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Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Titel: Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Saberton
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Guy ist unflätig, und Jake hat eine Schwäche für Barmädchen mit wogendem Busen. Die Burschen sind alle völlige Abturner, wenn ihr mich fragt.
    Ich glaube, für meinen nächsten Roman suche ich mir ein anderes Genre – die Farce vielleicht, denn genau das ist mein Leben zurzeit.
    »Du kommst zu spät!«, hält Mads mir vor, als ich schließlich im Pfarrhaus eintreffe. »Ich hatte dich schon fast aufgegeben.«
    »Tut mir leid«, rufe ich, rase die Treppe hoch und stürze in das winzige Badezimmer. »Ich hatte ein Fotoshooting für Hiya! Ich mach nur schnell diesen Mist hier ab, dann helf ich dir mit den Kartons.«
    Ich spritze mir eine große Portion Reinigungsgel in die Hand und verteile es weitflächig auf meinem Gesicht. Nach einigen Minuten eifrigen Schrubbens geben sogar die Edelprodukte von Clinique klein bei, und ich sehe wieder wie ich selbst aus, wenn auch etwas rosiger. Ich verwuschle gerade meine Haare, als ich unten laute Stimmen höre. Offenbar haben Richard und Mads sich wieder in der Wolle.
    »Verleugne nicht, dass es dir gehört!«, kreischt Mads.
    »Okay.« Richard hört sich noch relativ ruhig an, aber ich weiß aus Erfahrung, dass das nur die Ruhe vor dem Sturm ist. »Es gehört mir. Hast du was dagegen?«
    »Was glaubst du wohl?«, schreit Mads. »Ich weiß, was das bedeutet! Du hast was mit der Schlampe, nicht wahr?«
    Ich bin auf halber Höhe der Treppe und erstarre zur Salzsäule. Auf keinen Fall werde ich mich in diese Mutter aller Ehestreits einmischen.
    »Nicht schon wieder«, erwidert Richard müde. »Ich habe dir doch gesagt, dass es keine andere gibt.«
    »Und wozu brauchst du dann das da?«
    Ich halte die Luft an. Was um alles in der Welt hat sie gefunden?
    »Was meinst du wohl?« Ich höre, wie sich etwas bewegt. »Ich habe weder die Zeit noch die Absicht, das alles schon wieder zu besprechen, Madeleine. Ich muss weg.«
    »Weg! Weg! Ständig bist du weg!«, kreischt Mads. »Und wohin gehst du diesmal?«
    »Zur Andacht«, antwortet Richard. »Und du?«
    »Zu einer Freundin. Was dagegen?«
    »Natürlich nicht, ich finde nur, dass du in letzter Zeit furchtbar oft bei Freundinnen bist.« Er hält inne. »Bist du sicher, dass du nicht vielleicht selbst eine Affäre hast?«
    Das ist entsetzlich. Ich komme mir vor wie ein Kind, das heimlich den Streit seiner Eltern mit anhört. Meine eigenen Eltern habe ich zwar nie streiten hören – weil sie dazu immer viel zu stoned waren –, aber ich habe genug klischeehafte Fernsehfilme gesehen, um im Bilde zu sein.
    »Na toll! Jetzt drehst du den Spieß um! Ich weiß, dass du mit irgendeiner Schlampe was hast, du brauchst gar nicht erst zu versuchen, mir was vorzumachen. Eine Andacht nach der nächsten, stimmt’s?«
    »Ich bin Pfarrer. Als solcher sollte ich wohl öfter mal zur Andacht gehen, nicht?«
    Ich schleiche die Treppe so weit runter, dass ich in die Küche spähen kann. Mads steht an der Spüle, die Hände in die Hüften gestützt. Ihr Gesicht ist rot angelaufen, und ihre langen Locken zittern empört. Richard, der groß und in letzter Zeit deutlich muskulöser ist als früher, steht mit dem Rücken zu mir. Eine betäubende Aramis-Wolke steigt mir in die Nase.
    »Und wofür brauchst du das?« Mads weist mit dem Finger auf den Ghettoblaster, den Richard im Arm hält. Das Ding ist aus abscheulichem gelbem Plastik und sieht aus wie ein Überbleibsel des Beatles-U-Boots nach der Außerdienststellung. Bisher habe ich so was noch nie zu Gesicht gekriegt. Das Teil würde bei einem Achtziger-Jahre-Flohmarkt vermutlich ein Vermögen einbringen.
    »Der Bischof und ich dachten, wir könnten zum Beten ein paar Hymnen abspielen.« Richard nimmt seine Jacke vom Stuhl und zieht sie an. »Wenn du nichts dagegen hast?«
    Mads schweigt, aber ihr Mund ist so verkniffen wie ein Katzenpopo.
    »Das deute ich als Billigung. Warte nicht auf mich, es wird spät werden. Viel Spaß bei deiner Freundin.« Richard fährt auf dem Absatz herum und rennt mich beinahe über den Haufen. Ich drücke mich flach an die Wand, als er hinausstürmt wie ein menschlicher Tornado.
    Hier hängt der Haussegen mehr als schief.
    »Dreckskerl!«, kreischt Maddy, als Richard die Tür hinter sich zuknallt. »Untreuer Schuft!«
    »Beruhig dich!«, sage ich beschwörend, weil es mir gar nicht gefällt, dass ihre Knöchel weiß anlaufen und ihre Augen fiebrig glänzen. »So kannst du dich nicht länger aufführen.«
    »Und ob ich kann, das sollst du mal erleben!«, faucht Maddy. »Für wie

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