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Hexenblut

Hexenblut

Titel: Hexenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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verzog das Gesicht. »Ich frage mich, wo Duc Laurents Gebeine wohl liegen. Wenn wir sie vernichten oder vielleicht verhexen...«
    Da meldete sich Wisper zu Wort. »Es ist zu spät. Die Vergangenheit wurde bereits verändert, und wenn ihm nicht jemand Einhalt gebietet, wird er siegen.«
    Alle starrten die Katze an. Nicole fragte: »Wer bist du?«
    »Ich bin eine Botin der Göttin«, verkündete Wisper. »Auch ich suche nach Holly Cathers, die das Hexentier Hecate ermordet hat.« Wisper sah Nicoles Zombie-Katze an. »Ach, Dienerin.«
    Hecate knurrte tief in der Kehle, und Schweigen breitete sich aus.
    »Du darfst Holly nichts tun«, sagte Amanda schließlich zu Wisper. »Das lassen wir nicht zu.«
    »Sie und ich werden uns ein andermal miteinander befassen«, erwiderte Wisper. »Ich brauche ihre Macht. Der Lauf der Zeit ist verändert worden. Sie muss mir helfen, ihn wieder gerade zu rücken.«
    »Sie ist bei Duc Laurent. Und noch zwei andere von uns«, berichtete Amanda zitternd.
    »Die christlichen Hexen Pablo und Armand«, bestätigte Wisper und neigte den Kopf. »Ich weiß.«
    »Wir müssen sie retten«, beharrte Amanda.
    »Oder sie aufhalten«, fügte Richard hinzu, »falls er sie verhext hat.«
    Alle schwiegen. Das war zu grässlich, um auch nur daran zu denken.
    »Was ist mit Jer und Eli?«, fragte Tommy dann. »Hast du sie gesehen?«
    »Jer nicht, aber Eli.«
    Anne-Louise verstummte und wandte den Blick ab.
    Es gibt noch mehr schlimme Neuigkeiten, dachte Nicole, und ihr Magen verkrampfte sich.
    »Setz dich, ich bringe dir einen heißen Tee«, sagte Richard in die Stille hinein.
    Anne-Louise zog ihren Mantel aus und suchte sich einen Stuhl. Auch die anderen setzten sich, und die schwere, drückende Stille im Raum kam nicht daher, was Anne-Louise gesagt hatte, sondern von dem, was sie nicht gesagt hatte.
    Richard reichte ihr eine Tasse Tee, und sie nippte daran. Dann stellte sie sie beiseite und räusperte sich. »In Mumbai sind Philippe und ich Eli begegnet. Es kam zum Kampf. Beide sind in einen See gestürzt und... nicht wieder herausgekommen.«
    Nicole starrte Anne-Louise an. »Was soll das heißen, sie sind nicht wieder herausgekommen?«
    Amanda brach in Tränen aus. Tommy und Richard starrten Anne-Louise entsetzt an.
    »Was soll das heißen?«, schrie Nicole.
    Owen weinte laut.
    »Ich glaube, sie sind beide ertrunken«, erklärte Anne-Louise mit betrübtem Blick.
    »Dieser dumme Fluch«, sagte Tommy.
    Wen eine Cahors liebte, der war dazu verdammt zu ertrinken. Nicole schauderte, und als Richard ihr Owen abnahm, protestierte sie nicht. Philippe und Eli. Tot. James. Tot. Und noch immer hatte sie tief im Innern das Gefühl, dass Owens Vater bald kommen würde, um ihn zu holen.
    »Helft mir«, flüsterte sie. Dann boten ihre Knochen plötzlich keinen Halt mehr, sie fiel, und alles verschwand in einem Schrei.
    Ein paar Minuten später kam sie auf dem Sofa zu sich. Das Erste, was sie sah, waren besorgte Gesichter.
    Owen, ich will dich aus alledem heraushalten, dachte Nicole verzweifelt. Ich will nichts mehr damit zu tun haben. Ich bringe dich fort. Aber sie wusste, dass das nicht ging.
    Philippe und Eli, tot. Sie wollte weinen, schreien, jemandem die Schuld daran geben, irgendwem, und sich in ihrem Zimmer einschließen. Aber ihr war klar, dass auch das nicht ging.
    Sie wusste genau, was sie tun musste. Langsam richtete sie sich auf und räusperte sich. »Wir müssen über die Prophezeiung reden«, sagte sie, an Amanda gewandt. »Wir müssen Anne-Louise von Owen erzählen.«
    Amanda seufzte schwer. »Ich habe darauf gewartet, dass du das sagst, Niki. Ich fand, das sollte dir überlassen bleiben.«
    »Was ist mit Owen?« Richard pflanzte sich breitbeinig zwischen seinem Enkel und Anne-Louise auf.
    »Die Welt retten«, murmelte Kari. »Retten.«
    Amanda trat aus Tommys schützender Umarmung und hielt Nicoles Hand und ihre eigene Handfläche mit dem Brandmal hoch. Die beiden Drittel der Lilie, die sie zusammen mit Hollys Handfläche bildeten, glühten schwach.
    »Ja«, würgte Nicole hervor. Sie wand sich innerlich vor Qual. Jede Faser ihres Herzens schrie ihr zu, dass sie ihr Kind um jeden Preis schützen müsse.
    Um jeden Preis.
    Doch das konnte sie nicht.
    »Wir müssen dir das erzählen, wenn wir die Welt retten wollen.« Sie schluckte schmerzhaft. »Mein Sohn wurde in diese Welt gebracht, um sie zu vernichten.«
    Dann erzählte sie ihnen alles - oder zumindest alles, was sie wusste. Denn wie Anne-Louise gesagt

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