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Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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gehen. Sie schauten verlegen und kleinlaut drein, denn nicht einer von ihnen hatte den Mut gehabt, sich offen an Zaius' Seite und gegen Urko zu stellen.
    »Wie rasch ein fauler Kompromiß attraktiv wird, nicht wahr?« sagte er verächtlich. »Ihr, die ihr beauftragt seid, die Gesetze auszuarbeiten, nach denen unsere Gesellschaft leben muß, hättet Urko mit Freuden alles zugestanden, damit er eure wertlosen Leben verschone.« Damit ritt auch er fort. Die beschämten Ratsmitglieder folgten mit einigem Abstand.
    Nachdem Zoran in die Lazaretthütte zurückgekehrt war und Kava versorgt hatte, sah er nach dem Befinden der übrigen Patienten, die sich dank dem Chinin ausnahmslos viel besser fühlten. Die Männer und Frauen aßen wieder, unterhielten sich und lachten – mit einem Wort, sie zeigten neuen Lebensmut. Zoran war sehr zufrieden.
    Beim Verlassen der Hütte sah er Amy, Burke, Virdon und Galen in angeregtem Gespräch beisammenstehen. Er trat näher, doch sie bemerkten ihn erst, als er sich räusperte. »Ich möchte gern einen Moment mit euch beiden sprechen«, sagte er und winkte Burke und Virdon mit dem Finger. Darauf wandte er sich um und ging auf die Straße hinaus. Hinter ihm entstand beklommenes Schweigen. Virdon, Burke und Galen blickten einander fragend an, dann folgten sie Zoran schulterzuckend hinaus. Galen hielt sich im Hintergrund, blieb aber in Hörweite.
    Zoran, Virdon und Burke gingen langsam die Dorfstraße hinunter. »Ich nehme an, ihr werdet bald abreisen wollen«, sagte Zoran.
    Virdon nickte. »Ja, wir dachten, im Lauf des Tages aufzubrechen.«
    Zoran wiegte den Kopf und verzog das Gesicht. »Ich fürchte«, sagte er unbehaglich, »das wird nicht möglich sein.«
    »Warum nicht?« fragte Burke verdutzt.
    Zoran holte tief Luft. »Nun«, sagte er, »weil ich euch nicht gehen lassen kann.«
    »Aber alles ist unter Kontrolle«, sagte Virdon. »Wir werden hier nicht mehr benötigt.«
    Zoran seufzte. Diese Menschen bestanden darauf, die Situation noch schwieriger zu machen, als sie ohnehin war. »Nein«, sagte er, »ihr versteht mich nicht. Ich meine, ich muß Zaius und die anderen über euch informieren.«
    Als Galen das hörte, beschleunigte er seinen Schritt und schloß sich dem Trio an. Virdon und Burke sahen einander an.
    »Seht ihr«, sagte Zoran bedauernd, »ich weiß, wer ihr seid.«
    Burke gab sich unwissend. Es war die einfachste Reaktion, aber auch eine, die nur geringe Erfolgsaussichten hatte. »Ich weiß nicht, wovon du redest«, sagte er.
    »Bitte«, sagte Zoran, »es ist schon so schwierig genug. Eure Kenntnisse der Medizin. Äußerungen, die das Mädchen im Fieber machte. Ich weiß, daß ihr die zwei ›Astronauten‹ seid. Und euer Begleiter hier muß Galen sein.«
    Burke seufzte und ließ den Kopf hängen. Es hatte keinen Sinn, länger zu leugnen.
    »Ich weiß zu würdigen, was ihr hier getan habt«, sagte Zoran mitfühlend. »Ich habe von euch gelernt und bin dafür dankbar.«
    »Aber wie kannst du uns dann ausliefern?« fragte Burke.
    »Weil ihr Flüchtlinge seid. Zaius sucht euch. Und ich bin Zaius treu ergeben.«
    »Ich dachte, was wir hier getan und gemeinsam geleistet haben, würde etwas bedeuten«, sagte Virdon zögernd.
    Zoran blickte weg. Es war zuviel für ihn. »Es bedeutet etwas, wirklich. Aber ...«
    »Aber wir sind Angehörige einer niederen Spezies.«
    »Ja.«
    »Wie wirst du Zaius und den anderen erklären, daß dein ›Sieg‹ in Wahrheit der Sieg dieser beiden war?« fragte Galen. »Oder hast du vor, dir alles als dein persönliches Verdienst anrechnen zu lassen?«
    »Ich, also, ich habe keine andere Wahl. Ich muß an meine Position denken.«
    Burke begriff sofort, was Galen bezweckte, und sagte: »Glaubst du, wir würden es Zaius nicht sagen, wenn du uns auslieferst?«
    Zoran war entrüstet. »Er würde euch kein Wort glauben! Nicht, wenn das Wort eines ... eines Menschen gegen das eines Affen steht. Und ich bin Mitglied des Ältestenrats!«
    »Aber Zaius würde mir glauben«, entgegnete Galen ruhig.
    Zoran dachte darüber nach. »Also gut«, seufzte er schließlich. »Ich werde euch nicht ausliefern. Ihr könnt gehen, wohin ihr wollt. Aber ich würde vorschlagen, daß ihr das Dorf im Schutz der Dunkelheit verlaßt.«
     
    Als der Abend kam, hatte sich das Leben im Dorf beinahe ganz normalisiert. Niemand war länger in Lebensgefahr, und die meisten Kranken waren zu ihren Angehörigen zurückgekehrt. Aus vielen Hütten drangen Lichtschein und der Klang fröhlicher

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