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Hexen-Horror

Hexen-Horror

Titel: Hexen-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können.
    Er spürte es genau. Es hatte sich nichts verändert. Und es gab ihm ein gutes Gefühl, das spüren zu können. Es war sein Zeichen. Mit ihm würde er die nächsten Jahre verbringen. Vielleicht auch mit den Hexen, die ihn als neues Mitglied der Familie aufgenommen hatten.
    Der Gedanke daran ließ ihn innerlich jubeln. Er konnte das Lachen einfach nicht zurückhalten. Es brandete aus seinem Mund hervor, und er hatte Spaß wie selten in seinem Leben.
    Wie ein kleiner Junge hüpfte er auf seinem Sitzplatz hin und her. Er hatte Lust, etwas in die Hand zu nehmen und damit etwas anderes zu zerstören. Er stellte sich vor, wie er die Schule in Brand steckte und auch die Trainingshalle.
    Bilder huschten wieder vor seinen Augen hin und her, bis sie in einem Gesicht ausliefen, das der alten Barbara gehörte. Das Gesicht verschwand nicht. Er sah es überdeutlich und bekam dann mit, dass jemand seine Schulter umfasst hielt und ihn mit einem kräftigen Griff hart durchschüttelte.
    »Genug geträumt, Söhnchen...«
    Dennis hatte die Worte gehört. Und wieder erwachte er wie aus einer Trance. Er hob den Blick an, er schüttelte dabei den Kopf, weil er sich wunderte, dass das Gesicht noch nicht verschwunden war.
    »Komm zu dir, Söhnchen...«
    Jetzt war alles klar. Ich träume nicht!, dachte er. Sie ist tatsächlich da.
    Weit öffnete er die Augen und sah trotzdem nichts mehr. Barbara hatte sich schräg über den Tisch gebeugt und den Kopf dabei leicht nach links gedreht, damit sie ihn anschauen konnte.
    »Nun...«
    »Du bist es.«
    »Ja, wer sonst?«
    »Weiß nicht. Habe geträumt.« Hektisch drang die Antwort aus seinem Mund.
    »Nein, Söhnchen, jetzt träumst du nicht mehr, denn du gehörst zu uns. Wir haben dich gesalbt. Du hast den ersten Teil deines Schicksalswegs hinter dir, mein Guter. Jetzt warten wir nur noch auf die Dunkelheit und auf die Nacht, in der die Entscheidung fällt.«
    Dennis musste sich an seinen neuen Zustand noch gewöhnen. Er schüttelte den Kopf, als wollte er es nicht wahrhaben. »Und ich bin wirklich einer von euch?«
    Barbara strich mit dem Finger die Umrisse des blauen Kreuzes nach. »Das ist der Beweis. Unsere Salbe auf der Haut eines Unschuldigen. Unsere Kraft in dir. Die Macht, die von einem Höheren geleitet wird, Söhnchen, das darfst du nie vergessen.«
    »Ja, ich glaube dir. Das habe ich selbst spüren können. Aber was muss ich tun?«
    »Gar nichts. Noch nichts. Erst wenn die Dunkelheit über dem Land liegt, werden die anderen Kräfte freikommen. Bis dahin kannst du dich noch ausruhen.«
    »Kann ich dann gehen?«
    »Ja.«
    Dennis rieb seine Hände. Es war mehr eine Geste der Verlegenheit. Er traute sich zunächst nicht, eine weitere Frage zu stellen, aber er schaffte es letztendlich doch.
    »Kann ich gehen, wohin ich will?«
    »Auch das.«
    »Und wenn ich zu meiner Mutter will?«
    Das Gesicht der Alten verschwand, als Barbara sich aufrichtete. »Habe ich richtig gehört? Du willst tatsächlich wieder zu deiner Mutter gehen? Zurück nach Hause?«
    »Nein, nein, nicht wirklich. Es war nur eine Frage. Nur so, verstehst du?«
    »Du hast jetzt ein neues Zuhause, Söhnchen. Wir sind dein Zuhause und nicht die Wohnung deiner Mutter. Aber ich kenne Mütter. Ich weiß auch, wie sie reagieren. Sie wird sich deinetwegen Sorgen gemacht haben, und dem habe ich Rechnung getragen. Eine meiner Freundinnen ist zu ihr gegangen, um ihr zu erklären, dass sie sich keine Sorgen zu machen braucht. Sie hat Angst, dass du tot bist, aber diese Angst wird ihr genommen. Man wird ihr sagen, wie sie sich verhalten soll, und wenn alles in unserem Sinne läuft, wird es auch gut für sie werden. Sie darf sich nur nicht gegen uns stellen. Nicht wieder zur Polizei laufen, denn das wäre nicht gut, verstehst du?«
    »Ja, ich begreife. Aber...«
    »Kein aber mehr, Söhnchen. Dein Denken muss ab jetzt ganz anders sein. Du denkst nicht mehr nur für dich, sondern auch für uns und an die nächste Nacht.«
    »Was wird da passieren?«
    »Wir werden tanzen. Wir werden uns freuen...«
    »Um das große Feuer herum?«
    »Ja, so wird es aussehen.«
    »Ich kenne es schon«, flüsterte er, »ich habe es in meinen Vorstellungen gesehen. Man hat es mir gezeigt, und ich hab auch euch um das Feuer tanzen sehen.«
    Die Augen der Alten verengten sich. »Und hast du dich auch gesehen, Söhnchen? Wo warst du dabei?«
    Dennis überlegte und schüttelte den Kopf. »Nirgendwo bin ich gewesen. Hier, ja, ich war hier, aber nicht woanders.

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