Herzschlagmelodie - Band 1
meinen Augenwinkeln, wie Henry sich mit seinem Teller auf die Couch setzte, Sophie folgte ihm. Ja, scheinbar waren die beiden jetzt zusammen. Ich betrachtete die Kette noch eine Weile und sah mir noch einmal alle anderen Geschenke an. Für jeden gab es eine Umarmung, nur Sophie und Henry kapselten sich plötzlich ab, sodass ich mich gar nicht richtig bei ihnen bedanken konnte.
„Das müssen wir echt mal wiederholen!“ Phil und Drake wollten gehen.
„Ich muss morgen im Golfclub arbeiten“, Drake streckte sich.
„Und ich helfe im Kiosk meiner Eltern aus“, sagte Phil. Es gab noch eine kurze Umarmung zum Abschied und dann brachte ich die beiden zur Tür.
„Fahrt vorsichtig!“ Beide hatten etwas getrunken, aber nicht so viel, dass ich mir große Sorgen machen musste. Außerdem waren sie mit ihren Fahrrädern da.
„Schreibt mir einfach eine SMS, wenn ihr zu Hause seid, ja?“ Nicht dass die beiden noch im Straßengraben landeten.
„Klar!“, riefen beide und radelten die Straße hinunter .
„Wir spielen noch eine Runde!“ Amy war noch lange nicht müde und forderte Henry, Sophie und Candra heraus, gegen sie und Louise zu spielen. Candra hatte aber keine Lust mehr zu spielen und blieb einfach neben den anderen auf der Couch sitzen. Scheinbar wollte sie nicht ohne Sophie schlafen gehen.
Blieb noch Christian, für den ich nun Zeit hatte. Er lächelte mich schon an, als ich auf ihn zuging.
„Du wolltest mein Zimmer sehen?“, fragte ich ihn und ging dann auffordernd an ihm vorbei. Jetzt begann also endlich der aufregende Teil der Party!
Wir hatten die ganze erste Etage für uns. Als ich meine Zimmertür öffnete, war ich gespannt, was er wohl dazu sagen würde.
„Sehr mädchenhaft“, sagte er grinsend und sah auf meine kleine Sammlung von Meerjungfrauenartikeln, die in meinem Regal aufgestellt war . Ich hatte so ziemlich alles über Meerjungfrauen. Figuren, Bücher, Sticker, Magazine, Filme und Schmuck.
„Ja, ich mag es so. Weiße Möbel, rosafarbene Akzente , ein paar bunte Schmetterlinge als Dekoration.“ Es war das erste Mal, dass ich mit einem Jungen allein auf meinem Zimmer war. Henry zählte nicht. Er war ja schon immer da gewesen und hing ständig mit mir in meinem Zimmer ab.
„Danke noch einmal für die Kette. War sie nicht furchtbar teuer?“ Ich hoffte, dass sie es nicht gewesen war, denn dann wäre mir beim Tragen der Kette wirklich etwas unwohl.
„Das kommt darauf an, wie man teuer definiert“, sagte Christian und legte einen Rahmen in meinem Regal auf die Bildseite. Es war ein Foto von Henry und mir, das wir im Wonderland aufgenommen hatten. Warum tat er das? Zwischen mir und Henry lief doch nichts und für Eifersucht war es doch wirklich noch etwas zu früh.
„Aber ich mag es, wenn mein Mädchen schönen Schmuck trägt.“ Christian lächelte mich wieder auf eine Art an, dass mir ganz anders wurde. Es war dieser Blick, der mir verriet, dass er mich haben wollte. Zudem nannte er mich „mein Mädchen.“ Hieß das jetzt, dass er mit mir zusammen sein wollte? Ganz fest? Als Paar? Dann wäre er mein erster Freund!
Christian machte mich total nervös und als er näher kam, war klar, dass er mich küssen wollte. Endlich war es also soweit! Mein erster Kuss! Wie würde es sich wohl anfühlen? Würde er mich dabei festhalten? Ich hoffte, ich würde nicht umfallen oder mich komisch anstellen. Mit Zunge? Ohne? Mund öffnen? Was sollte ich nur tun? Wie mich verhalten? Ich begann zu zittern, doch Christian blieb ganz ruhig. Er strahlte eine gewisse Erfahrung und Gelassenheit aus, was mich etwas ruhiger werden ließ.
Christian stand mir genau gegenüber, so nah, dass ich jede Sommersprosse in seinem Gesicht erkennen konnte und mich selbst in seinen Augen sah. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. War ich bereit dafür? Ich wusste es nicht, aber dann passierte es einfach. Es ging alles so schnell, dass ich gar nicht weiter darüber nachdenken konnte, wie ich reagieren sollte. Christian beugte sich vor, griff mir mit einer Hand sanft in den Nacken und mit der anderen um meine Hüfte. So zog er mich zu sich und küsste mich einfach. Seine Lippen waren auf den meinen. Ich schloss sofort meine Augen und legte meine Hände auf seine Brust, obwohl kaum noch Platz zwischen uns war. Er öffnete seinen Mund und ich hatte das Gefühl, ein Stück meiner eigenen Geburtstagstorte zu sein, denn er schien mich fressen zu wollen. Ich war überrascht, als er an meiner Lippe knabberte und dann seine
Weitere Kostenlose Bücher