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Hexenerbe

Hexenerbe

Titel: Hexenerbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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das Seufzen Resignation ausdrückte, weil sie vor dieser Verpflichtung nicht davonlaufen konnte. Plötzlich wallte Mitgefühl für Nicole in ihr auf, und für Kari - für alle, die hier versammelt waren.
    Es wäre so schön gewesen, ohne jede Ahnung von der Welt der Coventry erwachsen zu werden, dachte sie. Gar nichts davon zu wissen, dass solche Kräfte überhaupt existieren. Und sie nicht zu brauchen.
    »Dann lasst uns nach draußen gehen, damit die Mondgöttin auf uns herabscheinen kann«, drängte Sasha.
    Sie folgten ihr und fanden ein Plätzchen hinter Roses Haus, wo sie das Ritual unbeobachtet vollziehen konnten. Holly war ein wenig nervös bei der Vorstellung, ihren Coven derart förmlich an die anderen zu binden. Nicht gerade die Vereinigung, die ich heute Nacht eingehen wollte, dachte sie mit einem Blick zu Jer.
    Sasha breitete die Arme aus. »Die Anführer mögen vortreten.«
    Holly, Philippe und Jer stellten sich im Dreieck auf und legten jeder die Hände auf die Schultern der anderen. Sasha ging langsam um sie herum, nahm jede Hand, ritzte die Handfläche auf und drückte sie wieder auf die Schulter. Schließlich trug jeder von ihnen das Blut der beiden anderen auf den Schultern. Rose nahm ein seidenes Band und flocht es durch ihre Beine, so dass alle drei aneinandergebunden waren.
    Dann forderte Sasha alle anderen auf, sich hinter dem Oberhaupt ihres jeweiligen Covens aufzustellen. Rose stach ihnen mit einer Nadel in den Finger, und jeder ließ einen Tropfen Blut auf Hollys, Jers oder Philippes Hand fallen.
    Autorität und Kraft schwangen in Sashas Stimme mit, als sie sprach. »Nun sind diese drei Leben und diese drei Schicksale ebenso miteinander verbunden wie diese drei Zirkel. Jedes Oberhaupt trägt die Verantwortung für seinen oder ihren eigenen Coven. Blut und Leben ihrer Gefolgsleute liegen in ihrer Hand. Jedes Oberhaupt trägt darüber hinaus die Last der beiden anderen mit. Ihr sollt einander die Hand auf die Schulter legen, um euch gegenseitig zu stützen und zu führen. Eure eigene Last ist nun auch die der anderen, so wie euer Blut jetzt ihres ist. Eure Beine sind miteinander verwoben, auf dass ihr euch nie in Feindschaft voneinander abwenden werdet. Niemals sollt ihr eure Brüder und Schwestern im Stich lassen, sondern stets an ihrer Seite stehen und sie schützen. Ihr seid nun zu dritt.«
    Sasha legte die Hand auf Jers Kopf. »Du bist das Feuer.«
    Holly zuckte bei diesen Worten ebenso zusammen wie er. Feuer wäre beinahe sein Untergang gewesen. Feuer hatte ihm so viel genommen. Wie konnte er dann das Feuer sein?
    Sasha ging weiter und legte Philippe die Hand auf den Kopf. »Du bist die Erde.«
    Dann war Holly an der Reihe. Sasha legte die Hand auf ihren Scheitel. »Du bist das Wasser.«
    Grauen erfüllte Holly. Nein! Wie kann ich das Wasser sein, das Element, das alle vernichtet, die ich liebe? Doch als sie an alles zurückdachte, was sie getan hatte, an die »Opfer«, die sie gebracht hatte, erkannte sie, dass dies die Wahrheit war. Der Schmerz schnürte ihr das Herz zusammen.
    Sasha zog die Hand zurück und fuhr fort: »Ihr drei braucht eine Vierte. Lasst die Göttin bei euch sein und den Kreis vollenden. Lasst die Göttin die Luft sein, die ihr atmet.«
    Ein kalter Windstoß fegte plötzlich über Holly und die anderen hinweg, so eisig, dass er ihr den Atem verschlug. So plötzlich, wie er aufgekommen war, legte sich der Wind wieder. Die Göttin hat gesprochen.
    Sasha streckte die Arme aus und sandte Strahlen magischer Energie in den Mittelpunkt des Dreiecks. Sie erfüllten den Raum zwischen Holly, Jer und Philippe, bis Holly Jers magische Schwingung spüren konnte, und auch Philippes. Sie erlaubte ihrer eigenen Essenz, sich mit der der anderen zu vereinen. Das Ergebnis war eine gesteigerte magische Präsenz, die viel größer war als die Summe ihrer Bestandteile, und sie fragte sich: Fühlt es sich so an, wenn man in jemandes Bann steht? Oder sogar noch besser? Denn das hier ist absolut wundervoll.
    Wie zur Antwort auf ihre Frage warf Philippe Nicole einen liebevollen Blick zu, den sie erwiderte. Dieser Blick war so innig und vertraut, dass Holly in Tränen ausbrach.
    Sasha flüsterte ihr ins Ohr: »Eines Tages, Holly. Das verspreche ich dir.«
    Doch Jer hörte sie und sah seiner Mutter fest in die Augen, ohne irgendwelche ermunternden Worte. Holly hatte sich nicht mehr so allein gefühlt, seit ihre Eltern im Fluss ertrunken waren ... ein Werk der Deveraux.
    Wie der Vater, so der

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