Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenerbe

Hexenerbe

Titel: Hexenerbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
Vom Netzwerk:
und sein Haus weit genug hinter sich gelassen hatten. Ein Schatten huschte durch Hollys Geist, und sie wandte sich um, weil sie hinter sich irgendetwas vermutete. Doch da war nichts. Sie schlug wieder eine andere Richtung ein, und sie bewegten sich jetzt gen Süden. Mit jedem Schritt ließ das Gefühl nach, dass ihr jemand folgte. Sie bogen um eine weitere Ecke und gingen eine weitere Straße entlang, die in einem Bogen wieder nach Norden führte.
    Das Gefühl wurde sofort stärker, und Holly blieb abrupt stehen. Die anderen wechselten Blicke, sprachen aber kein Wort. Die unangenehme Empfindung blieb unverändert. »Spürt ihr das auch?«
    Sasha nickte stumm, doch die anderen sahen Holly nur verständnislos an. Holly trat einen Schritt vor, und das Kribbeln in ihrem Rücken wurde stärker. Sie wich einen Schritt zurück, und es ließ etwas nach. Ein weiterer Schritt rückwärts, und es schwächte sich noch mehr ab.
    »Norden. Ich glaube, das Hauptquartier des Obersten Zirkels liegt nördlich von hier.«
    Sasha nickte zustimmend.
    Langsam ging die Gruppe weiter. Nach einem halben Dutzend Schritten bemerkte Amanda: »Jetzt spüre ich es auch.«
    Ein Dutzend Schritte weiter konnten es die anderen ebenfalls fühlen.
    Ein Dutzend Schritte danach brach die Hölle los.

Drei
    Ametrin
    Durch Tod und Zerstörung wächst unser Ruhm
    Bis alle vor unserem Namen erzittern
    Und eines Tages herrscht Haus Deveraux
    Über König und Diener, Feind und Freund
    Für unsere Mühen ernten wir
    Nun all die Macht, die wir gesät
    O Herrin, höret unser Flehen
    Bluten und schreien soll der Feind
    »Göttin, schütze uns!«, schrie Holly, als in der Luft etwa sieben Meter über dem Coven riesige, geschuppte Dämonen in uralten Rüstungen erschienen. Sie platzten aus runden Portalen hervor, die bläulich schimmerten. Ihre Köpfe trugen Hörner, die Augen waren rot glühende Schlitze, und in ihren Mäulern blitzten mehrere Reihen scharfer Reißzähne. Die Farbe ihrer Körper erinnerte an einen Bluterguss - ein ekelhaftes Violett und Blauschwarz.
    Sie ließen sich zu Boden fallen. Es regnet Dämonen, dachte sie und spürte hysterisches Lachen in sich aufsteigen. Dann landete einer der Dämonen wenige Schritte entfernt, und das Lachen verging ihr. Sie sprang zurück, stolperte und fiel, schaffte es aber trotzdem, einen Feuerball zu schleudern. Das Ungeheuer hob die klauenbewehrte Hand, packte die brennende Kugel, löschte sie in der geballten Faust und ließ die Asche zu Boden fallen. Mit lautem Brüllen griff es Holly an. Grüner Speichel schillerte an seinen Zähnen, während es sich auf dicken, muskulösen Beinen vorwärtsbewegte. Es griff in seine Rüstung und zog etwas hervor, das wie das Heft eines Schwertes aussah. Dann hob es den Griff in die Luft.
    Kreischend schoss ein schwarzer Bussard aus dem Portal. In den Krallen trug er eine schimmernde Klinge. Mit einem weiteren schrillen Schrei ließ er sie fallen. Die Klinge flog pfeifend wie eine Bombe durch die Luft und verschmolz auf magische Weise mit dem Heft.
    Als der Dämon das Schwert auf Holly herabsausen ließ, zog es eine grüne Spur knisternder Energie hinter sich her. Die Waffe zischte und blitzte vor Magie, und als Holly einen weiteren Feuerball schleuderte, zerschlug das Schwert ihn in umherstiebende Splitter aus Hitze und Licht.
    Sie beschwor noch mehr Feuerbälle und schleuderte sie, bis sie sich beinahe vorkam wie eine belebte Maschine, eine Art Katapult, wie die Armeen des Mittelalters es benutzt hatten. Sie fragte sich, wo die anderen sein mochten, denn um sich herum nahm sie nur wirbelndes Chaos war.
    Der Dämon hieb ihre Feuerbälle mit Leichtigkeit entzwei. Dann stieß er das Schwert gen Himmel, und die grauen Schneewolken schienen zu bersten. Nickelfarbene Splitter schossen durch die Luft und hinterließen ein Loch aus wirbelndem Grün von etwa drei Metern Durchmesser.
    Aus diesem magischen Riss in der Luft krochen weitere Dämonen hervor und kletterten über die grauen Brocken geborstenen Himmels. Diese waren viel kleiner und pechschwarz, mit tiefliegenden, blutroten Augen und Mündern, die sich halb um ihre schlangenartigen Köpfe zogen. Sie entdeckten Holly, und drei der Biester sprangen auf sie zu. Sie bewegte die Hände, murmelte einen Zauber und sandte einen magischen Blitz in ihre Richtung.
    Sie hatte gut gezielt, und zwei von den dreien explodierten in einem Schauer aus Körperteilen. Der überlebende Dämon flog durch das Gemetzel, griff Holly an und versenkte

Weitere Kostenlose Bücher