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Herzüberkopf (German Edition)

Herzüberkopf (German Edition)

Titel: Herzüberkopf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludwig Kupka
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lächelte und sagte:
    „Ja, es geht wirklich gut“ und am liebsten hätte er ihr alles frei weg erzählt, was ihn derzeit am meisten bewegte. Sie mochten sich gut leiden und hatten einander schon mehrfach zwischen Tür und Angel aus ihrem Leben erzählt.
    „Das klingt, als wären Sie verliebt. Ist es so?“, fragte Frau Brehmer geradeheraus, schon sicher und Louis lächelte immer noch, wollte weitergehen und sagte:
    „Es passieren schon seltsame Dinge, wenn man nicht dran denkt“ und er hörte noch wie sie heiter sagte:
    „Da bin ich aber gespannt, bei Ihrem noblen Geschmack … ich werde das Mädel doch sicher einmal zu Gesicht bekommen.“
     
    Im Geschäft hatte Louis an diesem Tag einen angenehmen Arbeitstag – im Grunde wie die meiste Zeit; er liebte seinen Beruf und er freute sich an überaus angenehmen Stammkundinnen und Stammkunden, die seine Kreativität hoch zu schätzen wussten. Etwa eine halbe Stunde vor dem eigentlichen Geschäfts-Schluss, machte Louis Feierabend und verließ den Salon vergnügt, schaute zum Himmel hinauf und entdeckte genügend Blau darin, sodass er kurzfristig beschloss, zum See aufzubrechen. Kurzfristig bedeutete an dem Tag; dass er sowieso aufgebrochen wäre, da er den ganzen Tag über immer wieder an Lea gedacht und dabei mehrmals auf die Uhr gesehen hatte. Dazu gab ihm das Wetter jetzt noch Recht. 
     
    Vor dem kleinen Haus, das Louis knapp 15 Stunden zuvor erst verlassen hatte, stand kein Wagen und Lea war wahrscheinlich noch im Café bei der Arbeit. Louis beschloss kurzerhand zum Café zu gehen. Auf der Terrasse waren einige Tische frei und Louis setzte sich mit Aussicht auf die Eingangstüre, anstatt mit Aussicht zum See. Zunächst war von Lea nichts zu sehen. Dann erschien sie unter der Tür; ein Tablett mit Getränken in der Hand – mit langer Hose, die ihre langen schlanken Beine noch mehr zur Geltung brachten, schwarzem T-Shirt und zum Pferdeschwanz gebundenen Haaren, fiel ihr Blick direkt auf Louis, der ein Erstrahlen in ihren Augen bemerkte und mit Herz und Seele tief in sich aufnahm. Pflichtbewusst jedoch, ging Lea zunächst zu einem Gast, der die Bestellung offensichtlich aufgegeben hatte und servierte. Der Herr unterhielt sich mit ihr und freundlich gab sie Antwort – es schien Louis, als wolle dieser Gast ihr jetzt auch noch seine Lebensgeschichte erzählen. Lea selbst drehte sich bereits so, um Signal zu setzen, sogleich weiter ihrer Beschäftigung nachgehen  zu müssen, doch der egoistische Gast hielt nicht inne und redete drauflos. Endlich gelang es Lea, sich mit einem zustimmenden Nicken auf irgendeine Aussage des Gastes loszumachen und von dessen Blicken verfolgt, zu Louis an den Tisch zu kommen. Sie küsste ihn flugs auf den Mund – ganz rasch, aber mit aller Innigkeit und Louis hätte sie am liebsten zu sich auf den Schoß genommen, doch schließlich war sie noch im Dienst und an einem Tisch am anderen Ende der Terrasse, hatte bereits ein Pärchen Platz genommen und blätterte in der Bestellkarte.
    „Na, der Herr; was darf es denn sein?“, kam über Leas Lippen, deren schöner Schwung Louis gerade studierte. Und bevor er etwas sagen konnte, meinte sie:
    „Vielleicht einen Earl Grey Tee? – Den magst du doch, wenn ich richtig zugehört habe, nicht wahr?“ Louis nickte mit lachenden Augenwinkeln.
     
    So streifte sie mit ihrer Hand die seine und sagte im Gehen, sie sei gleich wieder da. Louis saß bis kurz vor Leas Feierabend an dem Tisch und immer wieder, wenn es die Zeit der Arbeit erlaubte, kam sie rasch zu ihm und sie unterhielten sich. Als Louis ihr seinen Wunsch äußerte, Lea seine Umgebung, das bedeutete; seinen Sohn Morris, seine Tochter Kira, den Salon und seine Wohnung, ja … seine Welt in St. Blasien einmal zu zeigen, nickte Lea zusagend und meinte, dass sie selbst schon daran gedacht hatte und der Wunsch von Louis ihr jetzt zuvor gekommen sei. Lea machte Feierabend und wenig später gingen sie zum See hinunter. Auf dem Weg dorthin, vereinbarten sie für den kommenden Samstag den Besuch in St. Blasien. Lea äußerte ebenfalls den Wunsch, dass Louis sie bei sich zu Hause in Windenreute, nahe Emmendingen besuchen sollte und fügte zu seinem Erstaunen hinzu, dass sie mit ihrer Mutter geredet hatte. 
    „Du hast deinen Eltern von uns erzählt?“, fragte Louis überrascht.
    „Ja, mit meiner Mutter habe ich über uns geredet. Sie wird es schon rechtzeitig weitergeben. Schließlich hat sie an den Tagen, als sie auch im Haus waren, etwas

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