Herzschlag der Nacht
vor dem ersten Mal mit Beatrix. Er wollte ihr nicht wehtun oder sie erschrecken.
Und es fiel ihm nach wie vor schwer, sich zu beherrschen.
Was bei solchen Gelegenheiten offensichtlich wurde wie an jenem Abend, als einer der Zwillinge versehentlich über Beatrix’ Katze Lucky stolperte, worauf die typisch katzenhaft gellend aufschrie. In der Folge fingen die Zwillinge zu plärren an, und Catherine war herbeigeeilt, um sie zu beruhigen.
Christopher war vor Schreck fast aus der Haut gefahren. Der plötzliche Lärm versetzte ihm einen Schock und löste ein angespanntes Zittern in ihm aus. Unwillkürlich senkte er den Kopf und kniff die Augen zusammen, denn er fühlte sich auf das Schlachtfeld zurückversetzt, wo der Himmel über ihm explodierte. Nachdem er mehrmals tief eingeatmet hatte, bemerkte er, dass Beatrix neben ihm saß. Sie stellte keine Fragen, war einfach nur da.
Dann war Albert gekommen, hatte sein Kinn auf Christophers Knie gelegt und ihn mit seinen braunen Augen angesehen.
»Er versteht es«, hatte Beatrix leise gesagt.
Christopher streichelte den rauen Hundekopf, und Albert stupste mit der Nase gegen Christophers Hand. Ja, er verstand ihn. Auch Albert hatte Schrapnell und Kanonenfeuer durchlitten, kannte das Gefühl von Kugeln, die ihm in den Leib schmetterten. »Wir sind schon ein Paar, was, alter Knabe?«, hatte Christopher gemurmelt.
Seine Gedanken kehrten in die Gegenwart zurück. Beatrix war fertig, legte den Hammer zur Seite und klopfte sich die Hände ab. »Das war’s«, sagte sie zufrieden. »Nun ist er für die nächsten Bewohner bereit.«
Sie krabbelte hinüber zu Christopher, der halb zurückgelehnt dasaß, und streckte sich wie eine Katze neben ihm aus. Mit halb gesenkten Lidern blickte er zu ihr herab. Er wollte sie an sich ziehen, ihre zarte Haut fühlen und in ihrem wunderbaren Körper versinken. Aber er blieb standhaft, als sie versuchte, sich an ihn zu schmiegen.
»Deine Familie wird Verdacht schöpfen, dass wir nicht nur Holzarbeiten erledigt haben, wenn du voller Heu und Stroh bist.«
»Ich bin dauernd voller Heu und Stroh«, wandte sie ein.
Ihr verschmitztes Lächeln und die strahlend blauen Augen waren sein Verderben. Er beugte sich zu ihr und bedeckte ihren Mund mit einem warmen, sanft forschenden Kuss. Beatrix legte die Arme um ihn, während er sie langsam erkundete, sich Zeit nahm, um mit ihr zu spielen, bis er den scheuen Strich ihrer Zunge an seiner spürte. Die Berührung fuhr ihm geradewegs in die Lenden und befeuerte eine Welle erotischer Hitze in ihm.
Unter ihm brachte sie ihre Hüften instinktiv in die richtige Position, und er konnte nicht anders, als sich an ihr zu wiegen, was sie beide zusätzlich erregte. Christopher flüsterte ihren Namen, und Beatrix neigte den Kopf auf seinem Arm nach hinten, während er ihren Hals mit Küssen bedeckte. Er fand die besonders empfindlichen Stellen, liebkoste sie mit seiner Zungenspitze und fühlte, wie Beatrix sich ungeduldig unter ihm wand. Mit einer Hand umfing er ihre Brust, von der ihn nichts als ein Unterhemdchen und ein längeres Hemd trennten, und rieb die harte Spitze mit kreisenden Bewegung. Kleine Seufzer und wonnige Schnurrlaute drangen aus Beatrix’ Kehle.
Es war so herrlich, wie sie sich unter ihm rekelte und ihm entgegenbog, dass Christopher vor lauter Lust schwindelte. Sein Körper übernahm, denn sein Geist war wie berauscht. Es wäre ein Leichtes, sie und sich selbst zu entkleiden, sich von allen Hindernissen zwischen ihren Leibern zu befreien, in sie einzudringen und vollkommene Befriedigung zu finden …
Stöhnend rollte er sich auf den Rücken, doch Beatrix war an ihn geklammert, sodass sie nun auf ihm lag.
»Liebe mich«, sagte sie atemlos. »Hier, jetzt. Bitte, Christopher!«
»Nein.« Er hob sie von sich und setzte sich auf. »Nicht auf einem Heuboden. Jeden Moment könnte jemand in die Scheune kommen.«
»Das ist mir gleich.« Beatrix lehnte ihr erhitztes Gesicht an seine Brust. »Es kümmert mich nicht.«
»Mich aber. Du verdienst etwas Besseres als ein Wälzen im Heu. Und ich auch, nachdem ich zwei Jahre verzichtet habe.«
Beatrix sah ihn mit großen Augen an. »Wirklich? So lange warst du keusch?«
Christopher grinste spöttisch. »›Keusch‹ impliziert eine Reinheit der Gedanken, von der bei mir wahrlich keine Rede sein kann. Ich bin lediglich enthaltsam geblieben.«
Beatrix rutschte hinter ihn und begann, ihm Stroh vom Rücken zu klopfen. »Gab es keine Gelegenheiten, mit einer Frau
Weitere Kostenlose Bücher