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Hexe sucht Besen (German Edition)

Hexe sucht Besen (German Edition)

Titel: Hexe sucht Besen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Dietze
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gleich von draußen an die B a dezimmertür und erkundigte sich lautstark, ob ich noch lebe.
 
    Klar doch, und wie ! I ch lebe regelrecht auf und befinde mich gerade in der Bl ü tezeit meines menschlichen Daseins! hätte ich am liebsten erwidert . A ber ich besann mich auf ein weniger spektakuläres Lebenszeichen .
    > Bin gleich fertig . M uss mich nur abschminken  
    Nach einer Weile, schloss ich die Tür auf und bemühte mich redlich meine Gesichtszüge möglichst gleichgültig ersche i nen zu lassen, denn Walter stand vor mir.
     
    > Bist du krank? Du siehst so blass aus     fragte er. Das klang aber nicht b e sorgt, sondern mehr argwöhnisch.
     
    > Nein, so sehe ich eben aus, wenn ich abgeschminkt bin < , verteidigte ich mich tapfer. Dabei wich ich seinem Blick aus und verkroch mich ins Schlafzimmer unter meine Bettdecke. Keine fünf Minuten später, kroch Walter hinterher, um sich seine ewig kalten Hände zwischen meinen nackten Schenkeln zu wä r men. Das tat er immer, wenn er Lust auf Sex verspürte . D er einleitend obligatorische A n pfiff sozusagen, für unseren ehelichen Liebesreigen.
    Ich überlegte kurz, ob ich mich mit Kopfschmerzen meiner ehelichen Pflicht entziehen sollte, aber da wäre Walter misstrauisch geworden und hätte wah r scheinlich den Notarzt gerufen . D enn auch wenn ich sie wirklich hatte, ließ ich Walter immer trotzdem sein Eherecht vollziehen, weil ich nach dem Sex meist kein Kopfweh mehr verspürte.
    Also ließ ich ihn gewähren . S chloss meine Augen und dachte an Gregor. O b wohl Walters Aktenberg einen komplizierten Fall vermuten ließ, kam er zu me i ner Verwunderung sehr schnell zum Ziel, und ich, na ja, beschwerte mich nicht.
     
    Am nächsten Tag, saß ich mit Walter gemeinsam am Frü h stückstisch, das heißt : E r saß mit seiner Zeitung am Tisch und ich mit heißblütigen Gedanken der Papierbotschaft g e genüber. Angestrengt überlegte ich, wie lange ich Gregor auf meinen ersehnten Anruf warten lassen könnte, ohne dass die Gefahr b e steht vielleicht in Vergessenheit zu geraten. Als Walter meine Gedanken unterbrach und ersichtlich verl e gen mich mit einer notwendigen Entscheidung konfrontierte. Er faltete seine Zeitung zusammen, fing an völlig sinnlos in seiner Kaffeetasse herum zu rühren, bis er zu mir au f blickte .
     
    > Es tut mir Leid, aber du musst unseren Sommerurlaub auf Sylt alleine verbri n gen, denn ich habe von Anfang bis Mitte Juli in den neuen Bundesländern zu tun – eine sehr wichtige Sache, die sich nicht verschieben lässt < ,
    ergänzte er noch und schaute mich abwartend an.
     
    Ich weiß nicht, aber irgendwie hatte ich Mühe, meine En t täuschung glaubwürdig erscheinen zu lassen, weil mich mein neuer Horizont mehr beschäftigte, als die gemeinsame San d dünenerholung mit Walter. Wäre Gregor nicht gewesen, hä t te ich vermutlich mit der Faust auf den Tisch gedonnert, dass Walters Löffel aus der Tasse gefallen wäre und hätte ihm vielleicht mit einem Ultimatum, zwischen mir und seiner A r beit gedroht. Stattdessen reagierte ich unschlüssig.
    > Soll ich wirklich allein fahren  
    > Natürlich, schließlich haben wir schon alles bezahlt < , riet er mir aufmunternd.
    > Du könntest doch mit einer Freu n din oder deiner Mutter, wer weiß, vielleicht sogar mit deinem Liebhaber fahren < , witzelte er, und sah dabei angenehmer Weise so aus, als würde er spaßen.
     
    Ich dagegen reagierte wie auf frischer Tat ertappt und spielte die Entrüstete.
     
    > Aber warum reagierst du so hysterisch     stellte er fest. Er nahm seine Brille ab, legte sein Bein über das andere und lehnte sich wie ein Seelendoktor z u rück, als wolle er mein merkwürdiges Verhalten analysieren. Ich spürte sofort wie mich sein Blick durchbohrte und versuchte abzulenken, weil ich selbst b e merkte, dass mein Verhalten bei Walter zu viel Aufmerksamkeit erweckte.
     
    Wenn Gregor in meiner Gedankenwelt nicht existiert hätte, dann wäre mir g e rade mal ein gequältes Lächeln über meine Lippen gekommen. Vielleicht en t larvt man sich doch, wenn man verliebt ist, ohne es selbst zu ahnen. Man möchte um jeden Preis normal erscheinen und wird durch diese bemühte Selbstdarstellung erst auffällig.
    > Mal sehn, könnte sein, dass ich mit Ellen fahre, eine r li e be Kollegin, mit der ich meinen Geburtstag gefeiert habe . Ü brigens, eine heimliche Verehrerin von dir .. . <
 
    Nie im Leben wäre ich mit Ellen in den Urlaub gefahren, ich benutzte sie nur als

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