Herzschlagmelodie - Band 1
überreichte mir die Blumen, das Geschenk aber gab er mir nicht.
„Das bekommst du erst um Mitternacht“, sagte er und zwinkerte mir dabei zu. Am liebsten hätte ich laut losgekreischt und wäre auf und ab gesprungen. Dieser Typ war so cool! Wenn ich ihn als Freund hätte, das wäre toll! Ich vergaß all die kritischen Stimmen meiner Freundinnen ihn betreffend und trat einen Schritt beiseite.
„Komm doch rein. Meine Freundinnen und zwei Freunde sind bereits im Wohnzimmer. Wir spielen gerade Tennis an der Konsole“, sagte ich. Irgendwie war es mir ein bisschen peinlich. Christian wirkte so erwachsen und verengte auch kritisch die Augen, als ich vom Zocken erzählte.
„Okay … Und du spielst auch mit?“, fragte er mich. Er steckte seine Hände in die Hosentaschen und musterte mich von oben bis unten. Hoffentlich saß auch alles an der richtigen Stelle!
„Ich feuere sie an. Ich wusste doch, dass du heute noch kommst. Da wollte ich mir ein wenig Zeit für dich nehmen“, sagte ich und ging in die Küche. Meine Beine zitterten und ich hatte das Gefühl, dass der Boden sich bewegte.
„Darf ich mir darauf was einbilden?“ Christian grinste verschmitzt, kam hinter mir her und beobachtete mich, als ich eine Vase für die Blumen aus dem Schrank nahm.
„Vielleicht ...“ Ich lächelte auffordernd zurück. Eigentlich war das nicht meine Art und ich fühlte mich nicht wirklich wohl dabei, so in die Offensive zu gehen. Aber anders würde ich ihn sicher nicht für mich gewinnen können. Sein e letzte Freundin war bereits achtzehn gewesen und wunderschön obendrein. Sie hatte langes Haar, eine große Oberweite und spielte sogar Golf. Und ich? Ich war ein Niemand. Ich war klein und unscheinbar. Dass Christian überhaupt hier war und mir sogar ein Geschenk mitbrachte, schmeichelte mir. Vielleicht würde ich wirklich meinen ersten Kuss von ihm bekommen. Ganz romantisch, zärtlich und so aufregend, dass mir die Stimme versagen würde. Ich stellte die Blumen neben die Callas von Henry und erschauderte für einen kurzen Moment. Henry war noch immer nicht zurück. Doch dann kam Christian zu mir rüber und meine Gedanken an Henry verschwanden.
„Wir könnten doch irgendwohin gehen, wo wir uns ungestört miteinander unterhalten können“, meinte er. Dabei sah mich Christian interessiert an, was mich nur noch nervöser machte.
„Es ist ja bald Mitternacht. Dann gibt es Kuchen und ich packe meine Geschenke aus und ...“, zählte ich auf, doch dann kam Christian einfach näher.
„Zeigst du mir später dann dein Zimmer?“, fragte er mich. Er hob seine Hand und spielte an meinem Träger. Das Shirt, das ich trug, war an den Trägern mit Spitze besetzt. Sie war fein gearbeitet und er hielt sie zwischen seinen Fingern, ertastete den zarten Stoff. Dabei strichen seine Fingerkuppen über mein Schlüsselbein. Ich schluckte. Christian kam mir sehr nah. Sehr schnell sehr nah. War das jetzt beunruhigend? Oder sollte ich mich darüber freuen?
„Klingt gut!“, sagte ich mit zittriger Stimme, trat einen Schritt zurück, drehte mich von ihm weg und holte ein Glas aus dem Schrank.
„Was möchtest du trinken?“, fragte ich ihn. Er zuckte nur mit den Schultern, sah dann aber eine Flasche Cola auf dem Küchentresen stehen.
„Cola. Das reicht schon.“ Er schaute sich in der Küche um und entdeckte den Pool draußen, den er eine Weile musterte, während ich ihm etwas eingoss. Christian schien plötzlich gelangweilt zu sein, was mich verunsicherte. Gemeinsam gingen wir zu den anderen ins Wohnzimmer, die nach der Partie Tennis nun Bowling spielten. Die Begrüßung fiel recht kühl aus, was mir sehr unangenehm war. Candra lächelte verhalten und auch Amy und Louise schenkten Christian nur ein verhaltenes Nicken. Die Jungs hingegen begrüßten Christian kumpelhaft und versuchten ihn zu überreden, mit ihnen Bowling zu spielen.
„Dann wären wir drei gegen drei! Es ist sowieso total unfair, dass ihr zu dritt seid und wir nur zu zweit“, beschwerte sich Phil.
„Ah, danke, aber ich mag solche Spiele nicht so gern“, redete sich Christian heraus, setzte sich auf die Couch und schaute sich im Wohnzimmer um.
„Dann bin ich auch raus“, meinte Candra und verabschiedete sich kurz, um an die frische Luft zu gehen.
„Ich gehe mit. Bin gleich wieder da!“, rief ich und lief Candra hinterher, die beinah fluchtartig das Wohnzimmer verließ und in den Garten ging.
„Hey, warte!“, rief ich und holte zu Candra auf. Gemeinsam gingen
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