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Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Titel: Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Saberton
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alter Bock der übelsten Sorte, weshalb er mir jetzt seine nassen Schlabberlippen auf den Mund drückt und mich dabei in den Hintern kneift. Ich muss mich beherrschen, nicht in die Möhren zu kotzen.
    »Irgendwas riecht hier göttlich«, dröhnt Julius, während James ihm ein Glas Wein eingießt.
    Helena späht in die Töpfe.
    »Was ist hier drin?«, erkundigt sie sich und schnüffelt argwöhnisch. »Ist das etwa Sahne? Ich esse keine Milchprodukte.«
    »Ähm«, gebe ich hilflos von mir. Ich habe keinen blassen Schimmer, was die Soße enthält.
    Helena fixiert den Topfinhalt mit starrem Blick. »Sieht aus wie Sahne. Und Brandy? Du weißt doch, dass ich keinen Alkohol trinke. Ich mache gerade eine Detox-Diät.«
    Mir steht der Sinn danach, ihren Kopf zu packen und ihn in den Soßentopf zu stopfen. Wieso geht sie zu einer Essenseinladung, wenn sie gerade eine Entgiftungsdiät macht?
    »Steck dir deine Entgiftung doch in den Arsch, du schrumplige alte Schachtel«, sage ich.
    Natürlich tue ich das nicht, auch wenn mir absolut der Sinn danach steht. Stattdessen murmle ich, es sei nur ein winziger Schuss Sahne in der Soße, was ja möglicherweise stimmen könnte. Zum Glück rettet mich Julius aus der Misere, indem er verkündet, er wolle jetzt endlich einen ordentlichen Happen essen, und seine Frau ins Wohnzimmer zieht. Dann klingelt es wieder an der Tür, und ich höre das alberne Gelächter von Ed und Sophie Grenville.
    Ich knirsche so heftig mit den Zähnen, dass sie fast abbrechen, und fordere mich streng auf, gastfreundlich zu sein.
    »Katy!«, kreischt Sophie, und wir vollführen die Luftkussnummer. »Was für ein süßes Outfit! Wo hast du es gekauft, bei Agnès B?«
    Irgendetwas an Sophie – möglicherweise die Tatsache, dass sie sich aufführt, als sei sie noch immer Schulsprecherin und könnte mich herumkommandieren – stachelt mich zu übelstem Benehmen an.
    »Hose von Topshop, Pulli von Oxfam«, antworte ich leichthin und stelle befriedigt fest, wie sie erschrocken ihre Hand von meiner Schulter wegzieht. »Da gibt es echt günstige Sachen. Muss ich dir mal zeigen.«
    »Ach ja! Super!«, sagt Sophie so begeistert, als hätte ich angekündigt, dass es Würmer zum Essen gäbe.
    James wirft mir einen Blick zu, den ich zu ignorieren beliebe. Nach dem dritten Glas Wein fühle ich mich ziemlich mutig. Der kann mich mal.
    »Ich geh schon!«, verkünde ich munter, als es wieder an der Tür klingelt. »Das werden Ollie und seine Begleiterin sein.«
    »Bestimmt irgendeine Tussi«, bemerkt James gehässig. Manchmal finde ich meinen Verlobten ziemlich unerfreulich, und ich habe das deutliche Gefühl, dass jetzt einer dieser Momente ist.
    Ich mache die Tür auf, und Sasha kommt hechelnd und sabbernd mit fliegenden Ohren hereingefegt. Nicht unbedingt meine Vorstellung von einer gepflegten Begleitung.
    »Spinnst du?«, zische ich. »James kann Hunde nicht ausstehen! Er ist allergisch!«
    Ollie fixiert mich mit stählernem Blick. »Ich werd sie aber nicht den ganzen Abend allein lassen, nachdem ich mich hier reingehängt habe, um deinen Hals zu retten. Und schon gar nicht wegen«, äußert er angewidert, »James.«
    »Schon gut.« Ich schaue nervös zur Wohnzimmertür. »Stecken wir sie ins Büro, da kann sie schlafen.«
    Ollie blickt einigermaßen gekränkt, schiebt Sasha aber in das kleine Zimmer, das als Abstellkammer und Büro fungiert und in dem James’ Mac, umgeben von ordentlichen Aktenstapeln, auf dem Schreibtisch vor sich hin surrt. Ansonsten befindet sich in dem Zimmer nur noch James’ Aktenkoffer, der an der Tür Wache steht. Da kann ein harmloser Setter gewiss nicht viel Schaden anrichten.
    Ollie zieht seinen Mantel aus und legt ihn unter den Schreibtisch. »Platz, Sasha!«
    Sasha faltet sich gehorsam zusammen und blickt hoffnungsvoll hechelnd zu uns auf. Ich seufze erleichtert.
    »Braves Mädchen.« Ollie streichelt der Hündin über den seidenweichen Kopf und zieht dann behutsam die Tür zu. Ein paar Momente bleiben wir im Flur stehen wie beunruhigte Eltern, die horchen, ob ihr Baby zu weinen anfängt. Dann klingelt es wieder, und ich schieße mich vor Schreck fast in den Orbit.
    »Beruhige dich!« Ollie geht mit weit ausholenden Schritten zur Tür. »Das ist bestimmt meine Begleitung.«
    Ich lehne mich geschwächt an die Wand. Diese Einladung strengt mich so an, dass ich wahrscheinlich schon um Jahre gealtert bin, und wir haben noch nicht mal mit dem Essen begonnen. Unter keinen Umständen kann ich so was

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