Heute morgen und fuer immer - Roman
Valentin nah sein zu wollen, anzukommen. Langsam ließ ich mich leicht nach hinten gegen seinen Brustkorb fallen und genoss die Wärme seines bebenden Oberkörpers. Da es dunkel war, konnte ich ihn nur schemenhaft aus den Augenwinkeln erkennen, wie er sich vorbeugte und zärtlich begann, meinen Hals hinter dem Ohr zu küssen und sich langsam seinen Weg weiter runter Richtung Dekollete bahnte. Ich schloss die Augen und gab mich seinen Liebkosungen hin, die ich mir so oft seit unserem ersten Kuss heimlich vorgestellt und herbeigesehnt hatte. Ohne Widerrede ließ ich geschehen, dass er mich in mein Zimmer schob, die Türe abschloss, mich auf mein Bett setzte, sich selbst daneben. Er machte kein Licht an, aber die Laternen aus dem alten Park tauchten alles in ein Spiel aus hellen und dunklen Schatten, aus Konturen und Umrissen, was der Szenerie etwas Fantastisches gab. Valentin blickte mich wortlos an, sein Blick hingegen war nicht sehr still, alles konnte ich darin lesen: dieses Brennen und Habenwollen, der Kampf, nicht dagegen anzukommen, nicht stärker zu sein. Wir waren uns gegenseitig ausgeliefert, schutzlos und verwundbar, was eine Intensität und ein Gefühl des sich gegenseitigen Kennens und Verstehens erzeugte. Ohne Hast und mit einer schlafwandlerischen Sicherheit zog er mein Gesicht zu sich und begann, mich in aller Ruhe zu küssen, ohne Protest oder Widerrede zu erwarten. Es war so selbstverständlich, lang ersehnt und fühlte sich einfach nur richtig an, dass ich instinktiv seinen Bewegungen folgte. Ich empfand kein Schamgefühl, als er mich auszog, keine Hemmung, mich ihm nackt zu zeigen, im Gegenteil ... ich wollte, dass er mich sah, und ich sehnte mich danach zu sehen, wie sich sein Verlangen in seinen Augen spiegelte. Aus irgendeinem Grund vertraute ich ihm, und als er mich schließlich flüsternd fragte: »Bist du sicher, dass du damit umgehen kannst?«, antwortete ich kaum hörbar: »Nein, aber was macht das jetzt noch?«
Valentin ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, er schien keinen Gedanken daran zu verschwenden, dass Jutta oder Jasper uns suchen könnten. Zärtlich begann er, mein Dekollete zu streicheln und mit seiner Zunge zu liebkosen. Vorsichtig, aber bestimmt, bahnte er sich einen Weg zu meinem Busen. Für einen kurzen Moment hielt er inne, um meine Reaktion auf seine Berührungen zu sehen und sich an meiner sichtbar steigenden Erregung zu ergötzen. Ich spürte, wie mir das Blut in den Kopf stieg, meine Wangen immer heißer wurden, mein Atem lauter wurde und mein Körper sich unter den gezielten Bewegungen seiner Hände und Zunge zu winden begann, um nach mehr zu verlangen. Plötzlich hörte ich ein Knarren auf dem Flur und schreckte hoch. Valentin legte mir schnell seine Hand über den Mund. Einen kurzen Moment lauschten wir in die Stille und hörten, wie sich Schritte entfernten. Mein Blut gefror! Wer war das gewesen? Hatte uns jemand gehört? Valentin dachte überhaupt nicht daran aufzuhören. Seelenruhig fuhr er fort, mich zu küssen, was ihn immer erregter werden ließ. Leise stöhnend, legte er sich auf meinen glühenden Körper und drang mit einem Stoß voller Verlangen in mich ein. Der Rest war ein Wechsel an Berührungen, atemlosem unterdrückten Stöhnen und einem immer schneller werdenden Strudel an Verlangen, der endlich in der ersehnten Erfüllung endete. Benommen lagen wir ineinander verschlungen da, atemlos, und brauchten eine Weile, bis wir wieder im Hier und Jetzt landeten. Langsam löste sich Valentin aus unserer Umarmung, zog sich ohne Hektik an und küsste mich noch einmal zärtlich.
»Dass ich dich liebe, muss ich ja nicht mehr erwähnen, dass das eben atemberaubend war, vielleicht schon!« Er schloss die Tür auf und ging einfach wieder nach unten, als ob nichts geschehen war. O mein Gott! Langsam kehrte die Vernunft zurück und damit all die Gründe, warum das eben falsch, falscher, am falschesten gewesen war! Ich wollte da nicht wieder hinunter, ich wollte nie wieder mein Zimmer verlassen! Aber ich konnte mich auch nicht von meiner eigenen Feier fortschleichen und dann auch noch wegbleiben. Jasper hatte sich solche Mühe gemacht ... Jasper ... Wenn ich jetzt zu ihm ging, würde er doch sofort merken, dass ich ihn betrogen hatte. Alle würden es mir ansehen und mich in den Kamin schieben, mit meinen roten langen Locken, die perfekte Art zu sterben. Jutta hatte mich vielleicht doch nicht umsonst als Hexe bezeichnet!
Ich ging ins Bad und ließ einige Minuten lang
Weitere Kostenlose Bücher