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Herzüberkopf (German Edition)

Herzüberkopf (German Edition)

Titel: Herzüberkopf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludwig Kupka
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bewunderte. Ihre Freundin Monia war längst eingeweiht und hatte es spannend gefunden, was Lea über Louis erzählt hatte.
    „Außerdem ist es ganz und gar unsere Sache!“, sagte Lea daraufhin und gab Louis einen Kuss.
     
    Vor dem Gebäude stehend, fragte Louis, ob sie einen Blick in den Salon werfen mochte, bevor sie in die Wohnung gingen. Im Salon schloss Louis die Türe hinter sich ab und Lea betrachtete sich in einem der vielen Spiegel. Louis hielt inne und schaute ihr amüsiert zu; als ob Lea alles um sie vergessen hätte, hielt sie sich die Haare vor dem Spiegel hoch, als testete sie ihr Aussehen imaginär mit einem kürzeren Look.
    „Manchmal mag ich meine Naturwellen nicht“, sagte sie leise vor sich hin.
    „Man kann kaum Frisuren damit machen. Kurz danach macht das Haar wieder, was es will und die Frisur ist dahin.“ Louis hörte aufmerksam zu.
    „Tu doch was und hilf mir bitte mal … Herr Friseur“, schalt sie ihn mit gespieltem Jammer. Da nahm Louis ihr von hinten den Zopf aus der Hand, hob die Haarsträhne noch höher und küsste sie am frei gelegten Nacken.
    „Aber Herr Friseur, das geht doch nicht … geht … eigentlich … nicht“, wehrte Lea nachgiebig ab, während Louis sie aus der Bildfläche des Schaufensters zog.
     
    Als sie später die Wohnung betraten, vernahmen sie Musik in Morris‘ Zimmer. Lea warf ihre große Tasche auf das Bett in Louis‘ Schlafzimmer und machte ein Zeichen, dass sie Morris nun kennen lernen wünschte. Louis klopfte an Morris‘ Tür. Morris öffnete und musterte Lea mit freundlichem und interessiertem Blick. Schon im ersten Augenblick spürte Louis, dass die beiden sich verstanden. Sie gaben sich die Hand und Morris bat hereinzukommen. Er führte gerade ein Autorennen mit seiner Play Station. Lea kannte sich ein wenig aus und schaute eine Weile zu; fragte ab und zu etwas und während Louis ihr Zeichen gab, er würde in der Küche einen Tee zubereiten, ließ er die beiden allein. Später kam Lea in die Küche und strahlte – sie hatte sogar mitgespielt. Sie mochte Morris, das war ihr anzusehen und es dauerte auch nicht lange, da kam Morris hinterher in die Küche und nahm sich Milch aus dem Kühlschrank. Alle drei saßen sie am Tisch und redeten eine ganze Weile. Irgendwann klingelte es an der Haustür und einige Minuten später verabschiedete Morris sich kurz unter der Küchentür und meinte mit dem Blick an Lea gerichtet:
    „Ich geh dann mal. Vielleicht bist du ja noch da, wenn ich zurück bin, ansonsten bis bald“ und damit war er weg. Louis sah Lea nur lächelnd an. Es gab nichts zu sagen. Der Nachmittag verging entspannt. Louis Aufregung und stille Frage, ob Lea sich in seiner Welt wohlfühlen würde, legte sich mit jeder Stunde mehr. Sie hatten nicht darüber gesprochen und damit auch nichts vereinbart gehabt, doch Louis wünschte sich insgeheim, dass Lea bei ihm übernachten würde. Er sagte noch nichts dazu. Lea machte auch kein Anzeichen in Bezug auf die Rückfahrt. Nach ein paar Stunden kam Morris wieder zurück, da saßen Lea und Louis gerade wieder in der Küche und aßen etwas, als Morris hereinschaute.
    „Seid ihr immer noch in der Küche?“, lachte er und war sichtlich erfreut.
    „Nein“, sagte Lea, „aber schon wieder. Und ich bin immer noch da. Vielleicht bleibe ich auch bis Morgen oder hast du was dagegen?“ Dabei zwinkerte Lea zu Louis hin, der hocherfreut darüber war, dass Lea offenbar die gleichen Gedanken hegte wie er sie hatte. Morris grinste nur und sagte darauf:
    „Also, ich habe nichts dagegen. Ich denke, Louis will das auch“, antwortete Morris und dabei fiel auf, dass er Louis‘ Name anstelle von Papa genannt hatte.
    „Na dann …“, sagte Lea gedehnt und sah Louis an, weil sie ahnte, dass er es sich ohnehin still gewünscht hatte und Louis strahlte übers ganze Gesicht.
     
    Erst die frühen Morgenstunden brachten den Schlaf. Die Aufregung der ersten Nacht, die sie miteinander verbrachten, vielerlei Gespräche und Liebkosungen, die sie tauschten, hatten für das rasche Schwinden der Stunden gesorgt. Die Sonne überflutete das große Zimmer mit ihrem wundervollen Licht. Obgleich mitten in der Stadt, herrschte sonntags um diese Zeit; es war kurz vor 11.00 Uhr, absolute Stille. Lediglich das Glockengeläut des Domes füllte das Tal, in dem das Städtchen lag. Louis sah zu Lea, die quer, halb über ihm lag und noch tiefen Schlaf atmete.
    „So fühlt sich das Glück an“, dachte er und blieb genießend eine Weile so

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