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Hexen-Horror

Hexen-Horror

Titel: Hexen-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hass und der Unsicherheit war nichts mehr zu erkennen.
    Dann fluchte sie. Zugleich bewegte sie ihre Hände durch die Luft. Sie schlug Zeichen, sie sprach zugleich flüsternd einige Worte, und ich merkte, dass ich angegriffen wurde. Es war etwas, das von der Frau ausging. Zudem ein Angriff auf geistiger Ebene. In meinem Körper gab es einen Stich. Für einen Moment rauschte das Blut durch meinen Kopf, und dann erfolgte die Gegenreaktion.
    Die Frau schrie auf.
    Zugleich erwärmte sich mein Kreuz!
    Nicht ich bekam die Reaktion mit, sondern die Person in ihrem schwarzen Umhang. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. Der Schrecken stand darin wie eingebrannt. Plötzlich wurde die Haut aschfahl. Zugleich glühten die Augen auf wie zwei kleine, rote Sonnen. Das war nicht normal. So reagierte kein Mensch, und die Frau war nicht mehr in der Lage, sich auf den Beinen zu halten.
    Sie brach zusammen und kippte zugleich zurück. Sie wäre auf den Boden geschlagen, wenn nicht Suko so dicht hinter ihr gestanden hätte, um sie aufzufangen.
    Und das war gut so. Er hielt sie fest. Die Menschen um uns herum waren plötzlich neugierig geworden. Bisher hatten sie uns kaum zur Kenntnis genommen. Das wurde anders. Bevor hier noch ein Aufstand stattfinden konnte, stellte ich mich hin und hob die Arme.
    »Kein Grund zur Sorge. Wir kennen die Frau. Ihr ist schlecht geworden. Sie braucht nur etwas Ruhe, dann klappt es wieder. Keine Panik, das sind wir gewohnt.«
    Meine Worte hatten tatsächlich beruhigend gewirkt. Die Menschen zogen sich zurück und ließen die Frau in Suko’s Obhut, der die Gunst der Minute erkannt hatte.
    Er verschwand mit ihr in einem schmalen Gang zwischen den Buden. Hier waren nur die Rückseiten zu sehen. Zudem eine Anlage, die Energie spendete und brummte, sowie Kabel, die wie dicke Schlangen auf dem Boden lagen. Die süßliche Weihnachtsmusik blieb hinter uns zurück, ebenso wie der gesamte Lärm des Weihnachtsmarktes. Er hatte sich in ein weiches Hintergrundgeräusch verwandelt.
    Suko hatte die Frau auf den Boden gesetzt. Dort hockte sie wie eine vermummte Puppe. Nur ihr Gesicht lag noch frei, und als ich Suko’s Blick sah, da wusste ich, dass wir aus der Frau nicht mehr viel herausbekommen würden.
    »Was ist denn mit ihr?«
    »Schau selbst.«
    Ich sah in ihr Gesicht und dachte daran, dass sich mein Kreuz nach dem anderen Angriff gewehrt hatte. Die Gegenreaktion war so stark gewesen, dass mir der Vergleich mit einem Schlaganfall in den Sinn kam. Bei der Person waren die Gesichtszüge regelrecht verschoben. Ein schiefer Mund, glanzlose Augen und ein völlig leerer Ausdruck im Gesicht.
    »Lebt sie noch?«
    »Ich kann es dir nicht sagen, John.«
    Wir fühlten gemeinsam nach dem Puls. Ja, da war etwas. Die Person lebte, aber ich glaubte nicht, dass sie in der Lage war, jetzt etwas zu sagen.
    Immer konnten wir auch nicht hier sitzen. Wir mussten sie zum Reden bringen, aber die Frage war, wie das ablaufen sollte. Sie musste erwachen, und Suko schlug ein paar Mal gegen ihre Wangen. Ich ließ ihn in Ruhe. Er zerrte auch ihre Kleidung auf, um es mit einer Herzmassage zu versuchen. Unter der Kleidung trug sie nichts. Keine Unterwäsche. Wir schauten gegen einen nackten, aufgequollenen und leicht bläulich eingefärbten Körper, der an bestimmten Stellen aussah, als hätten sich dort dicke Beulen festgesetzt.
    »Wie ist das möglich, John?«
    »Das Kreuz hat reagiert.«
    »Warum?«
    »Sie griff mich an.«
    Suko runzelte die Stirn. Wenn er das tat, wusste ich, dass er eine Erklärung wollte. Ich berichtete ihm von den Zeichen oder Gesten, die sie geschlagen hatte, und auch, wie mein Kreuz darauf reagiert hatte.
    »Ein Angriff?«
    »Muss man so sehen. Ein magischer. Eine Beschwörung. Durchgeführt von einer alten Hexe. Und eine Hexe haben wir auch in London erlebt. Ich kenne nur noch nicht die genauen Zusammenhänge, aber die wird uns die Person hier hoffentlich sagen können.«
    Suko schlug ihr wieder leicht gegen die Wangen. Sie hatte keinen Herzschlag bekommen. Es war nur die Reaktion des Kreuzes nach ihrem Angriff gewesen. So war sie paralysiert worden, und das würde Vorbeigehen, daran glaubte ich sicher.
    Suko’s Methode hatte Erfolg. Die alte Frau regte sich tatsächlich. In ihrem Gesicht zuckte es. Dann öffnete sie die Augen, und auch der schiefe Ausdruck verschwand aus ihrem Gesicht.
    Sie sah Suko, sie sah mich, und dann wollte sie schreien. Den Mund hatte sie bereits geöffnet, ich sah auch den hasserfüllten

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