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Herzüberkopf (German Edition)

Herzüberkopf (German Edition)

Titel: Herzüberkopf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludwig Kupka
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liegen. Irgendwann regte Lea sich und das klare frische Blau ihrer Augen hätte an diesem Morgen leicht den Wettbewerb gegen den Himmel gewonnen, wenn Leas Lider nicht kurze Zeit später schon wieder zugefallen wären.
    „Weiterschlafen“, flüsterte sie noch und legte ein Bein über Louis.
    Das Mittagessen nahmen alle drei; Morris hatte ebenfalls zugesagt, bei Filippo in dessen Restaurant ein. Lea wurde natürlich still und möglichst unauffällig von der ganzen italienischen Familie Filippos gemustert, was natürlich nicht gelang, bei derartigem Temperament einer kalabrischen Familie. Doch Lea war daran gewöhnt, dass ihr die Menschen nachschauten. Der Sonntag verging viel zu schnell und obgleich Lea den Wunsch geäußert hatte, Louis‘ Tochter Kira kennen zu lernen, gelang dies leider nicht. Sie waren am Nachmittag einmal am Haus vorbeigegangen, in dem Kira wohnte, doch sie war nicht zu Hause gewesen. So wurde diese Begegnung verschoben. Louis war insgeheim froh darüber, denn er hatte lediglich mit Morris Näheres über  Lea und sich gesprochen. Mit Kira hingegen, war die Gelegenheit dazu nicht ausreichend  gegeben gewesen, da sie sich nicht täglich sahen. Sie hatte Louis am Freitag einmal kurz im Salon zwischen Haarfarben mischen und Behandlungen darauf angesprochen, wie es ihm ginge und da hatte Louis eine fröhliche Andeutung über Lea gemacht, worauf Kira natürlich neugierig wurde und einige Fragen sprudelte. Louis fehlte in diesen Minuten die Zeit zum Reden und so vertröstete er Kira auf später. Weil Louis seine Tochter kannte, ahnte er natürlich, dass Kira die Tatsache, dass ihr Papa eine um Jahre jüngere Frau liebte, möglicherweise nicht so entspannt sah, wie Morris dies tat. Sie war drei Jahre älter als Morris und steckte zu der Zeit gerade in einer mehr oder weniger starken pubertären Phase, sodass es ohnehin nichts gegeben hatte, was akzeptabel gewesen wäre, was um sie herum geschah. In der Tiefe des Wesens verstanden sich Tochter und Vater ohne Worte überaus gut. Louis konnte Kira in vieler Hinsicht verstehen und durfte eher aus familienpolitischen Gründen nicht alles billigen, das Kira im Sinn hatte. Sie besaß in ihren jungen Jahren eine überaus starke Persönlichkeit und einen unendlichen Freiheitsdrang, dahingehend, ganz und gar über sich selbst zu bestimmen. Und ihr Vater gehörte ihr ganz allein, auch wenn sie bereits nicht mehr zusammen wohnten und sie längst einen Freund hatte. Niemand sollte ihm zu nahe rücken und schon gar nicht eine junge Frau, wie Lea es sein konnte, die sie noch nicht einmal zu sehen bekommen hatte. Allerdings wäre jede andere ebenfalls nicht in Frage gekommen. Louis stand drüber und amüsierte sich manchmal im Stillen sogar deswegen und beabsichtigte, zuvor mit Kira ausgiebiger darüber zu reden. Somit blieb dafür noch genügend Zeit für eine Begegnung mit den beiden. Zwar hatte Louis Lea über Kira schon einiges erzählt und Lea strebte danach, sie kennen zu lernen, nicht jedoch, ohne; wie Louis spürte, ein etwas ungewisses, jedem Menschen bekanntes, seltsames Gefühl dabei zu haben.  
     
    Die Verabschiedung zwischen Lea und Morris zum Abend hin war sehr herzlich. Lea hatte am Nachmittag noch einmal ausgiebig mit Morris in dessen Zimmer ein Computerspiel gespielt und sie hatten dabei großen Spaß gehabt. Louis war sehr froh darüber, dass die beiden einen guten Draht zueinander hatten. Morris sagte zum Schluss, dass er sich freuen würde, wenn Lea wieder käme. Louis fuhr Lea nach Windenreute und Lea wollte mit ihm zudem im nahe gelegenen Emmendingen, einer kleinen Kreisstadt mit gemütlichem Flair, in Leas Lieblingscafé gehen. Im ‚Emotion‘, so hieß das Café, trafen sich eben alle, wie Lea meinte und es war an der Zeit, mit Louis einmal dorthin zu gehen. Gut anderthalb Stunden später trafen sie dort ein. Auf den ersten Blick waren alle Plätze belegt, doch schon winkte jemand von einem Tisch aus einer Ecke heraus und Lea erklärte Louis, dass es Monia, ihre beste Freundin sei. Am Tisch quetschten sie sich dazu und sowohl Lea als auch Louis waren schnell in Gespräche verwickelt. Louis fühlte sich wohl bei diesen jungen Menschen und er dachte zwischendurch daran, unter den Umständen von Freunden seiner Altersgruppe schnell verhaltene Blicke getauscht, gefolgt von indiskreten Fragen und dummen Kommentaren begleitet worden wären. Hier war es nicht so, weshalb die Stimmung ganz ausgelassen war. Zwischendurch berührten Lea und Louis

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