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Herztod: Thriller (German Edition)

Herztod: Thriller (German Edition)

Titel: Herztod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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Hamburger Kollegen davon?«
    »Noch nicht. Es ist sinnvoller, wenn ich mein ungutes Gefühl mit etwas Konkretem untermauern kann, als wenn ich Schaubert lang und breit zu erklären versuche, warum ich Folk und seiner tollen Zeugenaussage nicht traue«, schob sie rasch hinterher.
    Krüger grummelte etwas Unverständliches. »Alles klar. Aber verdirb es dir nicht mit den Hamburgern. Das ist eine schöne Stadt.«
    Wem sagst du das. Hannah verabschiedete sich und telefonierte anschließend noch einige Minuten mit Achim, bevor sie sich auf den Weg nach Fuhlsbüttel machte. Sie ging davon aus, dass Folk wieder Spätschicht hatte, und wollte in den umliegenden Läden und Shops ihre Fühler ausstrecken. Falls sich eine günstige Gelegenheit ergab, würde sie auch seine Kollegen nach ihm befragen – mit freundlich harmloser Miene und dem stetigen Hinweis auf den Lippen, dass es sich um eine reine Routineangelegenheit handelte. Selbstverständlich würde ihm ihr Engagement nicht entgehen, und das sollte es auch gar nicht. Sie war gespannt, wie er darauf reagieren würde.
    Sascha konnte es nicht ausstehen, wenn seine Leute nervös wurden und sich von kleinsten Problemen und Hindernissen irritieren ließen. Folk hatte sich bisher immer ganz gut gehalten. Er war zuverlässig, wenn es um kleinere Aufträge ging, die er akkurat erledigte, und empfahl sich damit seit geraumer Zeit für wichtige Aufgaben. Außerdem war er nicht auf den Mund gefallen, war aber dennoch verschwiegen und wusste sich spontan zu helfen, wenn mal keiner erreichbar war, der ihm sagte, was zu tun war. Sascha hatte es noch nie bereut, Michaelangeheuert zu haben. Bis jetzt. Die BKA-Tussi hatte ihn völlig aus dem Tritt gebracht.
    »Die Alte ist vorhin noch mal am Flughafen aufgetaucht und hat Leute befragt«, wiederholte Michael aufgebracht. »Sogar Kollegen von mir. Stell dir das mal vor!« Seine Stimme klang verzerrt, fast schrill, als würde sie sich gleich überschlagen. »So eine Scheiße! Was machen wir jetzt?«
    »Du telefonierst wie vereinbart mit dem Handy, das ich dir gegeben habe, oder?«, vergewisserte sich Sascha, ohne auf Folks hysterische Äußerungen einzugehen.
    »Ja, natürlich, was denkst du denn von mir? Ich bin doch nicht bescheuert!«
    Darauf wollte Sascha zumindest aktuell keine Wette abschließen. »Mann, reg dich endlich ab!«, entgegnete er schließlich. »Lass sie doch ihre Fragen stellen. Du hast nichts zu verbergen, oder? Benimm dich wie immer und bleib cool, dann läuft alles wie von selbst. Seit wann haut dich eine dämliche Polizeimarke so aus den Socken?«
    »Du hast echt die Ruhe weg!«
    »Stimmt, und dafür gibt es auch einen handfesten Grund: Wenn es einen Ermittlungsansatz gäbe, würden sie dich vernehmen, und zwar in einer Dienststelle. Das tun sie aber nicht. Also, lass die Alte am Flughafen ihre Fragen stellen und komm  endlich runter! Wichtig ist, dass du dich nicht verunsichern lässt und daraufhin irgendeine Scheiße baust, kapiert?«
    Kurz darauf beendete Sascha das Gespräch. Ganz so locker, wie er Folk weismachen wollte, nahm er die Sache dann aber doch nicht. Zum einen waren Folks Hektik und Unsicherheit gefährlich, weil sie die Saat für dumme und dümmste Fehler waren, zum anderen war es in der Tat befremdlich, dass die Bullen eine BKA-Beamtin aus Berlin losschickten, um einen Zeugen nicht nur erneut zu befragen, sondern sogar zu überprüfen und sein Umfeld auszuleuchten. Was, wenn es doch eine undichte Stelle gab?
    Sascha goss sich ein Glas gekühlten Weißwein ein und ging auf die Dachterrasse, von der er einen wunderbaren Blick über den Feenteich hatte. Nur dieses Namens wegen hatte er sich seinerzeit entschieden, die Eigentumswohnung in Hamburg-Uhlenhorst zu kaufen. Ein verspielter Name, der Kindheitserinnerungen weckte und Geborgenheit gab. Herzenswärme und die absolute Gewissheit, stets mit sich selbst im Reinen zu sein. Als Zehnjähriger hatte er entdeckt, dass er ein Klarträumer war und die seltene Fähigkeit besaß, seine Träume zu erkennen und das Traumgeschehen bewusst zu steuern. Er konnte sich in seinen Träumen bewegen wie in einem Abenteuerfilm, war zugleich Regisseur wie Hauptdarsteller, was ein ebenso lust- wie machtvolles Gefühl auslöste, das ihn bis weit in den Tag hinein begleitete, wärmte und vorwärtstrieb und ihm auch als Erwachsenem immer wieder vergönnt war.
    Er lächelte. Undichte Stellen waren dazu da, dass man sie stopfte.

5
    Detlef Schaubert hatte erst am Nachmittag Zeit

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