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Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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»Warum gehst du nicht mit Anto ins Haus, wie dein Vater sagt?«
    »Warum gehst du nicht ins Haus«, sagte Polar zu seiner Frau. »Dieser arme Affe könnte in der Gewalt der leibeigenen Menschen sein. Es ist möglich, daß sie ihm die Verletzungen beigebracht haben, und sie könnten dir das gleiche antun.«
    Galen schüttelte matt den Kopf. »Nein ... nein ...«
    Virdon war im Begriff, etwas zu sagen, aber plötzlich ließ Galen den Kopf auf die Seite fallen und erschlaffte, ohnmächtig von den Anstrengungen und seinem Blutverlust.
    »Hör mal«, sagte Burke ärgerlich zu Anto, dem älteren Sohn, »steck das Messer weg und hilf ihm. Wir sind keine Gefahr für euch. Tut etwas für ihn!«
    Zantes nickte ihrem Mann und Anto zu. »Bringt ihn hinein. Ich werde für ihn tun, was ich kann.«
    Keiner der beiden rührte sich von der Stelle; sie ließen beide keinen Zweifel daran, daß sie die menschlichen Freunde des verwundeten Affen nicht auf ihrem Anwesen haben wollten, und schon gar nicht in ihrem eigenen Haus.
    Zantes war über die Hartnäckigkeit ihres Mannes, die den Verletzten nur noch mehr leiden ließ, verärgert. Sie fragte sich, wie er, der im Grunde gutherzig war, von seinem Vorurteil gegen die Menschen so geblendet sein konnte, daß er dem Artgenossen die Hilfe verweigern wollte. »Stell deine Fragen später«, sagte sie mit einiger Schärfe. »Dieser Verletzte braucht Hilfe.«
    Virdon und Burke waren erleichtert, als der Bauer endlich nachgab; eine Weile hatte es ausgesehen, als werde man sie abweisen. Dann hätten sie ihre Wanderung wieder aufnehmen und Galen zum nächsten Gehöft tragen müssen, wo immer das war. Sie wollten die Bahre aufheben und Galen ins Haus tragen, doch Polar stieß sie weg.
    »Nicht ihr zwei«, erklärte er. »Anto und ich werden ihn tragen.« Die beiden Männer blieben still. Polar, anscheinend ein wenig besänftigt, zeigte zu einem ein gutes Stück abseits gelegenen Schuppen. »Ihr zwei könnt in der Feldscheune warten«, sagte er. Seine Stimme nahm einen strengen Ton an. »Faßt nichts an und stehlt nichts, oder ich werde euch die Patrouille auf den Hals hetzen.«
    Virdon und Burke wechselten erheiterte Blicke. Sie wurden wie die Sklaven in einem Leinwandschinken ihrer eigenen Zeit behandelt. Wenn sie mit Galen waren, dachten sie meistens nicht daran; aber immer dann, wenn sie mit anderen Affen zu tun hatten, wurde ihnen der Unterschied in der sozialen Stellung unmißverständlich vor Augen geführt.
    Anto und Polar hoben die Bahre und trugen sie in die Blockhütte. Zantes und der jüngere Sohn folgten ihnen. Virdon und Burke blieben allein auf dem kotigen Hof zurück, und als ihnen klar geworden war, daß sie nichts mehr für Galen tun konnten, lenkten sie ihre Schritte zu der Feldscheune, die Polar ihnen angewiesen hatte.
    Die Scheune war ein einfaches, funktionelles Bauwerk aus Balken und Brettern und mit einem Strohdach. Auf einer Seite gab es ein kleines Stallabteil, worin eine Kuh stand. Daneben, durch eine brusthohe Bretterwand vom Stall getrennt, lag ein großer Strohhaufen. Die Kuh schnaufte leise; irgendwo in der Scheune begann eine Grille zu zirpen. Die Schritte der beiden Männer klangen laut und fremd in der friedlichen Stille. Dankbar für die Ruhepause, die erste seit vielen Stunden, leisteten sie sich den Luxus der Entspannung und ließen sich ins Stroh fallen.
    »Mann, tut das gut!« seufzte Burke. »Ich könnte im Stehen schlafen, und dies kommt mir schöner vor als jedes Himmelbett. Wenn du einen Schläfer sehen willst, der seine Sache ernst nimmt, dann sieh mich an. Manche Leute schlafen einfach, ohne Technik und ohne es zu würdigen. Aber ich bin ein ernsthafter Schläfer.« Er reckte die Arme und gähnte.
    Virdon lachte und machte es sich im Stroh bequem. »Wenn du so müde bist«, sagte er, »dann solltest du den Mund zumachen und sehen, ob der Rest von dir einschläft.«
    Sie waren kaum hinübergedämmert, als sie vom Knarren des Scheunentors aufgeschreckt wurden. Ihr erster Gedanke war, daß es irgendwelche Nachrichten über oder von Galen gab. Statt dessen sahen sie Anto hereinkommen. Er hatte eine Heugabel in den Händen, die er wie eine Lanze hielt. Als er ausgemacht hatte, wo sie lagen, stieß er nach Burke.
    Die beiden Männer rappelten sich auf und wichen im Stroh zurück. Anto folgte ihnen langsam, die Heugabel stoßbereit.
    »Was ist los, was willst du?« sagte Burke. »Was haben wir dir getan, daß du uns bedrohst?«
    »Warum habt ihr euch so nahe

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