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Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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Männern zu, die frisch gewaschen in der Tür warteten, und versuchte dem Beschluß einen Anstrich von patriarchalischer Selbstherrlichkeit zu geben. »Ich habe entschieden, daß ihr bleiben könnt, bis euer ... Freund ... wiederhergestellt ist.«
    Burke und Virdon sagten nichts. Sie wußten, wer die Entscheidung getroffen hatte. Polar war es jedenfalls nicht gewesen.
    Anto, der mit ihnen hereingekommen war, reagierte mit Zorn und Entsetzen. »Nein!« rief er. »Sie bringen den Fluch über die Kuh, und die Kuh ist mir anvertraut. Sie dürfen nicht zu ihr!« Er stieß bekräftigend den Stiel der Heugabel auf den Boden, dann ging er zornig hinaus. Polar blickte ihm gedankenvoll nach.
    Burke und Virdon, unvertraut mit den Bräuchen dieser Landleute, wußten nicht, wie sie ihren Gastgeber beruhigen sollten. Sie beschlossen, daß es am besten sei, still zu bleiben.
    »Darin hat er recht«, meinte Polar nach einer Weile. »Die Kuh ist ihm anvertraut, bis das Kalb geboren ist.«
    »Wie du meinst«, sagte Virdon in einem Versuch, seinen guten Willen zu zeigen. »Uns ist alles recht.«
    Doch Polar war noch nicht fertig. »Aber ihr werdet arbeiten«, erklärte er im Ton des Aufsehers einer Straßenarbeiterkolonne. »Jeden Tag werdet ihr arbeiten! Gerade so, als ob ihr mir gehörtet!«
    Burke nickte ernsthaft. »Klar«, sagte er. »Wir kommen billig.«
    Der Bauer blickte mit funkelnden Augen von einem zum anderen. »Und wehe euch, ich ertappe euch beim Faulenzen!«
    Das klang nicht sehr erfreulich, aber Burke und Virdon mußten es hinnehmen und ihre Hoffnungen auf Galens baldige Genesung setzen.
    Remus blickte strahlend zu seinem Vater auf; er war plötzlich begeistert. Hier waren zwei menschliche Sklaven, genau wie die reichen Affen sie hatten. Niemand in der Gegend war wohlhabend genug, um sich menschliche Sklaven zu leisten. Polar und die übrigen Bauern der Umgebung waren alle Landpächter, die den größten Teil ihrer mageren Ernteerträge an die Grundbesitzer abliefern mußten. Tatsächlich waren das Mißtrauen gegen Virdon und Burke und die schlechte Behandlung, die man ihnen angedeihen ließ, einfach auf den Umstand zurückzuführen, daß die Leute kaum jemals einen Menschen zu Gesicht bekamen.
    Remus war begeistert von der Vorstellung, Sklaven zu haben, womöglich sogar einen, der ihm persönlich gehörte. »Ich kriege einen von ihnen«, sagte er, zu seinem Vater gewandt. »Einer von ihnen ist meiner, nicht wahr, Papa?«
    Polar blickte zärtlich auf seinen jüngeren Sohn herab. »Wir werden sehen«, sagte er hinhaltend, wie liebevolle aber manchmal hilflose Eltern es zu allen Zeiten zu tun pflegen. »Wir werden sehen, Remus.«
    Nachdem das Schicksal der beiden zu Galens Zufriedenheit geregelt war, begab man sich für den Rest der Nacht zur Ruhe. Virdon und Burke bereiteten unter der Aufsicht des feindseligen Anto eine Strohschütte am anderen Ende der Scheune, wo sie sich in gebührendem Abstand von der Kuh niederlegten.
    Früh am nächsten Morgen, als sie sich am Brunnen eingefunden hatten, um sich zu erfrischen und Polars Befehle entgegenzunehmen, bemerkte Virdon in der Ferne eine Staubwolke; ein Reiter kam in schnellem Trab die Landstraße entlang auf Polars Gehöft zu. Er war noch zu weit entfernt, als daß man Einzelheiten hätte erkennen können, aber was immer er wollte, ein Fremder konnte für die Flüchtlinge nichts Gutes bedeuten. Virdon zeigte auf den Reiter und fragte, wer er sei.
    Polar spähte in die angegebene Richtung und beschirmte die Augen mit der Hand. Schon nach wenigen Augenblicken verriet seine Miene, daß auch er dem Besucher mit gemischten Gefühlen entgegensah. Virdon und Burke begannen nervös mit den Füßen zu scharren. Sie wollten sich verstecken, ehe der Fremde den Hof erreichte, aber sie wußten nicht, wie sie es bewerkstelligen sollten, ohne Polars Mißtrauen zu wecken.
    Etwas später, als Polar die Identität des Reiters ausmachen konnte, wurden sie ihrer drängenden Sorge enthoben. »Es ist die berittene Patrouille«, sagte er mit besorgter Miene. Nach einer gespannten Pause fügte er hinzu: »Seid ihr wirklich keine geflohenen Leibeigenen?«
    Virdon beeilte sich, Polar zu versichern, daß es sich nicht so verhalte und daß sie freie Menschen seien.
    Polar akzeptierte aus Unwissenheit die Vorstellung, daß es freie Menschen gebe, aber er sah in Virdons Worten einen Versuch, sich der Arbeitsverpflichtung zu entziehen. Mit schlauer Miene sagte er: »Ihr werdet für mich arbeiten, wie

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