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Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Titel: Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Saberton
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Handtasche, stelle aber fest, dass ich hier kein Netz habe. Na großartig. Frustriert verstaue ich es wieder und warte weiter. Als die Sonne nur noch einem goldenen Fingernagel am scharlachroten Himmel gleicht, erwäge ich, meine Stellung aufzugeben und zu Fuß in die Stadt zu gehen. Wo immer die auch sein mag. Ich blicke an meinen Beinen hinunter und stelle bedauernd fest, dass ich mir dabei wohl meine schönen Wildlederstiefel ruinieren werde. Es mag ja Frühling sein in Cornwall, aber die Straße sieht aus wie eine Schlammgrube.
    Ich werde Maddy Lomax umbringen, wenn sie mir das nächste Mal unter die Augen kommt.
    Ich bin schon am Rande der Verzweiflung, als ein monumentaler schwarzer BMW X5 vorbeifährt und ich einen Moment lang von den Seitenlichtern beleuchtet werde. Dann höre ich, wie geschaltet wird, der Wagen fährt rasch rückwärts und hält direkt neben mir. Der Fahrer stellt den Motor ab, und das getönte Fenster wird heruntergefahren.
    Maddy? Wohl kaum in einem BM W , es sei denn, die Church of England hat das Salär ihrer Pfarrer drastisch erhöht.
    Ich versuche den Fahrer zu erkennen, aber die letzten Sonnenstrahlen spiegeln sich auf dem schimmernden Lack und blenden mich, so dass ich nur einen sonnengebräunten Arm erkennen kann. Einen sonnengebräunten männlichen Arm.
    Eindeutig nicht Maddy also.
    Typisch. Der einzige Perversling von ganz Cornwall, und er muss natürlich mich finden. Ich bereite mich mental auf einen schleimigen Widerling vor und durchforste mein Gehirn nach einer möglichst ätzenden Abfuhr.
    Dann streckt der Fahrer den Kopf aus dem Fenster und lächelt mich an, und ich falle vor Schreck fast in Ohnmacht.
    Oh Gott. Der Stress der letzten Wochen muss mir schlimmer zugesetzt haben, als mir bewusst war.
    »Zwick mich, Zwicki«, fordere ich den Hummer auf. »Ich hab Halluzinationen.«
    So muss es sein, denn andernfalls würde ich schwören, der Mann, der mich jetzt mit so blendend weißen Zähnen anlächelt, dass ich fast eine Sonnenbrille brauche, sei Gabriel Winters selbst. Ich schaue weg, zähle bis fünf und schaue wieder hin.
    Heiliger Bimbam! Er ist es tatsächlich! Leibhaftig!
    »Hallo«, sagt Gabriel Winters mit der erotischen kehligen Stimme, die unlängst vor den Augen der ganzen Nation Jane Eyre verführt hat. »Sie sehen ein bisschen verloren aus.«
    »Ich sollte abgeholt werden.« Ich versuche eine Art sexy Schnurren zustande zu kriegen, höre mich aber an wie Donald Duck. »Meine Freundin ist nicht gekommen. Sie wollte mich nach Tregowan mitnehmen.«
    Er setzt die Sonnenbrille ab, und ich blicke in seine leuchtend saphirblauen Augen. »Was für ein glücklicher Zufall – da fahre ich nämlich hin. Wollen Sie Ihre Sachen nicht einfach in den Kofferraum werfen? Ich nehme Sie mit, wenn Sie wollen. Ich kann doch eine schöne Frau nicht einsam am Straßenrand stehen lassen.«
    Ich drehe mich um, weil ja vielleicht Angelina Jolie hinter mir stehen könnte.
    Nee, da ist tatsächlich nur die kleine rothaarige Katy Carter.
    Oh. Mein. Gott. Mr Rochester findet mich schön!
    Na ja, in der letzten Folge wird er ja auch geblendet.
    Ich sollte das Angebot freilich ablehnen; weiß ja schließlich, dass man nicht zu fremden Männern ins Auto steigen soll. Aber es handelt sich hier um Gabriel Winters, den derzeit wahrscheinlich angesagtesten Schauspieler ganz Großbritanniens – nicht um irgendeinen alten Perversen im Regenmantel. Dieser Mann wird mir nichts Unsägliches antun.
    Ich sollte mich glücklich schätzen.
    »Meinen Sie wirklich?«, frage ich, den Blick auf die langen Beine in Jeans geheftet, die jetzt aus dem BMW auftauchen. An den Oberschenkeln spielen kraftvolle Muskeln unter dem Stoff. Ich erhasche auch einen Blick auf einen betörend straffen braungebrannten Bauch, als das weiße T-Shirt hochrutscht. Oh mein Gott! Er ist wahrhaft die Verkörperung des Alpha-Männchens aus den Liebesromanen!
    »Na sicher.« Gabriel hebt mein Gepäck so mühelos hoch, als sei es aus Styropor, und verstaut es im Kofferraum. »Außerdem fahre ich sowieso dorthin. Haben Sie nicht in der Presse gelesen, dass ich mir in Tregowan ein Haus gekauft habe?«
    »Nein«, antworte ich.
    »Oh.« Er sieht enttäuscht aus, was denselben Effekt hat, als ginge die Sonne unter.
    »Aber es steht bestimmt überall in den Zeitungen«, füge ich rasch hinzu. »Ich habe nur seit Ewigkeiten keine mehr gelesen.«
    Das scheint ihn etwas aufzuheitern.
    »Ich drehe gerade in Tregowan, deshalb dachte ich mir, ich

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