlte, die er abstrahlte.
»Haben Sie Angst vor mir?«, fragte er.
Sie schüttelte den Kopf und sah ihn mit großen Augen an.
»Sollten Sie aber.«
Beatrix zuckte zusammen, als sie fühlte, wie seine Hand unzüchtig von ihrer Taille seitlich zu ihrem Brustkorb hinaufglitt. Sein Atem ging schwerer, als er entdeckte, dass sie kein Korsett trug, und gemächlich strich er über ihre natürlichen Kurven.
Christophers Lider senkten sich halb, und eine zarte Röte verdunkelte seine Züge, während er sie ansah. Dann umfing seine Hand leicht ihre eine Brust. Beatrix’ Knie drohten nachzugeben, als sein Daumen und der Zeigefinger die erhabene Spitze einfingen und sanft drückten.
»Ihre letzte Chance«, murmelte er kehlig. »Verschwinden Sie, oder steigen Sie in mein Bett.«
»Gibt es noch eine dritte Wahlmöglichkeit?«, fragte Beatrix leise. Ihr Busen pochte unter seiner Berührung.
Seine Antwort bestand darin, sie mit verblüffender Leichtigkeit hochzuheben und zum Bett zu tragen. Dort warf er sie kurzerhand auf die Matratze. Bevor sie sich rühren konnte, war er in all seiner sehnigen goldenen Pracht über ihr.
»Warten Sie«, sagte Beatrix. »Bevor Sie sich mir aufzwingen, bitte ich Sie, mir fünf Minuten für ein vernünftiges Gespräch zu geben. Nur fünf. Die sind gewiss nicht zu viel verlangt.«
»Wenn Sie eine vernünftige Unterhaltung wünschen«, konterte er erbarmungslos, »hätten Sie zu einem anderen gehen sollen. Ihrem Mr. Chittering zum Beispiel.«
»Chickering«, korrigierte Beatrix und wand sich unsicher unter ihm. »Und er ist nicht meiner, und …« Sie versetzte seiner Hand einen Klaps, als er erneut ihren Busen berühren wollte. »Lassen Sie das. Ich will bloß …« Unbeirrt machte er sich daran, die Knöpfe ihres Hemds zu öffnen. Sie bedachte ihn mit einem strengen Blick. »Na schön, also gut, tun Sie, was Sie wollen! Vielleicht können wir hinterher ein anständiges Gespräch führen.« Sie drehte sich unter ihm, sodass sie auf dem Bauch lag.
Christopher wurde sehr still. Nach einer längeren Pause hörte sie ihn mit einer sehr viel gefassteren Stimme fragen: »Was tun Sie da?«
»Ich mache es Ihnen leichter«, antwortete sie trotzig. »Nur zu, entehren Sie mich.«
Wieder Stille, dann: »Warum liegen Sie mit dem Gesicht nach unten?«
»Weil es so gemacht wird.« Beatrix drehte den Kopf halb, um ihn anzusehen. Allmählich wurde sie unsicher. »Oder nicht?«
Er wirkte eindeutig perplex. »Hat Ihnen niemand etwas erzählt?«
»Nein, aber ich habe darüber gelesen.«
Christopher rollte sich zur Seite und sah sie sehr seltsam an. »In was für Büchern?«
»Veterinärlehrbücher. Und natürlich habe ich schon Eichhörnchen im Frühling beobachtet und Vieh und …«
Weiter kam sie nicht, denn Christopher räusperte sich laut. Zweimal.
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