Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexen-Horror

Hexen-Horror

Titel: Hexen-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ausgehen, dass in der Maschine noch genügend Plätze frei waren, denn viele Menschen überlegten es sich, ob sie flogen oder nicht. Der Terroranschlag in New York hatte nach wie vor seine Spuren hinterlassen.
    Ich bekam natürlich nicht die Queen Mum an den Apparat, sondern Sir James, der nicht eben in einer ruhigen Ecke stand, wie ich den Hintergrundgeräuschen entnahm.
    »Störe ich sehr, Sir?«
    »Nicht unbedingt. Es ist nur so, dass wir auf den Ehrengast noch warten. Ich gehe nur ein paar Schritte zur Seite. Da ist es ruhiger.« Nach wenigen Sekunden meldete er sich wieder. »So, John, jetzt können Sie sprechen.«
    Wie immer war Sir James ein guter Zuhörer. Auch in diesem Fall unterbrach er mich nicht und meinte später, als ich nichts mehr sagte: »Das ist ein Hammer. Da scheinen Sie ja wieder in ein Wespennest gestochen zu haben.«
    »Es bleibt nicht aus. Anscheinend sind wir zum Schicksal dazu verdammt. Ach ja, Suko bestellt schon die Karten. Wir wollen so früh wie möglich losfliegen.«
    »Sehr gut. Muss noch etwas mit den deutschen Behörden geregelt werden?«
    »Ich denke nicht. Da hat Harry Stahl sicherlich schon gewisse Beziehungen spielen lassen.«
    »Das glaube ich auch. Dann einen guten Flug, und geben Sie beide gut auf sich Acht. Hexen sind nicht zu unterschätzen.«
    »Wem sagen Sie das, Sir.«
    Unser Gespräch war beendet, und wie aufs Stichwort kehrte auch Suko zurück.
    »Alles klar«, meldete er.
    »Super.«
    Er setzte sich nicht, sondern stützte sich nur auf seinem Schreibtisch ab. »Und bei dir?«
    »Sir James hat uns freie Bahn gegeben.«
    Suko grinste. »Queen Mum auch?«
    »Ja. Von ihr bekommen wir sogar noch eine Flasche Gin mit auf die Reise.«
    » God save the Queen «, sagte Suko nur.
    ***
    Wenn es Tag war, wurde die Dunkelheit in seinem Gefängnis etwas vertrieben, aber richtig hell wurde es nie, denn durch die Scheiben drang nur wenig Licht, weil die Verschläge von außen angebracht worden waren. Hölzerne Klappen, die man vor die Scheiben drücken konnte.
    Es ging Dennis Hirmer nicht schlecht, aber auch nicht gut. Er vegetierte in einem mittleren Zustand dahin, denn in der Zeit seiner Gefangenschaft hatte er einen großen Teil seines Willens verloren.
    Die Erinnerung erwischte ihn immer wieder. Zuerst hatte er die eine Frau gesehen, dann waren plötzlich sieben andere erschienen. Sie hatten sich auf ihn geworfen, noch jetzt glaubte er, den Druck der Körper zu spüren. Mit einem Schlag war alles vorbei gewesen. Aber nicht mit dem Schlag, den er erwartet hatte, der Hieb gegen den Tod, nein, ihn hatte es anders erwischt.
    Er war einfach weg gewesen. Vorbei, weggeschwommen. Das Gefühl zu haben, sich einfach treiben lassen zu können, das war ihm noch aufgefallen, und erwacht war er in diesem Wagen. Dass es ein Wagen war, hatte er längst festgestellt, denn das Dämmerlicht des Tages reichte aus, um sich so bewegen zu können, dass er nirgendwo anstieß.
    Er konnte durch den gesamten Wagen gehen, sogar bis in die kleine Toilette hinein und bis unter die Dusche, aber er konnte dem verdammten Wagen nicht entkommen. Zum einen, weil Türen und Fenster fest verschlossen waren, und zum anderen, und das war viel schlimmer, weil man ihn gefesselt hatte.
    Festgebunden mit einer Kette. Ihr breiter Doppelring umspannte seinen linken Fußknöchel. Es war eine Kette aus Stahlgliedern, die jemand mit Stoff umwickelt hatte, damit die Glieder nicht bei jeder Bewegung zusammenstießen und klirrten. So hielten sich die Geräusche sehr in Grenzen. Nur brachte er es nicht fertig, den Wagen zu verlassen oder das andere Ende der Kette von der Wand zu reißen. Da hätte er schon mehr als das Dreifache an Kraft haben müssen. Tatsächlich aber besaß er nicht mal seine normale Kraft.
    Dennis fühlte sich matt. Ausgelaugt oder ausgewrungen. Wie nach einem schweren Spiel, bei dem die Spieler bis an ihre Reserven gegangen waren.
    Er wusste nicht genau, woher es kam. Man gab ihm zu essen, er bekam zu trinken. Er konnte sich bewegen, es war alles okay, nur eben nicht mit seinen Kräften. Deshalb kam Dennis auch nicht auf die Idee, die Kette – egal an welcher Seite – sprengen zu wollen. Da blieb er außen vor, und er würde sie wohl so lange tragen müssen, bis sich eine der verdammten Weiber erbarmte, sie ihm abzunehmen.
    Das lag nicht in seiner Macht. Sie hatten ihn. Sie bestimmten, was mit ihm geschah, und sie würden ihn erst befreien, wenn es ihnen passte. Das konnte noch lange dauern.
    Zuerst war er

Weitere Kostenlose Bücher