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Hexenblut

Hexenblut

Titel: Hexenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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dann umschlang sie Nicoles eisige Finger. Nicole schluckte schwer. Wisper, an Anne-Louises Brust geschmiegt, starrte die beiden Cathers-Hexen an.
    »In die Vergangenheit gereist?«, fragte Amanda.
    »Wer ist er?«, entfuhr es Nicole.
    »Ich weiß es nicht genau, aber ich habe so einen Verdacht. Wisper und ich haben starke Bosheit gespürt, schreckliche Macht... Ich glaube, Alex Carruthers könnte in Wahrheit Duc Laurent de Deveraux sein, der von den Toten auferstanden ist.«
    Nicole spürte, wie der Boden unter ihren Füßen nachgab. Anne-Louises Griff um ihre Hand war fest und stark. Wärme strömte aus dieser Hand in Nicole, und sie hielt sich auf den Beinen.
    »Von den Toten zurückgekehrt. Wie sie?«, fragte Amanda mit Blick auf Kari.
    »Ach, Kind«, sagte Anne-Louise zu Kari, die sich ihr zugewandt hatte. »Mächtige Zauber sind hier am Werk. Ich glaube, er hat vor, die Familie Deveraux wieder zu vereinen und in den Kampf zu führen.«
    »Gegen den Mutterzirkel?«, fragte Amanda. Nicole fror bis ins Mark.
    Anne-Louise schüttelte den Kopf. »Gegen die ganze Welt.« Sie ließ den Blick über die alten Mauern schweifen und richtete ihn dann wieder auf die Mädchen. »Gegen jeden, der sich ihm in den Weg stellt. Er will sämtliche Mächte der Finsternis versammeln und gegen uns entfesseln ... und gegen die gesamte Menschheit.«
    »Holly«, hauchte Nicole.
    »Wir haben überall nach ihr gesucht«, sagte Anne-Louise. »Bisher ohne Erfolg.«
    »Oh Gott«, keuchte Nicole. »Was, wenn er sie umgebracht hat?«
    »Das glaube ich nicht. Noch nicht«, erwiderte Anne-Louise. »Michael Deveraux hat eure Cousine um den Verstand gebracht. Sie war von Dämonen besessen, und er hat sie benutzt, um euch anzugreifen, bis sie exorziert wurde. Aber ein so mächtiger Hexer wie Laurent de Deveraux wäre sehr wohl in der Lage, ihr das noch einmal anzutun - und sehr viel intensiver.«
    »Meintest du das, als du gesagt hast, er hätte die Vergangenheit verändert?«, fragte Amanda.
    »Ich weiß selbst nicht genau, was ich damit meine«, erklärte Anne-Louise. »Aber vieles ist nicht so, wie es sein sollte. Wisper ist bei mir erschienen, um mir das zu sagen. Wir leben in einer Welt, die bereits verändert wurde.«
    Sie wechselten entsetzte Blicke. In diesem Moment betrat Richard mit einem kleinen weißen Koffer das Schloss.
    »Was habe ich verpasst?«, fragte er.
    »Oh, Daddy!«, stieß Nicole hervor. »Es ist... nicht richtig. Irgendwas ist nicht in Ordnung.« Tränen liefen ihr übers Gesicht. Es wollte einfach kein Ende nehmen. Sie würden nie wieder sicher sein. In was für eine Welt hatte sie ihr Kind da gesetzt?
    »Was meinst du damit?«, fragte Richard. Er wandte sich an Anne-Louise. »Was ist los?«
    »Wie ihr wisst, hat Philippe euch verlassen, weil er einen telepathischen Hilferuf von Pablo erhielt. Wir sind uns in Mumbai begegnet.«
    »Philippe. Kommt er auch hierher?«, fragte Nicole und wünschte es sich von ganzem Herzen.
    »In Indien?«, fragte Richard. »Was zum...«
    »Ein Swami hat mich davor gewarnt, dass irgendein Gleichgewicht zerstört worden sei. Er hat den Tempel der Sonne erwähnt. Zuerst dachte ich, er spräche von Machu Picchu in Peru. Aber dann haben wir festgestellt, dass das Monument dort Sonnenpyramide genannt wird. Tempel der Sonne ist ein Begriff aus der zoroastrischen Magie.«
    »Zoro-was?«, fragte Tommy und schlang die Arme um Amanda. Sie lehnte den Kopf an seine Schulter. Als spürte Richard, dass auch Nicole Trost brauchte, legte er ihr einen Arm um die Schultern.
    »Der Zoroastrismus ist ein magisches Glaubenssystem«, erklärte Anne-Louise. »Viele glauben, dass die biblischen drei Weisen aus dem Morgenland in Wahrheit zoroastrische Zauberer waren. Magier. Und Astrologen; deshalb war ihnen die Bedeutung des Sterns im Osten bekannt.«
    »Köln«, sagte Nicole leise. Als die anderen sich ihr zuwandten, erklärte sie: »Ihre Knochen liegen in einem goldenen Reliquienschrein im Kölner Dom.«
    »Alle drei? Das muss eine ziemlich große Kiste sein«, bemerkte Tommy.
    »Wir vom Mutterzirkel glauben, dass in Wahrheit mehr als drei Zauberer Christus ihre Aufwartung machten«, fuhr Anne-Louise fort. Sie sah müde und verängstigt aus. »Traditionell nimmt man an, dass es drei waren, weil in der biblischen Geschichte nur drei Gaben erwähnt werden - Gold, Weihrauch und Myrrhe. Aber es hätten durchaus mehr Zauberer sein können und mehr Geschenke. Magische Opfergaben sind okkult. Geheim, verborgen.«
    Tommy

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