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Heute schon geträumt

Heute schon geträumt

Titel: Heute schon geträumt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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rechtzeitig«, sagt Julian.
    »Wofür?« Ich sehe mich um.
    »Champagner!«, verkündet Miles, als der Barkeeper mit einer Flasche Veuve Clicquot und vier Gläsern erscheint.
    »Oh, ist das jetzt der Teil, an dem wir ganz laut ›Happy Birthday‹ singen und Charlotte bis auf die Knochen blamieren müssen?«, fragt Vanessa.
    »Nein, ist er nicht«, erklärt Miles.
    »Spielverderber.«
    Der Barkeeper steht neben mir, entkorkt den Champagner und schenkt ein. Dabei bemerke ich eine kleine Tätowierung auf der Innenseite seines Handgelenks. Eine Sekunde lang starre ich sie an und versuche das Motiv zu erkennen.
    »Ein Frosch.«
    Abrupt reiße ich den Blick los, nur um geradewegs in seine Augen zu sehen. »Ah. Klar.« Ich nicke und spüre, wie mich Verlegenheit überkommt.
    »Meine Mutter ist Französin«, fährt er fort, während ein kleines Lächeln um seine Mundwinkel spielt.
    Macht er sich schon wieder über mich lustig? Soll das ein Witz sein?
    »Aber ist das keine Beleidigung für Franzosen?«, hake ich ein wenig steif nach.
    »Sie haben meine Mutter noch nicht kennen gelernt.«
    Wir tauschen einen Blick, und für den Bruchteil einer Sekunde wird mir ganz anders. »Nein …«, stammle ich - der mühsameVersuch einer geistreichen Erwiderung, aber mein  Hirn ist mit einem Mal wie leer gefegt. »Logischerweise«, füge ich noch hinzu.
    »Ich möchte gern einen Toast ausbringen …«
    Miles’ Stimme katapultiert mich in die Realität zurück. Er hebt sein Glas.
    »Auf Charlotte und ihren Geburtstag.«
    Julian und Vanessa prosten mir ebenfalls zu. »Auf Charlotte!«
    »Und auf unser neues Haus!«
    »Unser Haus?« Ich wirble herum.
    »Das habe ich mir für den Schluss aufgehoben. Der Makler hat angerufen und zugesagt, aber ich wollte dich damit überraschen.« Er grinst verzückt. »Sie haben unser Angebot angenommen. Es gehört uns!«
    »Uns?«, wiederhole ich geschockt. Völlig geschockt.
    »Bitte sehr«, höre ich eine Stimme neben mir und sehe auf, als mir der Barkeeper ein Glas reicht. »Auf Champagnerbläschen sind Sie ja wohl nicht allergisch, oder?« Er wirft mir einen vielsagenden Blick zu.
    »Äh … nein … bin ich nicht … danke«, murmle ich und sehe in seine hellgrauen Augen, ehe ich eilig den Blick abwende. »Ich meine, wow, das ist ja toll!« Eifrig wende ich mich wieder Miles zu, der noch immer von einem Ohr zum anderen grinst.
    Er hebt sein Glas und stößt mit mir an. »Auf uns!«
    Ich lächle benommen. »Auf uns.«
     

Kapitel 21
    Wir brechen früh auf.
    »Babysitter«, grollt Vanessa und verzieht das Gesicht, als wir auf dem Bürgersteig stehen.
    »Wenn wir nicht um zehn wieder zu Hause sind, kostet es dreimal so viel«, fügt Julian unheilvoll hinzu.
    »Heiliger Strohsack, ich arbeite eindeutig in der falschen Branche«, bemerkt Miles, dessen Wangen vom Champagner leicht gerötet sind.
    »Kein Problem.« Ich drücke Vanessa an mich. »Ich muss sowieso zusehen, dass ich früh ins Bett komme.«
    Was stimmt. Das muss ich wirklich. Und es ist ja nicht so wichtig, dass ich heute Geburtstag habe, oder? Ich meine, was soll das Ganze? Es ist doch nur ein Geburtstag. Ich bin nicht enttäuscht oder so etwas, denke ich, als wir uns verabschieden.
    Nachdem die beiden im Taxi davongefahren sind, gehen Miles und ich zu meinem Wagen.
    »Kannst du noch fahren?«, fragt er, als ich auf den Fahrersitz rutsche. Miles besitzt kein Auto. Reine Verschwendung in einer Stadt wie London, sagt er immer und will mich ständig dazu bringen, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. »Überleg doch nur«, so sein Argument, »wie viel Geld du in eine private Rentenvorsorge pumpen könntest, wenn du kein Auto finanzieren müsstest.«
    Was stimmt. Das könnte ich tatsächlich.
    Andererseits könnte ich mir auch eine tolle neue Handtasche dafür kaufen.
    »Der 72er fährt direkt um die Ecke.«
    Miles hat die Fahrpläne des gesamten Streckennetzes im Kopf. Bei unserem ersten Date hat er zwar großzügig die Rechnung fürs Abendessen übernommen, sich dann aber  geweigert, das Taxi zu bezahlen - obwohl es in Strömen regnete und ich nagelneue Schuhe anhatte. Riemchensandalen aus hellem Wildleder, wohlgemerkt.
    Es genügt wohl, wenn ich sage, dass sie nach dem zehnminütigen Marsch zur Bushaltestelle einen schlammigen Grauton angenommen hatten und völlig hinüber waren.
    »Alles bestens«, sage ich und schalte die Zündung an. »Die Fahrt dauert nur fünf Minuten. Außerdem habe ich nur ein Glas Wein getrunken.«
    »Und den

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