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Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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feierliche Stille des nächtlichen Waldes. Die drei Polizisten ritten auf die kleine Lichtung hinaus, wo Virdon den Kompaß befragt hatte. Nun standen die Bäume ringsum im Schein der brennenden Fackeln, und bei jeder Bewegung der Reiter sprangen und tanzten seltsame, bedrohlich aussehende Schatten um sie her, und der Ort, der Burke, Virdon und Galen so friedlich und einladend erschienen war, gewann ein düsteres, unheilverkündendes Aussehen.
    Die Reiter zügelten ihre schweißglänzenden Pferde, und der Anführer saß ab, die Fackel in der Hand. Er ging auf der Lichtung hin und her und durchsuchte das hüfthohe Gras nach Spuren der Flüchtigen. Nach einiger Zeit machte er einen dunklen Streifen niedergetretenes Grases aus, der sich bei genauerer Untersuchung nicht als ein Wildwechsel sondern als die gesuchte Fährte erwies. »Hier entlang!« rief er. »Hier sind sie gegangen!«
    Er lief zurück zu seinem Pferd, saß auf, und die drei jagten weiter durch die Nacht. Am Rand der Lichtung passierten sie einen vom Blitzschlag getroffenen Baum, dessen zersplitterter Stumpf wie ein riesiger krummer Finger fahl in die Luft ragte. Der Wald schien kein Ende nehmen zu wollen; jeder der drei Reiter sehnte den Wiederbeginn der offenen Landschaft mit ihren Feldern und Wiesen herbei, die auch bei Nacht ein gutes Vorankommen boten. Aber der Wunsch erfüllte sich nicht. Einige Zeit später ritten sie auf eine Lichtung und hielten abermals an. Sie hoben ihre Fackeln in die Höhe und suchten den Boden nach Spuren ab. Zu seiner Erbitterung erblickte der Anführer den unverkennbaren, vom Blitz zerspellten Baum am Rand der Lichtung. Er reckte die Faust zu den Wolken und fluchte.
    Seine zwei Kameraden saßen ab, um sich die Beine zu vertreten. »Es ist verboten, bei Nacht ohne Orientierung an den Sternen zu reiten«, sagte einer der beiden.
    Der Anführer bedachte ihn mit einem verächtlichen Blick. »Nichts ist verboten, wenn du für Urko reitest«, sagte er.
    »Wie kommt es dann, daß die Geister unsere Pferde im Kreis herumgeführt haben?« verteidigte sich der andere.
    Eine Pause folgte, und die Stille des nächtlichen Waldes sickerte wieder in die Lichtung ein. Der Anführer des Trupps erkannte, daß es sinnlos war, die Verfolgung fortzusetzen. Sie mußten bis zum Morgen warten. Er war enttäuscht und verdrossen; hätte er seinen Auftrag nicht von General Urko persönlich erhalten, er wäre zur Garnison zurückgekehrt und hätte die ganze Sache vergessen. Wer interessierte sich schon allen Ernstes für zwei entlaufene Menschen und einen abtrünnigen Schimpansen? Aber was General Urko sich in den Kopf setzte, mußte er haben ...
    »Auch gut«, knurrte er schließlich. »Dann werden wir eben hier kampieren, Brüder. Sammelt Holz und macht ein Feuer. Auch die Pferde können Ruhe vertragen. Und beim ersten Licht geht es weiter ... Wir werden reiten, bis wir diese drei fangen!«
     
    Die Flüchtlinge waren immer noch auf den Beinen. Mitternacht war längst vorüber, und sie hatten einen langen Weg hinter sich. Das Terrain war sehr hügelig geworden, und der bewölkte Himmel spendete fast kein Licht; die drei wanderten durch nachtschwarzen Hochwald, kaum imstande, ein paar Schritte weit zu sehen. Burke übernahm vorübergehend die Führung, und nach einer Weile blieb er erschöpft stehen, um sich an einen Baum zu lehnen. »Weißt du, Alan«, keuchte er, »ich hätte doch diese kleine Kneipe in Galveston kaufen sollen ...«
    Virdon ging an ihm vorbei, ohne stehenzubleiben, und dann passierte ihn Galen.
    »Komm schon, Burke«, sagte er aufmunternd, »wir folgen dem Kompaß.« Er eilte weiter, um Virdon nicht aus den Augen zu verlieren, und Burke mußte ihm wohl oder übel folgen. Mittlerweile waren sie alle so müde, daß sie einander Frische und Energie vorspiegeln mußten; es beschämte die anderen und zwang sie, Schritt zu halten. Gegenwärtig war Virdon in Führung, und Galen spielte die Rolle des frischen, ausgeruhten Wanderers. Aber Burke ließ sich nicht täuschen. Noch vor wenigen Minuten hatte er gesehen, daß Galen sich an einem Baum hatte festhalten müssen, um nicht zu fallen. Aber Galen war tapfer und beharrlich, und wenn er und Virdon weitergehen konnten, nun, dann konnte Burke es auch. Galens Schauspielerei war tatsächlich wirksam. Sie hatten es gut miteinander getroffen.
    Galen beschleunigte zum Laufschritt, überholte Virdon und setzte sich an die Spitze. Wenige Augenblicke später glitt er plötzlich aus und verschwand

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