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Heute und für immer: Roman (German Edition)

Heute und für immer: Roman (German Edition)

Titel: Heute und für immer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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anderer Ansicht sein, deshalb gehst du am besten schnell in die Badewanne.«
    »Sie ist bei einer Komitee-Sitzung«, bemerkte Alison und kicherte wieder, als sie einen Schmutzklecks auf Kaseys Wange entdeckte. »Sie ist immer bei irgendeiner Sitzung.«
    »Dann brauchen wir sie ja nicht mit unserem Aufzug zu behelligen«, stellte Kasey leichthin fest und hakte Alison unter. »Selbstverständlich darfst du sie nicht anschwindeln. Wenn deine Großmutter dich jemals fragt, ob du diejenige warst, die hinter dem Rhododendronbusch Schlammfiguren gemacht hat, musst du es zugeben.«
    Alison schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr. »Aber so was fragt sie mich nie.«
    »Das vereinfacht die Sache, oder?« Kasey stieß mit dem Fuß die Tür auf. »Mir gefällt der Hund, den du gemacht hast. Ich glaube, du hast eine künstlerische Ader.« Als sie durch den eleganten Salon gingen, begann Kasey automatisch
ihre Taschen nach Streichhölzern zu durchforsten. Die Umgebung machte sie nervös.
    »Mir gefällt deine Büste besser. Sie sah wirklich genauso aus wie – Onkel Jordan.«
    »Ja, sie ist nicht schlecht geworden.« Kasey blieb am Fuße der Treppe stehen und kramte in ihren Jeanstaschen. »Weißt du, ich habe nie Feuer, wenn ich welches brauche. Ich frag mich nur, warum das so ist.« Dann registrierte sie Alisons erschrockenen Gesichtsausdruck und sah hoch. »Oh, hallo, Jordan!«, rief sie mit einem hinreißenden Lächeln. »Hast du vielleicht Feuer für mich?«
    Jordan kam langsam die Treppe herunter. Sein erstaunter Blick wanderte dabei von seiner Nichte zu seiner Mitarbeiterin. Alisons Leinenanzug war voller Dreckspritzer. In ihrem Haar, das sich aus dem Band gelöst hatte, klebten kleine Erdklümpchen. Sie starrte ihn mit großen Augen an. Ihr Gesicht war genauso dreckig wie ihre Hände. Und Kaseys Hände erst! Ihm schossen ein Dutzend vernünftiger Erklärungen für das Aussehen der beiden durch den Kopf, die er jedoch auf der Stelle verwarf. Wenn er in den Tagen mit Kasey eines gelernt hatte, dann, dass er das Unvernünftigste zuerst annehmen musste.
    »Was, zum Teufel, habt ihr getrieben?«
    »Wir haben uns künstlerisch betätigt«, gab Kasey freundlich Auskunft. »Es war sehr lehrreich.« Kasey drückte Alisons Hand. »Du siehst besser zu, dass du in die Badewanne kommst, Liebes.«
    Alisons Blick flatterte von Jordan zu Kasey. Dann stürzte sie die Treppe hinauf.
    »Künstlerisch betätigt?«, wiederholte Jordan, während er seiner Nichte nachblickte. »Ihr seht eher so aus, als hättet ihr euch im Schlamm gewälzt.«
    »Nicht gewälzt, Jordan. Kreativ damit gearbeitet.« Kasey strich sich eine verklebte Haarsträhne aus dem Gesicht. »Wir haben Skulpturen hergestellt. Alison ist sehr begabt.«
    »Aus Schlamm? Ihr habt im Schlamm gespielt? Hier gibt es doch gar keinen Schlamm!«
    »Ach, den haben wir uns gemacht. Das geht ganz einfach. Man braucht nur Wasser …«
    »Allmächtiger, Kasey, ich kenne die Formel für Schlamm!«
    »Selbstverständlich, Jordan.« Kaseys Stimme klang besänftigend, doch Jordan sah das Lachen in ihren Augen. »Du bist doch ein gebildeter Mensch.«
    Jordan spürte, wie ihn die Geduld verließ. »Möchtest du noch weiter auf diesem Thema herumreiten?«
    »Auf welchem Thema?« Ihr unschuldiges Lächeln geriet zu einem frechen Grinsen, da Jordan hörbar Luft holte.
    »Schlamm, Kasey. Das Thema war Schlamm.«
    »Nun, viel mehr kann ich dir leider nicht darüber sagen. Wie er gemacht wird, weißt du ja bereits.«
    Jordan stieß einen leisen Fluch aus und ballte die Fäuste. »Kasey, findest du nicht, dass es für eine erwachsene Frau ein bisschen kindisch ist, mit einem elfjährigen Mädchen den ganzen Nachmittag im Dreck zu spielen?«
    Dann weißt du also sehr wohl, wie alt sie ist , dachte Kasey und bedachte ihn mit einem langen Blick. »Tja, Jordan, das kommt ganz darauf an.«
    »Auf was?«
    »Darauf, ob du eine richtige Elfjährige als Nichte willst oder ein Kind, das gezwungen wird, erwachsen zu sein.«
    »Wovon, zum Kuckuck, redest du? Selbst aus deinem Mund ist das nur schwer zu verstehen.«
    »Das Kind benimmt sich wie eine ältliche Jungfer, und du bist so sehr mit Jordan Taylor beschäftigt, dass es dir
nicht einmal auffällt! Sie liest Sturmhöhe und klimpert brav ihren Brahms herunter. Sie ist lieb und ruhig und darf nur ja niemanden stören.«
    »Einen Moment. Nun mach mal halblang!«
    »Halblang!« Wenn Kasey wütend wurde, konnte das innerhalb von Sekunden passieren. Mit einer

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