Herzschlagmelodie - Band 1
wir über die Terrasse und setzten uns auf die Gartenmöbel.
„Ist alles okay?“, fragte ich sie.
„Es ist nur etwas anstrengend. Es ist so laut und hektisch. Ich fühle mich einfach ein bisschen unwohl. Amy und Louise reden so viel miteinander und auch die Jungs sind ein Team. Du bist jetzt mit Christian da … Sophie ist immer noch nicht zurück. Und Henry? Es wäre mir lieber gewesen, wenn nur Henry und Sophie da wären.“ Sie legte sich eine Hand auf die Brust und atmete tief durch. „Ich versaue dir gerade die Party, tut mir wirklich leid!“
„Unsinn!“, sagte ich und lächelte sie an. „Die Stimmung ist schon irgendwie seltsam, so richtig wohl fühle ich mich auch nicht … Aber gleich gibt es ja den Kuchen, ich packe die Geschenke aus und dann wollte ich mit Christian ein wenig allein sein. So wie es aussieht, kommt Sophie heute wohl nicht mehr wieder ...“ Ich sah hinauf zu Henrys Fenster, das ich von der Terrasse aus sehen konnte. Dort brannte kein Licht. Was die beiden wohl gerade taten?
„Dann werde ich wohl bald schlafen gehen.“ Candra rieb sich die Augen. „Aber natürlich warte ich noch so lange, bis du die Geschenke ausgepackt hast. Ich möchte ja auch wissen, wie du meins findest.“ Ich sah Candra an, dass sie sich zu einem Lächeln zwang und entschloss mich, die Party etwas voranzutreiben.
„Was hältst du davon, wenn wir alles etwas vorziehen? Auf die letzten dreißig Minuten kommt es jetzt ja auch nicht mehr an.“ Ich stand auf und sah, dass sich etwas auf mich zubewegte.
„Da sind wir wieder!“, sagte Henry, dicht gefolgt von Sophie.
„Na, mit euch hat ja nun keiner mehr gerechnet.“ Ich klang etwas beleidigt und das war ich auch. „Was habt ihr denn da oben bitte getrieben?“
„Wir haben geduscht und geredet“, sagte Sophie und lief an mir vorbei. Besonders glücklich sah sie nicht aus. Auch Henry wirkte verunsichert. Was für eine tolle Party …
„Du musst das nicht meinetwegen machen“, sagte Candra dann. Sie sah unsicher zu Boden und ich kniete mich zu ihr.
„Ach was. Ich bin auch froh, wenn ich endlich ins Bett kann.“ In Wahrheit wollte ich eigentlich nur mit Christian allein sein. Die Party war sowieso ein Reinfall. Umso besser, wenn sie schnell wieder vorbei wäre.
Henry reagierte gar nicht auf unsere Diskussion, was mich schon ein wenig wurmte. Was war da drüben nur vorgefallen? Ich hätte es zu gerne gewusst. Zu dritt gingen wir wieder ins Wohnzimmer und ich meinte, dass ich jetzt die Geburtstagstorte und den Kuchen holen wollte.
„Jetzt schon? Es ist doch noch gar nicht Mitternacht“, beschwerte sich Amy.
„Sei nicht so ungeduldig!“ Louise stemmte beide Hände in ihre Taille und ging zu dem kleinen Tisch, auf dem die Geschenke gestapelt waren. „Du bist doch nur scharf auf die Geschenke. Nichts da! Erst um Mitternacht werden die Kerzen ausgeblasen und dann packst du die Geschenke aus!“
Ich gab mich geschlagen und setzte mich zu Christian. Diese Veranstaltung erinnerte mich eher an einen Zwangsbesuch bei meiner Tante. Ihre nervigen Kinder, meine Cousins und Cousinen, tanzten mir dabei auch immer stundenlang auf der Nase herum und ich wollte jedes Mal nur noch nach Hause. Ich fühlte mich zusehends schlechter, versuchte aber weiterhin zu lächeln. Was war nur los? Meine vier engsten Freundinnen waren da, zwei nette Jungs aus meiner Klasse und Christian. Und auch Henry war wieder da. Aber am liebsten hätte ich mich in meinem Zimmer eingeschlossen. Woran lag das nur? Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen.
Christian nippte an seiner Cola und legte seinen Arm so auf die Rückenlehne der Couch, dass es fast so aussah, als ob er seinen Arm um mich legen wollte.
Phil und Drake waren so in das Spiel vertieft, dass sie wie gebannt auf den Bildschirm starrten, ebenso Amy und Louise, die sich mit den beiden stritten. Aber sie schienen viel Spaß dabei zu haben. Candra sah den vieren beim Spielen zu.
Henry und Sophie unterhielten sich und lachten. Scheinbar war jeder gut beschäftigt. Nur ich saß da und machte mir Sorgen. Immer wieder sah ich zu Sophie. Sie und Henry schienen sich verdammt gut zu verstehen. Sie hatte scheinbar mit Henry geredet und ihm gesagt, dass sie ihn sehr mochte. Vielleicht waren sie jetzt zusammen? Irgendwie gefiel mir das nicht …
Plötzlich spürte ich, wie Christian durch mein Haar streichelte. Ich sah zu ihm und lächelte. Doch auf der anderen Seite wollte ich, dass er ging. Was waren das nur für
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