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Hexenblut

Hexenblut

Titel: Hexenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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ich konnte, um meine Leute zu schützen. Da kann ich nicht weniger tun, um meine Welt zu schützen.
    Sie war ganz in Weiß gekleidet wie eine Braut, und die schwarzen Locken fielen ihr offen über die Schultern. Ein Lorbeerkranz saß auf ihrem Kopf, und als sie sich der untergehenden Sonne zuwandte, weinte sie leise um ihre hoffnungslos verlorene Liebe, um Jeraud Deveraux, der sie abgewiesen hatte.
    Jer, ihr abtrünniger Hexer, der sich nicht mit ihr hatte verbinden wollen, weil er angeblich zu sehr von der Dunkelheit gezeichnet war. Aber sie wusste, dass er sein Leben lang gegen diese Dunkelheit gekämpft - und gewonnen hatte. Nicht Jer, der Hexer, hatte sich von ihr abgewandt, sondern Jer, der grässlich entstellte Mann.
    Wenn er in den Spiegel schaute, sah er ein Ungeheuer. Er konnte nicht glauben, dass sie ihn anblickte und Fleisch gewordene Liebe sah - ein unbeschreiblich schönes Wesen. Seine Scham verbarg den glänzenden Spiegel ihrer Seele vor seinen Augen. Jetzt verstand sie, dass Liebe zwar alles heilen konnte, aber ein Geschenk war, das auch angenommen werden musste. Wenn Jer ihr nur erlauben würde, ihn genug zu lieben, würde er erkennen, wie gutaussehend er in Wirklichkeit war.
    Doch das konnte er nicht. Vielleicht hatte das Leben mit Michael und Eli ihn so gebrochen, dass nichts mehr zu retten war.
    Das glaube ich nicht. Jeder Mensch auf dieser Welt kann durch die Liebe gerettet werden ...
    Nein, das glaube ich auch nicht. Ich habe schreckliche Dinge getan, geliebte Menschen geopfert... Ich habe mich auf Tauschhandel mit der Göttin und mit Catherine eingelassen, um genug Macht zu erlangen, damit ich andere geliebte Menschen retten konnte. Für mich gibt es keine Vergebung. Ich wusste, was ich tat, und ich habe mich dafür entschieden.
    »Holly«, sagte Alex leise und trat hinter sie. »Es ist bald so weit.« Sie hörte die Ungeduld in seiner Stimme. Armand und Pablo, die zu ihren beiden Seiten knieten, die Schwertspitzen im Boden, regten sich unruhig.
    Sie kehrte der Sonne den Rücken zu und wünschte, der Mond möge nie aufgehen. Nein, das war nicht wahr - zugleich konnte sie es kaum erwarten. Sie wirkten stärkere Magie,
    wenn sie zusammenarbeiteten, und wenn sie erst Fürst und Fürstin waren...
    Er war attraktiv, und er war gut. Auch er trug Weiß - eine lange weiße Tunika über altmodischen Beinkleidern, sehr mittelalterlich, wie ihr schlichtes weißes Kleid. Er strahlte Wärme aus, mit der er sich gegen die bittere Kälte schützte. Auch er trug einen Lorbeerkranz, den sie ebenso herbeigezaubert hatten wie ihre Kleidung.
    »Ich weiß«, sagte er sanft und schmiegte die Hand an ihre Wange. Sie fühlte sich an wie warmer Satin. Er duftete nach Zimt, von einem Reinigungsritual. »Ich weiß, dass du Jer noch liebst.«
    »Es tut mir leid«, sagte sie. »Diese Gefühle werden schwinden. Gib mir ein wenig Zeit.«
    »Nein, lass sie nicht zerrinnen«, erwiderte er. »Liebe ist machtvoll. In den kommenden Tagen werden wir alle Macht brauchen, die wir aufbringen können.«
    Es war, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Vielleicht stimmte das sogar.
    »Aber wir werden Fürst und Fürstin sein«, sagte sie. Die Schatten streckten sich in die Länge und umspielten ihre Füße, breiteten sich über die glasklare Oberfläche des Sees und erinnerten sie an die Blutlachen, die sie bei den vielen Angriffen auf Nester des Obersten Zirkels gesehen hatte. Wenn sie und Alex erst aneinander gebunden waren, würde es noch viel mehr Gemetzel geben, mehr Blut würde fließen. Sie würden gemeinsam den Tod bringen. Wo sollte das enden?
    »Aber dir wird bewusst sein, dass ich an ihn denke, nicht an dich.«
    »Holly, wir folgen Notre Dame, unserer Herrin Mutter, die alle ihre Kinder gleichermaßen liebt«, erinnerte er sie. »Ich werde über meine kleinliche Eifersucht hinauswachsen.«
    Aber du hast ihn gehasst, dachte sie. Ich habe gesehen, wie sehr du ihn verabscheust. Und ich weiß, dass er dich ebenso hasst.
    Er reagierte nicht. Vielleicht konnte er ihre Gedanken also doch nicht lesen.
    Die Sonne erlosch, versunken hinter zackigen Berggipfeln. Armand und Pablo standen auf und wandten sich dem Paar zu. Die vier standen still da und warteten darauf, dass der Mond aufging und die magische Vermählung beginnen konnte. Irgendwo im Halbdunkel wachten Alex' Anhänger und hielten Ausschau nach allem, was versuchen würde, dieses Ritual gegenseitiger Hörigkeit zu verhindern.
    »Gib mir dein Schwert«, befahl Alex Armand.
    Der

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