Hetzjagd auf dem Planet der Affen
folgten. Dann goß er Wasser aus dem Krug über das zweite Modell. »Du siehst, wenn es regnet, halten die Furchen das Wasser fest, lassen es der Ernte zugute kommen und verhindern, daß gute Erde mit dem abfließenden Wasser fortgespült wird. Es bilden sich keine Rinnen und Schluchten, und dein Acker bleibt dir erhalten. Verstehst du?« Virdon blickte erwartungsvoll auf.
Polar starrte stirnrunzelnd auf die beiden Modelle, unwillig, Virdons Worten zu vertrauen. Aber der Gedanke, daß der Mann tatsächlich eine Methode haben mochte, die ihnen allen Arbeit ersparte und die Erträge des Bodens steigern könnte, überzeugte ihn schließlich.
Er kniete nieder und untersuchte mit großer Sorgfalt die Ergebnisse der beiden Experimente. Die einfache Vorführung beeindruckte ihn tief. »Schau her!« rief er Anto zu. »Siehst du, es ist wahr! Genau wie er sagt.«
Anto war nicht so beeindruckt. Er spuckte neben Virdon auf den Boden und zeigte sich überrascht, daß sein Vater sich so leicht von einem Menschen täuschen ließ, nachdem er diesen Kreaturen so viele Jahre mißtraut hatte. Anto war nicht so leichtgläubig. »Es ist dummes Zeug«, sagte er. »Jeder weiß, daß der Ochse sich beim Abwärtspflügen vom Aufwärtspflügen erholt. Jede andere Methode ist Unfug. Das Pflügen um den Hügel herum ist vom Anfang bis zum Ende harte Arbeit. Der Ochse würde es nicht durchstehen.«
Polar stand auf und lächelte Virdon zu. Es war offenbar, daß er von der Meinung seines Sohnes nicht viel hielt. Die Entdeckung freute ihn; sie versprach einen besseren Ernteertrag und auf lange Sicht ein besseres Leben für ihn und seine Familie, und darauf allein kam es ihm an. Das war der wesentliche Faktor, vor dem sogar die Frage nach der Quelle des neuen Wissens bedeutungslos wurde.
»Wo hast du das gelernt?« fragte er Virdon.
»Meine Familie bearbeitete einen Bauernhof, als ich jung war.«
Polar nickte zu sich selbst, dann wandte er sich zu seinem Erstgeborenen und erklärte mit Entschiedenheit: »Wir werden es so machen. Wir werden immer auf gleicher Höhe um den Hügel herumpflügen, wie er sagt.«
Antos Reaktion war vorherzusehen. Er ballte die großen Hände zu Fäusten und zertrampelte wütend Virdons Modelle. »Dann soll er es machen«, schrie er. »Ich will damit nichts zu tun haben.«
Virdon schaute Polar an, der hilflos die Schultern zuckte. Anto stürmte verärgert davon. Virdon war enttäuscht; er hatte versucht, ihnen ein Geschenk zu machen, und wurde mit Mißtrauen und Ablehnung belohnt.
»Mach dir nichts daraus«, sagte Polar seufzend. »Er ist nur wegen seines Stierkalbs in Sorge. Solange er es nicht hat, ist er an diesen Hof gefesselt. Es lastet schwer auf ihm.« Nach einer Pause machte Polar eine Kopfbewegung zum Zugochsen, der noch immer bewegungslos vor dem Pflug stand. »Zeig es mir«, sagte er. »Ich möchte es versuchen.«
Virdon lächelte. »Es ist nichts dabei«, sagte er. »Es ist ganz einfach.«
General Urko saß hinter dem roh gezimmerten Schreibtisch in seinem spartanisch eingerichteten Büro. Der einzige Luxus waren die Größe des Raumes und seine großen Fenster, die reichlich Licht und Luft einließen. Aber es war ein heißer Tag, und die Wachen und Ordonnanzen schwitzten in ihren dicken Uniformen.
Der Leiter der Polizeipatrouille, die den Flüchtigen auf der Fährte gewesen war, machte seine Meldung, und während er den Verlauf des Unternehmens schilderte, schnitt Urko finster blickend seine Nägel. Zuletzt brachte er den unglücklichen Gorilla mit einer Handbewegung zum Schweigen und knurrte: »Der entscheidende Punkt ist, ihr habt sie entwischen lassen!«
»Der Himmel hatte sich bezogen«, verteidigte sich der andere schwächlich. »Wir konnten ihnen nachts nicht folgen, weil es keine Orientierung gab.«
Urko schlug krachend auf die Schreibtischplatte. »Virdon, Burke und dieser Verräter Galen«, sagte er verdrießlich, »die können die Sterne wohl durch die Wolken sehen, wie?«
Der Polizist fürchtete sich sehr. »Ich nehme an, sie sind einfach auf Geratewohl durch den Wald gelaufen, Herr«, sagte er. »Wir aber mußten die Fluchtrichtung bestimmen, um die Fährte wiederzufinden.«
Urko trat vor eine große, farbige Landkarte an einer Wand seines Büros. Lange studierte er sie schweigend. Im Vorzimmer herrschte geschäftiges Kommen und Gehen, aber niemand wagte, den General zu stören. »Wie weit ist es von hier?« fragte er.
»Vier gute Tagesritte, Herr«, sagte der Polizist.
Urko
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