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Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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dankte dem Vorsitzenden für seine Großzügigkeit, aber Zaius wollte davon nichts wissen. »Morgen Mittag«, sagte er, als er sein Pferd bestieg. Zoran nickte, und Zaius ritt davon.
    Als habe er darauf gewartet, drängte Urko sein Pferd an Zoran heran, der vor ihm zurückwich. Urko zeigte zu Kava, der auf einem Feldbett im Schatten eines großen Baums lag. »Halte dich von ihm fern«, sagte Urko drohend. »Wenn du ihn noch einmal anrührst, werde ich dich töten.«
    Zoran sagte nichts. Er bestieg sein Pferd und ritt zornig und entmutigt zum Dorf zurück.
    Ein neuer Rindenvorrat war aus dem Wald geholt worden und wurde zu Chinin verarbeitet. Die Arbeitsgruppen der Dorfbewohner sorgten für die Kranken, kümmerten sich um die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln, hoben Entwässerungsgräben aus und verrichteten die notwendigste Arbeit auf den vernachlässigten Feldern. Am Abend stand genug Medizin für die nächsten beiden Tage zur Verfügung. Alle Dorfbewohner, kranke wie gesunde, nahmen eine in Wasser aufgelöste Dosis des bitter und unangenehm schmeckenden Chinins.
    Als es dunkel geworden war, ging Virdon in die Lazaretthütte, um nach dem Rechten zu sehen, bevor er sich schlafen legte. Er beugte sich über die Schwerkranken und studierte die Gesichter auf der Suche nach Anzeichen einer Besserung, die auf die Wirksamkeit seiner Medizin würde schließen lassen. Er kam zu Zoran, der am Lager einer jungen Frau saß und sich bemühte, ihr etwas von der Medizin einzuflößen. Sie hatte hohes Fieber und phantasierte.
    »Morgen Mittag«, sagte Virdon besorgt und rieb sich die Stirn. »Ich weiß nicht ...«
    Zoran blickte erschrocken auf. »Du sagtest, das Heilmittel wirke rasch.«
    »Das tut es«, antwortete Virdon. »Aber es könnte Faktoren geben, die die Wirkung abschwächen. Eine Mutation des Krankheitserregers. Eine Abart der Malaria, die auf Chinin nur unvollkommen anspricht ... Es ist eine Rechnung mit vielen Unbekannten.«
    Virdons unerwarteter Pessimismus und seine offen ausgesprochenen Zweifel am Erfolg der Therapie alarmierten Zoran und machten ihn mißtrauisch. Er stand auf und begann erregt zu gestikulieren. »Ich bin in einer äußerst schwierigen Lage«, sagte er, »weil ich deinem Rat vertraute. Es war mir heute nicht möglich, in der Sitzung des Ältestenrats eine Fristverlängerung zu erreichen. Wenn wir bis morgen Mittag keine Erfolge vorweisen können, wird man Urko freie Hand zum Niederbrennen des Dorfes geben. Er wird nicht zögern, alle Bewohner als Seuchenträger zu töten.«
    Virdon wußte zu würdigen, was Zoran getan hatte, und er versicherte dem Heilkundigen, daß er dessen Position sehr gut verstehe und nichts unterlassen werde, was einer erfolgreichen Therapie förderlich sein könne. Mehr war nicht zu sagen. »Wir werden ihnen morgen früh eine weitere Dosis verabreichen«, meinte er. »Sonst gibt es im Moment nichts weiter zu tun als zu warten und zu hoffen.«
    Zoran nickte zustimmend. »Das ist bei diesen Fällen immer der schwierigste Teil«, sagte er.
    Virdon nickte ihm zu und überquerte die Straße zu einer kleinen Hütte, die er mit Burke teilte. Als er sich auf sein Lager warf, sah er, daß der Gefährte bereits schlief. Eine Minute später war auch er eingeschlafen.
    Als Virdon die Lazaretthütte verlassen hatte, wartete Zoran, bis die Geräusche aus der kleinen Hütte gegenüber anzeigten, daß Virdon sich niedergelegt hatte. Dann ging er zu Amys Krankenlager. Das Mädchen schlief, und er tauchte einen Lappen in kaltes Wasser, drückte ihn aus und wischte ihr das Gesicht. Amy wurde unruhig und warf den Kopf hin und her. Zoran sah, daß sie halbwach war und flüsterte ihren Namen.
    Entweder hatte sie ihn nicht gehört, oder sie war unfähig zu antworten. Zoran versuchte es wieder, etwas drängender: »Amy?«
    »Ja ...?« Die Stimme des Mädchens klang tonlos und raschelnd wie altes Laub; sie erinnerte ihn an die Stimme eines Sterbenden. Zoran schluckte und zwang sich zur nächsten Frage. »Dein Freund«, sagte er mit gespielter Munterkeit, »der aus der ›anderen Welt‹ ...«
    »Ja ...«, sagte Amy.
    Zoran versuchte wie ein teilnehmender Freund zu wirken. Vielleicht würde sie sich in ihrem Delirium einbilden, sie spreche mit jemand aus dem Dorf. »Wo ist diese ›andere Welt‹?« fragte er. »Woher ist er gekommen?«
    Amy antwortete, doch mußte Zoran sich rasch über sie beugen, um zu verstehen, was sie sagte. »Hier ...«, murmelte sie. »Sie ist ... hier.«
    Zoran war

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