Hexe sucht Besen (German Edition)
Kind!
Was hat er dir denn zu bieten?
Kannst du wirklich nichts
Besseres kriegen?
Und überhaupt, sei nicht so willig,
das ist billig!
Aber meine Libido flüstert:
Lass dich verführen, von ihm berühren.
Deine Leidenschaft ist echt !
Ich plädiere für dein sexuelles Recht!
Klar doch! l acht die Ironie .
Lass dich von ihm verwöhnen,
von ihm begatten !
Wenn es dir nicht gefällt,
kannst du ja Strafanzeige erstatten !
Einspruch ! schreit mein Herz .
Es ist nicht richtig,
nur an Sex zu denken,
es ist wichtig auch
die inneren Werte zu bedenken.
Romantische Gefühlsduselei!
r egt sich mein Verstand auf.
Männer lügen und betrügen,
um an ihr Ziel zu kommen,
wenn du deinem Herz glaubst,
hast du nichts gewonnen.
Mit Verlaub , rät mir die Ironie .
Lass ihn doch in dir kommen,
damit hast du wenigstens an Erfahrung gewonnen!
Was soll ich tun?
Ich bin bereit auf mein Herz zu hören.
Auf die Ratschläge meines Verstandes
zu schwören, und lass mich
von den Bedürfnissen
meiner Libido betören.
Ich versuche , es alle m Recht zu machen
und höre die Ironie über
meine Einfältigkeit lachen.
Ich klappe meinen Block zu, und weiß nicht so genau, ob ich über das was ich zu Papier gebracht habe, weinen oder lachen soll. Ich entscheide mich für keines dieser Gefühle, denn es fängt an zu tröpfeln und ein unangenehmer Wind, droht meine Zeilen hinwegzufegen, wenn ich nicht schnell den Heimweg antrete.
So schnell wir können, flüchten wir vor den herannahenden Gewitterwolken, die sich ganz plötzlich wie ein Schiebedach über uns zusammen ziehen und ein beträchtliches Unwetter ankündigen. Sturmböen wirbeln den Sand auf, und das Meer fängt bedrohlich an tosende Wellen zu schlagen, so als ob es wütend wäre und vor hat die ganze Insel unter sich zu begraben. Der Regen peitscht mir gnadenlos ins Gesicht, ich kann kaum die Hand vor meinen Augen sehen, und Struppi ist weg. Gerade war er noch da und ist winselnd hinter mir hergelaufen, aber jetzt kann ich ihn weder hören, geschweige denn sehen.
> Struuppiii schreie ich aus voller Kehle, aber mein Gebell, verhallt wie das Zirpen einer Grille im grollende n Donnerschlag. Ich habe panische Angst, dass Struppi vom Blitz erschlagen wurde und vielleicht dampfend zwischen irgendeiner Sanddüne liegt. Als mir ein Mann mit einer Laterne und einem Regencape entgegen gelaufen kommt und mich wirsch von meinen lebensmüden Vorhaben, zurück zum Strand zu laufen, abhält. Adam Jansen kann ich unter der großen Kapuze erkennen. Er legt schützend seinen Regenmantel über mich und weist mir den Weg nach Hause.
Klitschnass, am ganzen Leib zitternd, mit den Nerven am Ende und mit dem schlechten Gewissen befleckt, als Hundeführerin kläglich versagt zu haben, stehe ich nun in der mollig, warmen Stube und darf mich daran erfreuen, wie Struppi selenruhig auf seinem Schemel sitzt und mich ungläubig anschaut.
> Zieh dich sofort aus werde ich von Adam Jansen energisch aufgefordert.
> Sonst bekommst du eine Erkältung
Er hält mir eine dicke Strickjacke und ein Paar grobmaschig gestrickte Socken entgegen und fordert mich auf , ins Bad zu gehen. Da sogar meine Unterwäsche total durchgeweicht ist, bleibt mir nicht anderes übrig, als sie ebenfalls im Bad aufzuhängen. Nur gut, dass die Strickjacke mir bis zu den Kniekehlen hängt und ich die so genannten Socken als halterlose Überkniestrümpfe tragen kann.
Ich sehe jetzt nicht gerade wie Eva aus dem Paradies aus, sondern eher wie ein wandelnder Eierwärmer vom Alternativ Flohmarkt . A ber was soll’s, die inneren Werte, sollen bekanntlich auch ihre Reize haben. Adam hat mir einen Grock zubereitet und mir den karierten Ohrensessel, vor dem flackernden Kamin zurecht gerückt. Er setzt sich auf die Armlehne und zieht mir fürsorglich die Wolljacke etwas nach oben, die von meiner Schulter gerutscht ist, damit ich nicht erfriere. Für meinen Geschmack etwas zu weit hoch, so dass er mich zwar oben bedeckt, aber dafür unter freilegt. Sicherheitshalber schlage ich instinktiv die Beine übereinander, denn Struppi sitzt mir gegenüber und hechelt mit heraushängender Zunge, als würde ich es darauf anlegen.
Adam scheint diese reizvolle Verschiebung nicht wahrgenommen zu haben. Er drückt mich leicht zu sich heran und küsst mich behutsam auf mein feuchtes Haar. Ein prickelnder Schauer durchzuckt mich . Eine Regung, die von Adam , irrtümlicher Weise
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