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Hexenerbe

Hexenerbe

Titel: Hexenerbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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Erinnerungen vorzudringen, um zu erfahren, was ihre Großmutter getan, wie sie den Dämon besiegt hatte.
    Sie murmelte einen Beruhigungszauber für sich selbst, doch er half nicht. Ein Blick zu Sasha hinüber zeigte ihr, dass diese inzwischen aufrecht saß und sich die Hand an die Rippen presste. Sie blutete aus einem halben Dutzend Wunden in Brust und Bauch. Hoffentlich sind sie nicht tief, betete sie. Alonzo half Sasha auf und führte sie rasch aus dem Zimmer. Pablo hockte zusammengekauert in einer Ecke, die Augen vor Grauen weit aufgerissen, und schaukelte vor und zurück. Einen schrecklichen Moment lang glaubte Tante Cecile, auch er sei besessen. Dann fiel ihr wieder ein, dass der Junge Gedanken lesen konnte. Welch entsetzliche Dinge er in Sashas und Hollys Geist gesehen haben musste!
    Die anderen wirkten ebenso erschüttert und verwirrt, wie sie sich fühlte. »Höchste Zeit, dass wir es zu Ende bringen«, brummte sie und wandte sich Holly und ihren Dämonen zu.
    »Wir töten dich und dann sie und dann all die anderen«, kicherten die Dämonen heiser. »Wir sind zu viele, du kannst uns nicht aufhalten.«
    »Das kann ich, und das werde ich«, erwiderte sie. »Holly! Holly, Liebes. Du musst zurückkommen. Kämpfe gegen sie, du musst kämpfen, Holly, kämpfen!«
    Das Gesicht verzerrte sich erneut, und die Dämonenfratze wich Hollys Zügen. Der Kopf fiel schlaff zur Seite, und Tante Cecile hielt den Atem an und hoffte, dass Holly sie gehört hatte und zu ihnen zurückkehren würde.
    Holly war gereizt, als sie merkte, dass schon wieder jemand nach ihr rief. Sie versuchte, sich die Hand vor die Augen zu halten, doch ihr Arm bewegte sich nicht. In Panik riss sie die Augen auf und blickte an sich hinab. Sie trug irgendetwas Schneeweißes, und ihre Arme waren darin gefangen. Die Worte kämpfen, Holly, kämpfen hallten in ihrem Kopf wider.
    Sie erschrak. Werden wir angegriffen? Wie sollte sie kämpfen, wenn sie ihre Arme nicht bewegen konnte?
    Sie murmelte ein paar Worte, und die seltsame Jacke fiel von ihr ab. So war es besser. Sie konnte ihre Arme wieder bewegen und schwang den linken langsam nach vorn. Gut. Was war jetzt mit diesem Kampf?
    Sie schloss die Augen. Der Kampf würde warten müssen.
    Sie brauchte dringend ein Nickerchen.
    Die Zwangsjacke fiel von Holly ab, und Augenblicke später verzerrte sich ihr Gesicht erneut. Ein grässlicher, zähnefletschender Dämon erschien. Hollys Arm hob sich ruckartig und hölzern wie der einer Marionette. Langsam streckte sie den Zeigefinger aus und deutete auf Tante Cecile.
    »Muerte«, zischte die Stimme.
    Nicole beobachtete entsetzt, wie Tante Cecile sich an die Brust griff und zu Boden sackte. Ihre Haut war aschfahl, die Lippen hoben sich dunkelblau davon ab. Vor Angst quollen ihre Augen hervor und verdrehten sich dann plötzlich.
    Silvana begann zu schreien.
    Nicole trat einen Schritt auf das zu, was einmal Holly gewesen war. »Ich befehle euch, meine Cousine freizugeben!«, schrie sie, und ihre Stimme bebte vor Wut.
    Einen Moment lang schien die Welt sich langsamer zu drehen, und sie spürte Macht, wahrhaftige Macht, wie einen heißen Windstoß durch ihr Innerstes fegen. Das Hexenblut sang in ihren Adern, und für einen Augenblick verstand sie nur zu gut, wie es sein musste, Holly zu sein.
    »Gebt sie frei«, donnerte sie mit einer Stimme, die die Fensterscheiben zerspringen ließ.
    »Nein, wie das zarte Pflänzchen doch erblüht ist«, spottete James.
    Nicole schnappte nach Luft, fuhr herum und verlor jegliche Konzentration.

Dreizehn
    Lapislazuli
    Luft und Wasser, Feuer und Erde
    Sind das Werkzeug unserer Wut
    Wir bringen den Tod und das Verderben
    Deren Lied allein wir singen
    Göttin und Priesterin, höret uns
    Stärkt unsere Körper und Seelen
    Hohepriesterin, schützt uns, erwacht
    Aus Eurem tiefen, hasstrunkenen Schlaf
    James und Eli standen hämisch grinsend vor dem Wohnzimmerfenster von Dans Hütte. Glassplitter klirrten zu Boden.
    »Was willst du, James?«, fragte Nicole. Doch während ihre Stimme noch vor wenigen Augenblicken vor Macht gebebt hatte, zitterte sie nun vor Angst.
    »Ich meine, das dürfte ziemlich offensichtlich sein«, entgegnete er und ließ den Blick anzüglich über ihren Körper schweifen.
    Sie errötete, bot ihm aber dennoch die Stirn. »Verschwinde.«
    Er verneigte sich spöttisch. »Aber selbstverständlich, Schätzchen. Ich wollte auch nur eine freundliche Warnung überbringen.«
    Er und Eli wandten sich zum Gehen. Obwohl sich alles in

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