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Herztod: Thriller (German Edition)

Herztod: Thriller (German Edition)

Titel: Herztod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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polizeilichen Vorbereitungen wichtig sein könnte? Hat Caroline vielleicht doch einen Namen fallenlassen oder einen Ort genannt?«
    »Nein.« Schade schüttelte den Kopf. »Kurz bevor ich ging, hörte ich, dass sie telefonierte. Ich war gerade im Bad … Sie war ungehalten, aber das war sie schon die ganze Zeit.«
    »Können Sie sich an einzelne Worte erinnern?«
    »Nein, es klang nur so, als wollte sie irgendetwas zurückhaben, ja, ich will es wieder, meinte sie, so schnell wie möglich. Mehr kann ich leider nicht dazu sagen. Als ich aus dem Bad kam, hatte sie das Telefonat bereits beendet.«
    »Wie spät war es?«
    »Kurz vor halb acht, schätze ich.«
    »Hat sie übers Festnetz oder per Handy telefoniert?«
    »Keine Ahnung.«
    Ein Blick in die Telefonverbindungen kann nicht schaden, überlegte Hannah, auch wenn dieser Aspekt vergleichsweise nebensächlich wirkte. Sie spürte, dass ihr Energielevel absank. Es war mittlerweile zwei Uhr nachts.
    »Caroline hat übrigens mindestens zwei verschiedene Handys benutzt«, fügte Schade hinzu. »Und häufiger ihre Nummer gewechselt.«
    »Auch das noch. Können Sie die verschiedenen Nummern zurückverfolgen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich war ja ähnlich vorsichtig und habe mir nichts notiert, sondern die neue Nummer einfach jeweils ersetzt.«
    Sie hat nichts dem Zufall überlassen, überlegte Hannah.
    Kurz darauf bezahlte Dr. Schade und verließ nach hastiger Verabschiedung zuerst die Bar. Hannah wartete einige Minuten, bis sie es ihm gleichtat und durch die Sommernacht nach Blankenese fuhr. Bevor sie den Wecker stellte und ins Bett fiel, notierte sie die wesentlichen Passagen der Unterredung und schickte eine Mail ins Präsidium sowie ins BKA nach Berlin.Siebzig Leute wohnten zurzeit in dem Studentenwohnheim in Groß Flottbek. Kommissar Kuse hielt es für unangemessen, ohne jeglichen weiteren Hinweis mit einem Handyfoto durch die Flure zu laufen und den jungen Mann ausfindig zu machen, für den Michael Folk sich am Abend zuvor interessiert hatte. Darüber hinaus konnte er noch nicht einmal mit allerletzter Gewissheit behaupten, dass Folk dem Jungen lediglich auf den Fersen geblieben war, um ihn unbemerkt zu observieren. Kuse hielt es zwar für unwahrscheinlich, konnte aber nicht ausschließen, dass die beiden miteinander verabredet gewesen waren und allerhöchste Vorsicht hatten walten lassen. Wer weiß – vielleicht hatte man ihn sogar bemerkt. Das würde ihn zwar verblüffen und nachdenklich stimmen und sogar frustrieren, war aber nicht von der Hand zu weisen. Wenn die aktuellen Vermutungen zutrafen und der Fall sich in Richtung OK bewegte, war höchste Vorsicht geboten und mit allem zu rechnen.
    Diesmal war Kuse der Erste im Präsidium, nach Stefanie Hobrecht selbstverständlich. Sie recherchierten gemeinsam die Meldedaten des Studentenwohnheims. Von siebzig Bewohnern konnten dreißig junge Frauen sofort aussortiert werden; blieben vierzig Studenten, deren Passfotos der Kommissar kurze Zeit später durchging. Das ist er, dachte Kuse, als er auf das Porträt von Roman Söhler stieß. Er bat seine Kollegin, den Zwanzigjährigen zu überprüfen, und besorgte sich einen frischen Kaffee. Als er ins Büro zurückkehrte, checkte die Kollegin gerade die Mails und pfiff leise durch die Zähne. »Guck dir das mal an, Gerd.«
    Kuse sah ihr über die Schulter und las die Nachricht von Hannah Jakob mit wachsendem Unbehagen. »Ach du Scheiße.«
    »Ganz meine Meinung. Jetzt kriegen wir richtig was zu tun.« Sie griff zum Telefon, um Schaubert zu informieren.

14
    Der Mann aus der OK-Abteilung hatte eine skeptisch-verblüffte Miene aufgesetzt, was Hannah nicht besonders verwunderte. Die Tatsache, dass die Kongressfirma und ihr Geschäftsführer bislang in keiner Weise auffällig geworden waren, lag sicherlich nicht daran, dass das Unternehmen erst kürzlich kriminelle Machenschaften in seinen Aufgabenbereich eingebunden hatte. Hinzu kam, dass die Organisation illegaler Organtransplantationen möglicherweise lediglich ein Geschäftszweig war und die Vorgehensweise ein professionelles Netzwerk mit zumindest mafiaähnlichen Strukturen befürchten ließ. Biltner und seine Leute waren im wahrsten Sinne des Wortes bisher schlauer gewesen, als die Polizei erlaubte, und so fühlte sich Hauptkommissar Rüdiger Grismann angesichts der aktuellen Entwicklung im Meisner-Fall kalt erwischt. Blieb zu hoffen, dass er seine persönlichen Gefühle zügig überwinden würde und keine Zeit damit

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