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Hexenerbe

Hexenerbe

Titel: Hexenerbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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sackte.
    »Göttin, hilf uns in der Schlacht, verleih ihm neue Kraft und Macht«, betete sie zur Göttin, um Jer zu stärken.
    Da riss Eli am Ende des magischen Seils, und sie fiel auf die Knie. Dann wurde sie über den Boden geschleift und reckte den Kopf, so gut es ging, um zu sehen, was Eli tat. Mit einem lauten Knistern magischer Energie erschuf er einen Enterhaken und schleuderte ihn auf sie. »Stirb, Hexe!«, brüllte er.
    Der andere Mann sah ihm nur mit belustigter Miene zu. Doch während er sich auf sie konzentrierte, sprang Jer auf, stürzte sich auf den Mann, packte ihn bei den Schultern und schleuderte ihn gegen Eli. Der Aufprall warf Eli zur Seite, und der Enterhaken flog weit an Holly vorbei und knallte mit einem lauten Scheppern an die Wand.
    Jer rief etwas auf Lateinisch, das sie nicht verstand, und das Netz um sie war verschwunden. Dann schnippte er mit den Fingern, und Holly wurde wie von unsichtbaren Händen auf die Füße gezogen. Sie lief zu Nicole und schnippte mit den Fingern über den Seilen aus schwarzem Samt um Nicoles Hand- und Fußgelenke. Die Fesseln lösten sich.
    »Wachen!«, brüllte der andere Mann. »Eindringlinge!«
    Jetzt war es an Holly, sie und Nicole zu verteidigen. Sie ließ eine Feuerspur auf dem Boden zwischen den beiden Männern und ihr und Jer auflodern. Jer sprang auf den Altar, hob Nicole hoch und warf sie sich wie ein Feuerwehrmann über die Schultern. Während er auf die gleißende Lichtkugel zulief, errichtete er hinter Hollys Feuerwand eine weitere Barriere. »Komm schon!«, rief er.
    Holly drehte sich um und rannte mit ihm und Nicole durch das Portal. Es blitzte grell, und sie waren verschwunden.
    Wieder purzelten sie und Jer mitten ins Wohnzimmer, und wieder tastete er hastig nach etwas, womit er sich bedecken konnte, während Philippe zu der reglosen Nicole eilte. Ihre Augen waren offen, aber erschreckend leer und ausdruckslos.
    »Ah, ma belle«, flüsterte er und nahm ihre Hände in seine. Er strich ihr die dichten schwarzen Locken aus der Stirn. »Hat er dich in seinen Bann geschlagen?«
    »Davor hat sie sich am allermeisten gefürchtet«, sagte Jer.
    Jers Mutter kniete sich neben Nicole und musterte prüfend ihre Augen. »Nein«, erklärte Sasha schließlich. »Sie ist nicht verzaubert worden. Sie haben sie betäubt.« Sie blickte zu Rose auf. »Hast du Eichenholz, das wir verbrennen können? Wir brauchen außerdem Kamille und Rosmarin. Und einen Bergkristall«, sagte sie forsch.
    »Natürlich.« Rose nickte und eilte in ihre Speisekammer.
    Amanda hockte sich neben Philippe. »Nicki«, flehte sie, »wach auf!«
    »Ich werde auch etwas Salbei verbrennen«, rief Rose aus dem hinteren Teil des Hauses.
    »Das ist eine gute Idee«, stimmte Sasha zu. Sie rieb kräftig die Hände aneinander, und eine betörende Mischung aus Zimt und Ingwer erfüllte den Raum. Als sie die Hände sinken ließ, sah Holly die Gewürze, die auf ihre Handflächen geschmiert waren. Sasha beugte sich über Nicole, hielt die Hände über ihre Augen und murmelte heilende Worte.
    »Was war da drüben los?«, fragte Amanda Holly unter Tränen.
    »Sie lag auf einem Altar«, berichtete Holly. »Eli und irgendein anderer Mann waren bei ihr.«
    »James Moore«, erklärte Jer. »Der Erbe des Totenkopf-Throns.«
    »Was hatten sie mit ihr vor?«, bohrte Amanda weiter.
    Jer zuckte unter dem Handtuch, mit dem er sein entstelltes Gesicht verbarg, die Achseln. »Sie opfern vermutlich. Sie wollten wieder einmal versuchen, das Schwarze Feuer zu beschwören.«
    »O Gott«, stieß Amanda hervor und schlug die Hand vor den Mund. »Nicole.«
    »Und dich wollten sie zwingen, ihnen zu helfen«, riet Holly, an Jer gewandt. Dann zögerte sie. »Oder weißt du etwa, wie es geht? Wie man Schwarzes Feuer hervorbringt?«
    Sein Kopf fuhr zu ihr herum. Einen Moment lang schwieg er, dann schüttelte er den Kopf. »Ich weiß nichts darüber.« Gleich darauf fügte er hinzu: »Aber eines kann ich dir sagen. Du bist in London nicht mehr sicher. Sie werden Jagd auf dich machen.«
    Und auf dich, ergänzte Holly im Stillen. Sollen wir für den Rest unseres Lebens Gejagte bleiben? Wird das denn nie enden?
    Kari war schon zwei Querstraßen vom Haus entfernt, als es Silvana endlich gelang, sie einzuholen und anzuhalten. Kari hatte bittere Tränen geweint und sich unter Schluchzen gekrümmt, und sie tat Silvana sehr leid. Offenbar kapierte niemand, dass Kari Jer Deveraux wirklich liebte und dass sie die ganze Hexerei ebenso

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