Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
Vom Netzwerk:
bei der Kuh schlafen gelegt?« knurrte Anto. »Menschen sind für Kühe ein Fluch. Jeder weiß das.«
    Die Kuh schnob im Halbdunkel, dann ließ sie ein dumpfes, halbherziges Muhen ertönen. Es schien im unrechten Augenblick zu kommen und vermehrte Antos Zorn.
    »Fünf Jahre«, stieß Anto hervor. »Fünf Jahre habe ich auf das Stierkalb gewartet! Mein eigenes Stierkalb ... um meinen eigenen Hof zu gründen. Und nichts als Färsen hat es gegeben! Für den Grundbesitzer!«
    Burke verstand nicht ganz, aber er dachte, daß es an der Zeit sei, Anto sein feindseliges, drohendes Benehmen auszureden. »Nun, das ist natürlich dumm«, sagte er in freundschaftlichem Ton, »aber vielleicht wird dies dein Glücksjahr. Wie wär's, wenn du einstweilen die Heugabel anders halten würdest?«
    »Fünf Jahre habe ich auf das Stierkalb gewartet!« fing Anto wieder an. »Erst wenn es geboren wird, kann ich meinen eigenen Hof gründen. Und die Zeichen waren gegen mich, nichts als Färsen hat es gegeben. Aber dieses Jahr wußte ich, daß die Zeichen richtig standen ... bis ihr kamt.«
    Virdon nickte. »Diese Hinterwäldler müssen viele lokale Bräuche haben«, raunte er Burke zu. »Abergläubische Vorstellungen von allem und jedem ...«
    Die Kuh ließ sich erneut vernehmen. Diesmal war der Ton etwas kräftiger, und man hatte den Eindruck, daß sie beunruhigt sei.
    »Hört ihr?« sagte Anto. »Ihr seid ein schlechtes Omen. Wenn ihr einen Fluch auf sie gebracht habt, werde ich euch töten.« Seine Stimme hob sich, heiser vor Erregung. »Nehmt den Fluch von ihr! Geht fort!« Wieder knarrte das Scheunentor. Alle drei wandten die Köpfe. Es war Remus, der jüngere Sohn, der aufgeregt und mit wichtiger Miene hereinkam. »He, ihr zwei!« sagte er, vom Rennen schnaufend. »Galen ist wach und will euch sprechen. Er ist aufgewacht und ...«
    Virdon und Burke wollten hinaus, aber Anto hielt sie mit vorgehaltener Heugabel zurück. »Augenblick«, sagte er durch die Zähne. »Wascht euch zuerst. Es ist schlimm genug, Menschen im Haus zu haben, da solltet ihr wenigstens sauber sein. Ihr stinkt.«
    Virdon und Burke sahen einander an, zuerst amüsiert, dann mit unterdrücktem Unmut. Aber es blieb ihnen nichts übrig als zum Brunnen zu gehen und sich zu waschen, wie er befohlen hatte.
    Das Innere des Bauernhauses war überraschend geräumig und sauber. Galen lag in einer hölzernen Schlafkoje, wach und offenbar sehr erfreut, noch am Leben zu sein. Zantes hatte seine Beinverletzung mit einem sauberen Verband versorgt. Es war lange her, daß Galen sich in so behaglicher Atmosphäre hatte entspannen können, und die starken Schmerzen in seinem gebrochenen Bein konnten in einer solchen Umgebung von Gastfreundschaft und Wärme beinahe vergessen werden. Er hatte keinen Grund, zu glauben, daß es seinen menschlichen Freunden weniger gut ergangen sei. Julia, die Tochter des Hauses, schob ein frisch aufgeschütteltes Kissen unter Galens Kopf. Sie tat es mit schüchternen Bewegungen; die Anwesenheit dieses stattlichen und offensichtlich weitgereisten Schimpansen schien eine angenehme und sogar ein wenig prickelnde Abwechslung in ihrem eintönigen Leben zu sein.
    »Du bist jung und kräftig«, sagte Zantes zu Galen. »Bald wirst du wieder gesund sein. Trotzdem wird es einige Wochen dauern, bis du das Bein wieder belasten kannst.«
    Ihre Worte verdrossen den Bauern, dem die Vorstellung, daß Galen und seine Gefährten wochenlang bei ihm blieben, ganz und gar nicht behagte.
    »Ich kann diese Menschen nicht die ganze Zeit hier herumlungern haben«, sagte er mit lauter Stimme. »Es ist gefährlich. Jeder weiß, daß sie Kühe um des Fleisches willen abschlachten, wenn sie eine Gelegenheit dazu haben!«
    Galen hob abwehrend die Hand. »Virdon und Burke werden deine Kühe nicht schlachten«, sagte er. »Dafür kann ich mich verbürgen.«
    »Woher kommen sie?« fragte Julia. »Ich meine, diese Menschen? Warum sind sie bei dir?«
    Es gab einen unbehaglichen Moment. Galen zögerte, die unschuldige Frage zu beantworten. »Ihr müßt sie bleiben lassen«, sagte er schließlich ausweichend. »Sie werden für ihren Unterhalt arbeiten.«
    Polar schnaufte höhnisch. »Arbeiten?« sagte er herausfordernd. »Und ob sie arbeiten werden! Dafür sind Menschen schließlich da!«
    Zantes sah ihren Mann an. »Also?« sagte sie.
    Polar runzelte die Stirn. Die Situation war nicht nach seinem Geschmack, aber der Willensstärke seiner Frau war er nicht gewachsen. Er nickte den beiden

Weitere Kostenlose Bücher