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Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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»Mach dir nichts vor«, sagte er. »Er war eine Art Dorfpolizist. Aber sie sind alle Urkos Leute.«
     

 
7.
     
    Die Felder, die Polars Hof umgaben, waren mit verschiedenen Feldfrüchten bestellt. Das wichtigste Produkt war Mais: Mais ernährte die vegetarischen Affen und ihre Tiere. Mais wurde zu Mehl gemahlen, und aus Mais destillierte man ein alkoholisches Getränk. Ein großer Teil der Ernte wurde als Naturalleistung dem Grundbesitzer abgeliefert. Die übrigen Felder trugen Brotgetreide, Gemüse, Kartoffeln und Obstbäume, deren Erträge in erster Linie den Eigenbedarf zu decken hatten. Selten gab es Überschußmengen, die auf dem Markt verkauft werden konnten und Bargeld ins Haus brachten. So schlug sich Polars Familie ein Jahr ums andere kümmerlich durch, immer so hoch verschuldet, daß der Grundbesitzer sie in der Hand hatte.
    Tagsüber arbeitete die ganze Familie auf den Feldern, und jeden Morgen zogen Virdon und Burke mit hinaus. Ihre Leistung verminderte die Arbeitslast der anderen ein wenig, doch für die zwei Männer gab es mehr körperliche Arbeit, als sie je zuvor verrichtet hatten.
    Anto hatte einen Zugochsen vor den plumpen Pflug gespannt und zog eine lange Ackerfurche parallel zu anderen, die sich in der Fallinie einen breiten Hang hinabzogen. Unweit von ihm trugen sein Vater und Virdon ausgegrabene Feldsteine und Felsbrocken aus dem Acker zu einer lose geschichteten Steinmauer, die im Lauf der Jahre aus solchen Pflugbrechern aufgebaut worden war.
    Polar hatte Virdon und Burke vom ersten Tag an beobachtet und war zufrieden: diese Menschen waren gute, arbeitswillige Helfer, die man nicht ständig anspornen mußte.
    »Steine, nichts als Steine«, sagte Virdon und wischte sich mit dem Handrücken Schweiß vom Gesicht. »Jedes Jahr schafft man Hunderte von ihnen fort, aber der Pflug stößt immer wieder auf neue.«
    Polar richtete sich auf und beobachtete Antos Pflugarbeit, als der Junge den Hügel herab auf sie zukam. »Es ist ein schlechtes Feld«, meinte er resigniert. »Aber wir brauchen es. Wir brauchen jeden Flecken.«
    Virdon betrachtete kritisch den erodierten Hang, der von tiefen Rinnen zerschnitten war, ausgewaschen von abfließendem Regenwasser.
    »Und es wird mit jedem Jahr schlimmer«, sagte er. Offenbar wußte Polar wenig von Landbautechnik. »Dieses Feld wird immer schlechter und immer weniger tragen, solange ihr es so pflügt.«
    Polar war höchst erstaunt, daß ein Mensch ihm, der sein Leben lang Ackerbau getrieben hatte, Ratschläge gab. »Was sagst du da?« fragte er ungläubig.
    Virdon ging zur Steinmauer und hob einen großen irdenen Trinkwasserkrug auf, den Polar vom Hof mitgebracht hatte. »Komm mit«, sagte er, »ich werde es dir zeigen.«
    Virdon führte ihn zu der umgepflügten Fläche am Fuß des Hügels, wo Anto gerade eine Verschnaufpause einlegte. Er lehnte am Pflug, schwitzte und beobachtete mit mäßiger Neugier das Tun des Fremden. Halb erwartete er, von Polar wegen seiner Faulheit getadelt zu werden, aber sein Vater sagte nichts. Seine ungeteilte Aufmerksamkeit galt Virdons Vorbereitungen. Anto wartete und ließ den Ochsen ausruhen, während er zusah.
    Virdon blieb bei der frisch umgepflügten Erde stehen, und Anto hatte den Eindruck, der Fremde wolle seine Arbeit kritisieren. Sofort legte er die Zügel auf den Pflug und ging hinüber; er war nicht gewillt, Kritik von einem Menschen hinzunehmen.
    Virdon kniete nieder und glättete die umbrochene Erde mit den Händen. Darauf zog er mit dem Zeigefinger mehrere Parallelfurchen in der Fallinie des Hanges. Als er zu Polar aufblickte, sah er, daß der Bauer ihn verdutzt betrachtete, offenbar schien es ihm, daß Virdon wie ein Kind mit der Erde spiele.
    »Paß auf«, sagte Virdon und zeigte auf seinen Miniaturhügel. »Wenn du diesen Hang aufwärts und abwärts pflügst, wie es jetzt geschieht, spült das Wasser bei jedem Regen mehr Erde fort.« Er schüttete Wasser aus dem Krug auf sein Modell. »Siehst du? Es bilden sich Auswaschungen und Rinnen.« Virdon zeigte das Feld hinauf. »Sie werden so tief, daß das Land unbrauchbar wird.«
    Anto verstand nicht, worauf Virdon hinauswollte, und schnaufte geringschätzig.
    Virdon bewegte sich ein Stück weiter und formte und glättete einen weiteren kleinen Hügel, genau wie den ersten. »Nun«, erläuterte er, »wenn du statt dessen um den Hügel herum pflügen würdest, ungefähr so ...« Er zog mit den Fingern eine Reihe horizontaler Rinnen, die den Konturen des Modellhügels

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