Hexe sucht Besen (German Edition)
dass Walter nicht mehr gewillt ist, ihr eine weitere risikofreie Existenz aufzubauen. Spannungen und Vorwürfe werden die schleichenden Vorboten sein, die diese Beziehung letztendlich zu Grunde richten werden. Meiner bescheiden Meinung nach, wäre es schlicht fahrlässig, tatenlos zuzusehen, wie dieses geldgeile Weibsbild ihr dickes Hinterteil bedenkenlos und ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, in ein gemachtes Nest schwingt. Es ist schon schlimm genug, dass Walter wegen so einer den Verstand verloren hat. Ich frage mich nicht mehr , Was hat sie, was ich nicht habe ? Sie hat nichts, was ich nicht schon lange und viel besser habe, und überhaupt gar nichts, im Entferntesten nichts, was ich gern haben wollte! Sie ist eine arme Kirchenmaus, die mit 20.000 EURO Schulden bei Versandhäusern in der Kreide steht, und mit ihren Bastarden auf meine Kosten einen komfortablen Unterschlupf gesucht hat. Um ihr Ziel zu erreichen, ist sie in die Rolle des S amen schluckenden Feuerteufels geschlüpft und hat Walter den Verstand weggeblasen. Nicht nur die handfesten Informationen meines Handlangers, auch meine gute Menschenkenntnis besiegeln meinen Verdacht, dass es sich bei dieser Frau um eine skrupellose Person handelt, der unbedingt das Handwerk gelegt werden muss. Ich sehe sie noch genau vor mir. Obwohl ich nicht viel Zeit hatte , sie zu mustern, glaube ich, dass ihre Körpersprache ergiebiger, als ein mehrstündiges Streitgespräch war. Wie sie mich mit ihren wässrigen Augen mitleidig zur Kenntnis nahm, wie sie provozierend ihren Rotschopf auf Walters Schulter ablegte und gleich beide Arme um die Hüften ihres Gönners schlang, als hätte er sie aus dem Gulag befreit. Frauen, die sich wie dieses Biest vor ihren Geschlechtgenossinnen dermaßen vereinnahmend gebärden, haben panische Angst ihre Eroberung zu verlieren, weil sie insgeheim genau wissen, dass ihr Charakter mehr von Schwächen als von Stärken geprägt ist. Solche Frauen sind nicht nur berechnend, intrigant, sondern auch krankhaft eifersüchtig, aber meist auch nur solange , bis sie das Objekt der Begierde unter die Haube gefickt haben.
Symbolisch habe ich dieses Luder ja schon mal hingerichtet. Ich habe mir ihr Foto über meinen Schreibtisch gehangen und mit einem spitzen Dolch durchbohrt. Im richtigen Leben lege ich nur Wert darauf, sie zu ruinieren. Dieser Anschlag wird die letzte Amthandlung sein, die ich gegen sie unternehmen werde. Es ist wie ein Pflicht die ich erfüllen muss und eine endgültige Abrechnung, die es mir erleichtert , einen Schlussstrich zwischen mir und Walter zu ziehen.
Diesmal aber, werde ich nicht auf die kostspieligen Dienste eines anderen vertrauen, sondern alles wohl durchdacht auf eigene Faust und dem damit verbundenen Risiko durchziehen. Als erstes werde ich das Gebäude ausfindig machen in dem die Boutique beherbergt ist und selbst ein wenig herum schnüffeln, sozusagen, die Lage peilen.
Ach, mein Faxgerät hat soeben eine Nachricht ausgespuckt. Wie interessant, die Detektei Spürhund teilt mir mit, dass sie auf weitere Aufträge meinerseits dankend verzichtet und bittet um Verständnis! Ha...du liebes Bisschen, jetzt bin ich aber ganz toll traurig und fange gleich an zu weinen, dass ich jetzt ganz schlimm alleine auf mich gestellt und keinen Komplizen mehr habe, der mir horrende Summen abgaunert.
Nun ja, um ehrlich zu sein, würde ich gern den Grund dieser Sinneswandlung erfahren. Von meiner Warte aus gesehen, gibt es nur zwei Möglichkeiten . E ntweder ich habe mich bei der Lokal-Inszenierung versehentlich selbst zur Schau gestellt, ohne es natürlich zu wollen oder ich habe mit meiner Verleumdung, dass seine Frau anschaffen geht, den Nagel auf den blondierten Schopf getroffen.
Wie dem auch sei, ich werde mich jetzt wieder einmal verkleiden müssen, diesmal als Einbrecherin. Vorab sollte ich mir schon mal das entsprechende Werkzeug heraussuchen und die beiden Benzinkanister ins Auto laden. Es könnte doch gut möglich sein, dass sich bei meiner Stippvisite die Gegebenheiten geradezu anbieten, meinen Überfall schon heute Nacht durch zu ziehen. Ich habe mir eine schwarze bequeme Leggings und einen langen schwarzen Pullover angezogen. Meine Haare sind unter einem schwarzen Hut versteckt, über meine Hände habe ich schwarze Lederhandschuhe gestreift und meine Füße befinden sich in Stiefeln, die fünf Nummern zu groß sind. Es handelt sich dabei um das robuste Schuhwerk von Walter. Meine Füße sehen jetzt
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