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Heute schon geträumt

Heute schon geträumt

Titel: Heute schon geträumt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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erkundigt sich Julian, nachdem der Barkeeper verschwunden ist.
    »Tja, Charlotte und ich haben gestern ein Angebot für ein Haus abgegeben.«
    »Ehrlich?« Vanessa starrt mich verblüfft an. »Du hast keinen Ton gesagt, Charlotte!«
    »Nein? Oh … äh … das wollte ich noch tun. Es muss mir entfallen sein.«
    »Wow, wie spannend.« Julian hebt die Brauen, als sei er mächtig beeindruckt.
    »Ja, stimmt.«
    »Ich wette, Mrs. M. war außer sich vor Begeisterung«, erklärt Vanessa, die meine Mutter immer Mrs. M. nennt. Sie kennt mich lange genug, um über meine Mutter Bescheid zu wissen.
    »Ich habe es ihr noch nicht gesagt.«
    Miles starrt mich entsetzt an. »Du hast es ihr noch nicht gesagt?«
    »Na ja, noch wissen wir ja nicht, ob wir es überhaupt bekommen, oder?«, erkläre ich eilig.
    »Wann erfahrt ihr, ob das Angebot angenommen wurde?«, erkundigt sich Julian mit monotoner Stimme.
    »Bald, hoffe ich.« Miles wendet sich ihm zu. »Es wurde gleich weitergeleitet, deshalb hoffen wir, dass wir demnächst Bescheid bekommen.«
    »Sollen wir bestellen?«, schlage ich in betont beiläufigem Tonfall vor. Dieses Gerede über das Haus macht mich ganz nervös.
    »Erst wenn ich dir dein Geschenk überreicht habe.« Vanessa zieht einen Umschlag aus ihrer Handtasche und reicht ihn mir über den Tisch hinweg. »Und ich will keine Ausreden hören, du seist zu beschäftigt oder so.«
    Ich sehe sie fragend an und mache den Mund auf, um etwas zu erwidern, doch sie bringt mich mit einer knappen Handbewegung zum Schweigen, also reiße ich ihn auf. Und heraus fallen zwei Eurostar-Fahrkarten nach Paris.
    »Oh, wow, aber das wäre doch nicht nötig gewesen!«
    »Weiß ich.« Sie grinst. »Aber jetzt musst du übers Wochenende wegfahren und dich entspannen, sonst bekommst du ein schlechtes Gewissen, weil du mein Geld zum Fenster hinausgeworfen hast.«
    Ich erwidere das Lächeln. Sie kennt mich so gut. Genau dasselbe hätte ich auch bei ihr getan.
    »Na schön, Julians Geld«, korrigiert sie knapp. Ich weiß, wie sehr es Vanessa zusetzt, dass sie ihren Job aufgegeben hat  und kein eigenes Geld mehr verdient. »Außerdem kann ich damit stellvertretend für dich leben«, fährt sie mit einem Seitenblick auf Julian fort. »Ich kann mich nicht erinnern, wann wir das letzte Mal weggefahren sind.«
    »Das werden wir«, erklärt er und sieht unbehaglich drein. »Es ist nur so, dass es im Büro im Moment drunter und drüber geht.Wo wir gerade davon reden … ich muss am Sonntag arbeiten.«
    Vanessa fällt die Kinnlade herunter. »Aber wir wollten mit den Kindern doch ins Aquarium.«
    »Ich weiß.Tut mir leid, Schatz.Wir müssen es auf ein anderes Wochenende verschieben.«
    »Okay, jetzt bin ich dran«, ruft Miles, der scheinbar von der gespannten Atmosphäre nichts mitbekommen hat. Schweigend sehen wir zu, wie er in seine Brusttasche greift und eine kleine schwarze Samtschatulle herauszieht.
    Eine kleine schwarze Samtschatulle.
    Mein Herz beginnt zu hämmern. Oh mein Gott. Ist es das, was ich denke? Wird er gleich tun, was ich denke? Aus Angst, ihm ins Gesicht zu sehen, starre ich wie gebannt auf die Schatulle in seiner Hand. Was werde ich sagen? Vor all den Leuten? Na ja, natürlich Ja. Was sonst? Ich werde Ja sagen, das ist doch klar. Oder?
    »Charlotte?«
    Seine Stimme reißt mich ins Hier und Jetzt zurück. Seine Miene ist ernst, wenn auch leicht unsicher.
    Ich schlucke. Jetzt kommt’s.
    Das ist der Moment.
    Ich hole tief Luft und fingere am Verschluss herum. Mein Herz hämmert wie verrückt. Plötzlich ist mir leicht schwindlig, als drehe sich die Welt langsamer, während das Stimmengewirr um mich herum verebbt ist, als sehe man sich einen Film in Zeitlupe mit heruntergedrehter Lautstärke  an. Der Verschluss öffnet sich. Mit angehaltenem Atem klappe ich den Deckel auf.
    Perlenohrringe?
    Verdattert starre ich die glänzenden Stücke auf dem schwarzen Samtbett an und verspüre den Drang, vor Erleichterung in hysterisches Gelächter auszubrechen. Mit einem Mal komme ich mir wie eine komplette Idiotin vor. Was um alles in der Welt habe ich mir nur gedacht? Natürlich wollte er mir keinen Heiratsantrag machen. Mal ehrlich, Charlotte …
    »Gefallen sie dir?«
    »Äh … ja … sie sind wunderschön«, murmle ich und sehe sie mir zum ersten Mal genauer an.
    »Das habe ich mir gedacht«, erklärt Miles mit selbstgefälligem Grinsen. »Sie sind wie geschaffen für dich.«
    »Findest du?« Leiser Protest regt sich in mir. Ich fühle mich nicht

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