Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
Vom Netzwerk:
dem Heilkundigen zur Hügelkuppe gelangen würde; sein Vorsprung war zu groß.
    Kava, einer der Wachtposten, lag mit schweißnassem Gesicht im Gras und stöhnte. Seine Hände zitterten so, daß er die Finger in den Boden gekrallt hatte, als müsse er sich dort festhalten.
    Zoran traf ein, zügelte sein Pferd und starrte auf den Liegenden.
    Urko wandte sich zu ihm, bebend vor Zorn. »Nun werden wir sehen, Zoran!« sagte er mit vor Erregung heiserer Stimme. »Nun werden wir sehen, ob der Rat dir immer noch glaubt. Das Dorf wird brennen – und alle, die darin sind!«
     

 
4.
     
    Kavas Zustand war offensichtlich ernst. Der Gorilla war kaum noch bei Bewußtsein. Die Krankheit mußte schon längere Zeit in ihm gewesen sein, ehe sie offen zum Ausbruch gekommen war, und nur sein Pflichtbewußtsein schien ihn gegen die zunehmende Schwäche des Körpers bis zuletzt aufrechtgehalten zu haben. Unglücklicherweise reagierte Malaria nicht auf bloße Willensakte, und früher oder später wird das Opfer besiegt.
    Zoran gab die Zügel einem der Soldaten und kniete neben Kava nieder, ihn zu untersuchen. Urko blieb regungslos auf seinem Pferd sitzen und sah mit steinerner Miene zu, wie Zoran sich um Kava bemühte. Schließlich blickte der Heilkundige auf und sagte mit ruhiger und fester Stimme: »Ich verspreche, daß ich alles in meinen Kräften Stehende für ihn tun werde.«
    Urkos Miene verfinsterte sich, und er schlug mit der dicken Faust auf den Sattel, daß sein Pferd nervös zusammenzuckte und scheute. Mit einem unbarmherzigen Ruck straffte Urko die Zügel und brachte das Tier zur Ruhe. »Du machst leere Versprechungen, während meine Leute sterben!« sagte er wild.
    Zoran trat zu seinem Pferd und band eine Feldflasche vom Sattelknopf. Er trug sie zu Kava, blickte aber zu Urko auf, ehe er sich dem Kranken widmete. »Glaub mir«, sagte er, »ich habe jetzt das Mittel, um ihn zu heilen.« Er hob die Feldflasche und schüttelte sie, um das in Wasser aufgelöste Chininpulver darin frisch durchzumischen. »Dies ist ein neues Medikament. Es ist aus der Rinde des Baumes gemacht, nach dem ich gesucht hatte und den ich glücklicherweise noch rechtzeitig fand.«
    Zoran öffnete den Verschluß und kniete nieder, um Kava die Medizin einzuflößen. Urko spornte das Pferd an und stieß die Feldflasche aus Zorans Hand.
    Der Heilkundige blickte überrascht auf. Er war gewöhnlich von ausgeglichener Gemütsverfassung, aber nun wurde er sehr zornig. Er war eine solche Behandlung nicht gewohnt und auch nicht gewillt, sie sich gefallen zu lassen, nicht einmal von Urko. Er sprang auf, doch ehe er protestieren konnte, wurde er von Urkos Pferd gerammt und zu Boden geworfen.
    »Du wirst nicht mit meinen Leuten experimentieren!« sagte Urko. Er drehte sein Pferd auf der Stelle und ritt an der Spitze seines Trupps den Hügel hinab zum Hauptquartier. Zwei Wachsoldaten setzten Kava auf Zorans Pferd und führten es fort. Ein dritter hatte die Feldflasche an sich genommen und schüttete den Inhalt achtlos auf den Boden, als er seinem Führer nachfolgte. Zoran blieb auf der Anhöhe zurück, allein mit seinem ohnmächtigen Zorn. Nach einer Weile rappelte er sich auf, klopfte den Staub aus seinen Kleidern und machte sich zu Fuß auf den Rückweg ins Dorf.
    Am Abend trat der Ältestenrat in Urkos Stabszelt zu einer weiteren Sitzung zusammen. Die Ratsmitglieder erwarteten Zorans Bericht und wollten danach über weitere Maßnahmen entscheiden. Zoran saß an seinem gewohnten Platz und gab durch nichts die Zweifel und Sorgen zu erkennen, die ihn bedrängten. Urko marschierte in ungeduldiger Erregung auf und ab und ließ wieder und wieder seine schwere Faust durch die Luft niedersausen, als er den Versammelten seinen Standpunkt darlegte. »Verbrennen wir das Dorf!« forderte er zum wiederholten Male. »Brennen wir es jetzt nieder – bevor wir alle an der Seuche zugrunde gehen!«
    Die Ratsmitglieder reagierten mit ängstlich-aufgeregtem Stimmengewirr. Wenn es Urkos Absicht gewesen war, sie in Angst und Unruhe zu versetzen, dann hatte er gute Arbeit geleistet. Zoran begriff, daß er für die Fortführung seiner Arbeit würde kämpfen müssen. »Nein!« rief er laut genug, daß alle ihn hören mußten. »Laßt euch nicht in Panik versetzen. Wir machen Fortschritte!«
    Zaius schlug mit dem Hammer auf den Tisch, bis Ruhe eingekehrt war. »Ist diese Medizin wirksam, Zoran?« fragte er.
    Zoran mußte seine Antworten gut überlegen; er wußte, daß Zaius gerecht

Weitere Kostenlose Bücher