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Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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bedeutungsvoll an, dann richteten sie ihre Blicke wieder auf den Bauernhof. Burke schnalzte mit der Zunge. »Mann, wenn ich mir vorstelle, was es dort alles gibt!« sagte er sehnsüchtig. »Hühnchen und Bratkartoffeln, Kartoffelknödel und Bratensoße, Spiegeleier und Schinken, saftige Steaks ... Hast du das gehört, Galen? Genau was du brauchst. Ein solches Essen und genügend Schlaf, und in ein paar Wochen bist du wieder kreuzfidel.«
    Galen war wie alle seine Artgenossen ein strenger Vegetarier; das war ein trennender Faktor und für die Affen der Grund, sich den Menschen überlegen zu fühlen. »Fleisch!« sagte Galen im Ton äußersten Abscheus. »Schrecklich!«
    Aus der Nähe gesehen, war die Blockhütte sehr primitiv, und das ganze Anwesen zeigte wenig von dem landwirtschaftlichen Sachverstand, den selbst der ärmste Bauer in den Tagen der Astronauten besessen hatte. Virdon und Burke kamen auf den Hof zwischen Scheune und Blockhütte und stellten die Tragbahre behutsam ab. Virdon ging zögernd auf die Tür zu und klopfte. Keine Antwort. Er klopfte energischer, doch alles blieb still.
    Nun schlug er mit der Faust gegen die Tür, daß es dröhnte. Darauf folgte eine Pause, und dann wurde die Tür langsam geöffnet, gerade weit genug, um das Gesicht eines großen Affen zu zeigen. Er musterte Virdon einen Moment und sagte: »Verschwinde von hier! Auf der Stelle!«
    Virdon rührte sich nicht. Er war enttäuscht, daß der Hof nicht von Menschen bewohnt war, aber der drohende Ton des Besitzers schüchterte ihn nicht ein.
    »Ich warne dich«, sagte der Affe. »Wir haben Dreschflegel und Buschmesser.«
    Virdon holte tief Luft und sagte ruhig: »Wir brauchen Hilfe. Unser Freund ist verunglückt.«
    Der Affe war unerbittlich. »Wir helfen keinen Menschen«, sagte er.
    Virdon zögerte einen Augenblick, dann trat er zurück und zeigte auf Galen, der von der Tür aus nicht gut zu sehen war. Der Bauer, offenbar das Familienoberhaupt, öffnete die Tür ein Stück weiter und blickte vorsichtig an Virdon vorbei. Als er die zwei anderen Gestalten auf dem Hof gesehen hatte, wandte er sich um und sprach zu jemand in der Hütte. »Bleibt hier«, sagte er.
    Als er herauskam, drängten andere Gestalten nach und füllten den Türrahmen aus. Virdon schenkte ihnen nur einen flüchtigen Blick, als er dem Affen zu Galen folgte. Der Bauer bewegte sich seitwärts, als erwarte er einen Überfall, und ließ die beiden Männer nicht aus den Augen. Bei der Tragbahre angelangt, warf er einen Blick auf Galen, um gleich wieder von Virdon zu Burke und wieder zurück zu spähen. Er war sehr mißtrauisch.
    Unterdessen waren vier andere Gestalten aus der Tür gekommen und standen vor der Hütte. Die Kraft der Neugierde war unwiderstehlich gewesen. Virdon sah eine Frau, offenbar die Bäuerin, einen großen und kräftigen Sohn, der ein Buschmesser in der Rechten hielt, einen jüngeren Sohn und eine Tochter, deren Alter irgendwo zwischen dem der beiden Söhne liegen mußte. Alle vier näherten sich der Bahre. »Was ist los, Polar?« fragte die Frau.
    Der Bauer fuhr herum, erschrocken, seine Familie so nahe zu sehen. »Julia«, sagte er zu seiner Tochter, »geh zurück ins Haus. Du auch, Zantes.« Er versetzte seiner Frau einen unsanften Stoß.
    Die Tochter zog sich ein Stück zum Haus zurück, aber Zantes, die Bäuerin, beugte sich über den Verletzten, ohne die Anweisung ihres Mannes zu beachten. Sofort erkannte sie den ernsten Zustand des Schimpansen. Polar stand hilflos dabei; nur er selbst bemerkte das Versagen seiner Autorität.
    »Du meine Güte!« sagte Zantes. »Das sieht schlimm aus. Julia, stell den Wasserkessel auf den Herd. Diese Wunde muß gründlich gesäubert werden.«
    Polar versuchte, die Situation wieder unter seine Kontrolle zu bringen. »Einen Augenblick«, sagte er zu Galen. »Wer seid ihr?«
    »Mein Name ist Galen, und dies sind meine Freunde ...«
    Der ältere Sohn sprang plötzlich vor und schwang angriffslustig das Buschmesser. »Anto«, sagte seine Mutter mißbilligend, »bleib, wo du bist. Du stehst mir im Licht.«
    Der Junge kümmerte sich nicht um sie. »Bist du ihr Gefangener?« fragte er Galen. »Haben sie dich überwältigt?«
    »Nein, nein«, antwortete Galen sichtlich erschöpft. »Bitte helft uns.«
    Der jüngere Sohn kam neugierig näher. »Bist du reich?« fragte er Galen. »Die zwei sind deine Sklaven, nicht wahr? Habe ich recht, Mama?«
    Zantes blickte zu ihm auf. »Ich weiß es nicht, Remus«, sagte sie geduldig.

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