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Herzüberkopf (German Edition)

Herzüberkopf (German Edition)

Titel: Herzüberkopf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludwig Kupka
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lotste Louis während der Fahrt. Louis kannte die Gegend um Emmendingen nicht näher und während der Fahrt erzählte Lea ein wenig von ihrer Freundin Monia, mit der sie sich regelmäßig traf und etwas unternahm.
    „Monia kommt auch mit nach Korfu; da bin ich froh darüber. Ansonsten habe ich mit den anderen Mitreisenden nicht allzu viel am Hut. Ah … da vorne, siehst du die Nummer 26? – Wir sind da … dort kannst du parken“, erklärte Lea, als sie das Haus in Sichtweite hatten.
    „Übrigens findet dich meine Mutter ganz interessant. Da gibt’s nun Mal ein paar Dinge, aber sie wird dich schon nicht fressen“, lachte Lea und stieg aus, nachdem sie Louis rasch einen Kuss auf den Mund gedrückt hatte. Sie stiegen die vielen Außentreppen der Wohnanlage hoch und standen endlich vor der Eingangstür. Lea kramte in ihrer Tasche nach dem Hausschlüssel; fand ihn nicht und erinnerte sich daran, dass sie ihn wohl im Ferienhaus liegen gelassen hatte. Louis hörte sie niedlich fluchen und erheiterte sich spontan daran, während Lea auf den Klingelknopf drückte. Die Tür wurde geöffnet und eine elegante Dame mit langem weißem Haar und gepflegter, offener Frisur, stand vor ihnen. Auch ohne Leas Vorstellung hätte Louis sofort gewusst, dass sie nur die Mutter von Lea sein konnte – es war nicht zu übersehen. Das graziöse Erscheinungsbild, die Art der Ausdrucksweise und Kleinigkeiten im Wesen waren unbestreitbar ähnlich.
    „Hallo, na da seid ihr ja“, richtete sie die Begrüßung an Lea und eher etwas scheu an Louis. „Na dann kommt rein“, sagte sie, während sie Louis die Hand reichte. Der erste Kontakt war herzlich und sie sprachen über dies und das. Louis war sehr schnell entspannt, weil er eine unvorhergesehene Sympathie für Leas Mutter empfand. Während Lea irgendwann in die Küche ging, um Tee zu bereiten, ließ sie für diesen Augenblick Louis mit ihrer Mutter allein. Es herrschte zunächst Stille … dann erkundigte sie sich bei Louis über die Hinfahrt, seine Arbeit als Friseur und knüpfte an Leas Erzählungen über das Manuskript an, welches Louis schrieb und als Louis darüber berichtete und es irgendwann zur Sprache brachte, dass er auf diesem Weg am See Lea kennen gelernt hatte; und dabei sah sie ihn unablässig aufmerksam an und hörte ebenso zu, bemerkte sie nickend, dass sie mit ihm darüber mal ein Wort zu sprechen gedachte, doch sie machte eine Gestik dabei, als dass es damit noch Zeit habe. Louis hätte sofort Bereitschaft zum Gespräch gezeigt, doch die Situation war für sie vielleicht nicht gegeben und dann kam auch Lea schon wieder aus der Küche mit einem Tablett und servierte den Tee. Leas Stiefvater war nicht anwesend und so hatte Louis an dem Tag nicht die Gelegenheit, ihn kennen zu lernen. Als sie Tee getrunken und über Alltägliches geplaudert hatten, gab Lea das Zeichen, sie wolle Louis einmal ihr Zimmer zeigen und machte den Vorschlag, es gleich zu tun. Die Wohnung war sehr groß und modern im Schnitt. Eine weite Terrasse öffnete den Blick in die umliegenden Weinberge und weite Umgebung. Es war ein wahrhaft herrlicher Ort, mit spürbar milderem Klima als im Hochschwarzwald. Louis fiel ein Bild auf, das in der Nähe vom Eingang hing – es war der Druck einer Zeichnung, von Käthe Kollwitz gefertigt. Louis mochte diese Kunstrichtung sehr, weil er ein leidenschaftlicher Zeichner war und verschiedene Arbeiten von Käthe Kollwitz schon seit Langem kannte. Lea ging voraus in ihr Zimmer und deutete Louis an, ihr zu folgen. Louis kam sich plötzlich etwas unhöflich gegenüber Leas Mutter vor, wenn er sich jetzt einfach so vom Tisch entfernte und war verunsichert. Sie merkte es und erhob sich ebenfalls mit einem wie es Louis vorkam, zwar ebenfalls etwas verunsichertem, aber billigendem Blick und einem freundlichen Lächeln im Gesicht. Als Lea die Tür zu ihrem Zimmer geschlossen hatte, setzte Louis sich auf die Bettkante und ließ seinen Blick durch das Zimmer wandern, während Lea sich unwillkürlich auf seinen Schoß hockte und ihm mit ihrem kristallblauen Blick und ihrem frechen Lächeln im Gesicht, die Sicht auf die Dinge nahm. So ließ er sich zurückfallen und aus der überraschten Bewegung heraus, entglitt Lea ein Schrei, der dröhnend die Wohnung durchdrang.
    „Wenn du so laut bist, was glaubst du, wie deine Mutter jetzt über mich denkt?“, flüsterte Louis gleichzeitig horchend, ob es nicht in der nächsten Sekunde an der Tür klopfen würde.
    „Na, so denkt sie, dass

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