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Herztod: Thriller (German Edition)

Herztod: Thriller (German Edition)

Titel: Herztod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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Mordaufklärung ist manchmal nichts anderes als ein Puzzle mit unzähligen Teilen, und eins für sich genommen bleibt oftmals ohne jegliche Aussagekraft. Aber wir kommen nicht weiter, wenn wir nicht jedes einzelne prüfen. Unter Umständen erhalten wir Hinweise, die sich für die späteren Geschehnisse als bedeutsam erweisen könnten.«
    »Genau das wollte ich sagen«, fügte Pochna mit breitem Grinsen hinzu. »Ich kann mich nur nicht so schön ausdrücken wie meine Kollegin.«
    Du bist ganz schön frech, dachte Hannah, und Daniel Gruber warf dem Kommissar einen übellaunigen Blick zu. »Na gut – ich denke, ich habe sie gefragt, ob sie nicht doch noch zur Fete kommen will. Wir haben ein Sommerfest veranstaltet, wie Sie, glaube ich, wissen.«
    »Sie haben Caroline angerufen?«
    »Ja.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Warum fragen Sie? Was ist daran ungewöhnlich?«
    »Eigentlich nichts, abgesehen von der Tatsache, dass Caroline diejenige gewesen war, die Sie angerufen hat – das jedenfalls hat die Überprüfung der Verbindungsnachweise ergeben.«
    »Ach?« Gruber verzog den Mund. »Na gut – dann war es eben so. Ist doch auch egal.«
    »Ist es nicht«, warf Pochna ein.
    »Und wieso nicht?«
    »Weil es unlogisch ist, dass Ihre Schwägerin Sie anruft, damit Sie sie an die Fete erinnern können.«
    Gruber verdrehte die Augen. »Meine Güte, dann war es eben anders, und sie hat angerufen, um sich ganz allgemein noch mal zu melden, und im Verlauf des Gesprächs kam die Rede auf die Fete. Ich verstehe nicht, warum Sie da jetzt so drauf herumreiten! Das ist doch die reinste Erbsenzählerei.«
    Hannah behielt ihn im Blick. »Aus zwei Gründen: Es gab eine halbe Stunde später noch ein weiteres Telefonat – diesmal über den Festnetzanschluss des Bikerladens –, und es ging nicht um die Grillparty.«
    »Aha.«
    »Sie hatten Streit.«
    »Merkwürdig, dass ich davon gar nichts weiß.« Gruber lachte humorlos auf. »Und woher wollen Sie das eigentlich so genau wissen?«
    »Hat vielleicht jemand anderes mit ihr gesprochen? Martina zum Beispiel?«, fragte Hannah.
    »Nein. Und noch einmal: Ich habe keine Ahnung, worauf Sie anspielen.«
    »Caroline wollte etwas wiederhaben. Was könnte das gewesen sein?«, beharrte Hannah.
    »Wie oft denn noch? Ich weiß nicht, wovon Sie reden, und woher wollen Sie wissen …«
    »Ganz einfach: Es gibt einen Zeugen für das Telefonat«, entgegnete Hannah. »Und dieser Zeuge beschreibt das Gespräch als barsch, es herrschte ein gereizter Ton, und es ging garantiert nicht um gemeinsames Grillen im Familienkreis. Also, warum haben Sie um acht Uhr vom Laden aus noch einmal angerufen?«
    »Meine Güte, ich weiß es nicht mehr …«
    Pochna gähnte und strich sich das Haar aus der Stirn zurück. Dann lächelte er Hannah verschmitzt an. »Wenn das so ist, frage ich einfach mal die anderen Familienangehörigen. Vielleicht erinnert sich ja jemand …«
    »Schon gut, lassen Sie das!«, fuhr Gruber ihn an. »Ja, ich habe auch noch ein zweites Mal mit ihr gesprochen. Und ja: Wir hatten uns gestritten, und ich wollte die Wogen wieder glätten. Ende, aus, der Rest geht Sie nichts an.«
    »Das sehe ich aber ganz anders.«
    »Ich auch«, meinte Pochna.
    Gruber schnaufte wütend und rieb sich die Hände an der Hose ab. »Na schön. Sie hat mir vor ein paar Wochen Geld geliehen, wovon aber niemand aus der Familie etwas mitbekommen hat oder erfahren soll. Sie wissen ja selbst, dass sie auf großem Fuß lebte und viel Knete hatte. Aber nun wollte sie es wiederhaben, einfach so, ohne Notwendigkeit, aus einer gehässigen Laune heraus. Ich fand das ziemlich daneben und wollte sie überreden, mir noch etwas Zeit zu lassen …«
    »Um welchen Betrag geht es?«
    »Um fünftausend Euro.«
    Das war nicht die Welt, aber auch kein Pappenstiel, dachte Hannah. »Wie sollte die Rückgabe erfolgen?«
    »In bar am Anfang der Woche.«
    »Hätten Sie die Summe aufbringen können?«
    Gruber nickte. »Ja, schon, aber …«
    »Ihre Familie sollte nichts davon bemerken«, vermutete Hannah.
    »Es war mir unangenehm.«
    »Wozu brauchten Sie das Geld?«
    »Ein vorübergehender Engpass.«
    »Dann ist es ja ganz praktisch, dass Ihre Schwägerin inzwischen nicht mehr unter den Lebenden weilt«, warf Pochna ein und betrachtete eingehend seine nicht sonderlich gepflegten Fingernägel.
    »Was reden Sie da für einen Scheiß?«, herrschte Gruber ihn an.
    »Was mein Kollege auf seine zugegebenermaßen etwas unkonventionelle Art sagen möchte, ist

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