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Herzschlagmelodie - Band 1

Herzschlagmelodie - Band 1

Titel: Herzschlagmelodie - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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das war manchmal ganz schön anstrengend.“ Candra war eigentlich jemand, die nicht gerne schlecht über andere sprach. Aber selbst ihr wurde Amys arrogantes Getue zu viel, was mir zeigte, dass ich nicht übertrieb.
    „Was haltet ihr davon, wenn wir nächste Woche ins Wonderland gehen?“ Sophie unterbrach die Stille und wirkte plötzlich ganz begeistert. Zuvor war sie eher nachdenklich gewesen, aber als sie über das Wonderland sprach, strahlten ihre Augen wieder.
    „Das finde ich gut! Warum erst nächste Woche?“ Von mir aus hätten wir jetzt sofort fahren können!
    „Ich muss gleich nach Hause, ich fahre doch mit meinen Eltern die Woche über nach Schottland, die lieben Verwandten besuchen. Ich bin erst am Freitag wieder da. Samstags haben sie immer Rabatt und mit unseren Schülerausweisen zahlen wir zehn Pfund weniger.“ Sophie grinste breit und schien bereits Pläne zu schmieden. „Bei sechs Personen gibt es ein Schüler-Gruppenticket. Mh. Also du, Candra und ich. Henry kann ja noch zwei Freunde mitbringen.
    Sophie begann unruhig auf ihrem Stuhl zu zappeln, sodass ich einfach zusagte, ohne mir über die weiteren Konsequenzen Gedanken zu machen. Was, wenn Henry nichts mehr mit mir zu tun haben wollte? Oder er gar nicht mit Sophie zusammenkommen würde? Dann wurde nichts aus unserem Ausflug.
    „Hört sich super an!“, sagte ich und hoffte in diesem Moment, das s alles beim Alten bleiben würde.
    „Ich bin dabei!“ Candra stützte ihren Kopf auf eine Hand und trank noch einen Schluck, bevor wir alle gemeinsam ins Wohnzimmer gingen, um fernzusehen.
     
    Wenig später hörten wir Henry im Bad. Das war der Moment für mich, die letzten Sekunden unserer Freundschaft zu zählen. Er würde mich hassen. Je länger er im Bad war, desto unsicherer wurde ich. Gleich würde ich die Tür hören, er würde die Stufen herabsteigen und dann stünde er vor mir.
    „Ähm ...“ Ich musste diese Situation entschärfen! „Ich würde gern kurz allein mit Henry sprechen ...“ Ich sprang auf und lief Richtung Terrasse. „Sagt ihr ihm bitte, dass ich draußen auf ihn warte? Ich räume dann schon mal hier im Garten auf, bleibt ihr ruhig sitzen! Und dann bestellen wir Pizza, ja?“
    Ich eilte nach draußen und überhörte die weiteren Fragen von Sophie und Candra. Ich lief bis zu dem kleinen Gartentor und nestelte nervös an den Blättern der Büsche herum, bis ich eine Gestalt wahrnahm, die auf mich zukam. Da war er endlich! Henry strahlte mich an und wirkte etwas schüchtern, aber keinesfalls beunruhigt. Erst als er sah, dass ich nicht so fröhlich wirkte, änderte sich sein Blick und ein besorgter Ausdruck legte sich über sein Gesicht.
    „Hey ...“, sagte er zögernd und kam mir so nah, dass ich vor ihm zurückwich. Sofort sah ich zu Boden. Ich wollte nicht sehen, wie er reagierte, wenn ich ihm sagte, dass das alles ein Missverständnis war. Ich spielte mit meinen Haaren, zupfte an meiner Hose herum – alles nur um mich abzulenken. Es war doch nichts dabei, seinem besten Freund zu sagen, dass man auch künftig mit ihm befreundet sein wollte, oder?
    „Du wolltest mit mir reden?“, fragte er mich dann, nachdem wir uns eine Weile angeschwiegen hatten.
    „Ja. Es geht auch ganz schnell. Es ist wegen heute Nacht. Wegen unserem Kuss ...“ Na, das klang ja so, als redete ich über etwas völlig Nebensächliches. Was darf es sonst noch sein? Ein Stück Kuchen zum Kaffee? Noch etwas Gebäck? Ich hatte hier etwas Ernstes zu bereden und es ging mir so salopp über die Lippen, dass es mir schon wieder leid tat. Ich zwang mich, zu Henry aufzusehen und entdeckte, dass er furchtbar unglücklich wirkte. Als unsere Blicke sich trafen, verzog er jedoch das Gesicht zu einem Lächeln. Aber es war nicht echt, das merkte ich sofort, denn ich lächelte ebenso falsch wie er.
    „Nur raus damit“, meinte er. Henry steckte seine Hände in die Hosentaschen und wich einen Schritt von mir zurück.
    „Sophie ist toll ...“, flüsterte ich und schaute flüchtig zum Haus zurück, sah aber niemanden am Fenster stehen. Scheinbar schenkten mir Sophie und Candra tatsächlich so viel Privatsphäre, dass sie nicht lauschten oder uns beobachteten.
    „Ja, ist sie. Das wolltest du mir sagen? Ich dachte, wir reden über den Kuss von heute Nacht.“ Henry brachte es auf den Punkt. Dabei wäre es mir lieber gewesen, noch etwas um den heißen Brei herumzureden.
    „Das gehört dazu ...“ Ich sah ihn an und Henrys Gesichtsausdruck veränderte sich

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