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Hexenfluch: Roman (German Edition)

Hexenfluch: Roman (German Edition)

Titel: Hexenfluch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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noch immer vollkommen perplex von dem Verhalten ihrer Katze.
    »Habe ich das richtig verstanden? Sushi? « Er stellte die Tüte auf den Küchentisch und machte ihr Platz, damit sie ausräumen konnte. »Ein ziemlich ungewöhnlicher Name für eine Katze, oder?«
    »Sie haben das Aquarium im Wohnzimmer gesehen, nicht wahr?«
    »Natürlich. Die Korallen sind außergewöhnlich schön.« Gegen den Türrahmen gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt, beobachtete er, wie sie die Dosen im Schrank verstaute.
    »Tja. Früher schwammen auch mal außergewöhnlich schöne Fische zwischen den Korallen. Dann stand eines Tages eine hübsche, graugetigerte Katze vor meiner Tür und beschloss, dass sie von jetzt an bei mir wohnen würde.«
    » Sie beschloss?«
    »Ja, sie.  – Sie schien niemandem zu gehören und hatte auch kein Halsband mit einer Namensplakette um, also hatte ich keine Ahnung, wie sie hieß. – Zuerst kam sie nur gelegentlich vorbei. Kurze Stippvisiten sozusagen. Aber irgendwann ist sie dann endgültig eingezogen. Und ich habe es nicht übers Herz gebracht, sie im Tierheim abzugeben.« Dass Sushi nach der Sache mit Parker damals genau zu der Zeit vor der Tür gestanden hatte, als sie jemanden zum Im-Arm-Halten gebraucht hatte, musste er nicht wissen. »Sie war sehr angetan von meinen Fischen.« Sie sah, wie seine Lippen sich kräuselten. »Muss ich noch mehr sagen?«
    »Nicht wirklich.« Das Kräuseln verstärkte sich. »Wie lange hat sie gebraucht?«
    »Zwei Tage. Trotz Abdeckung. – Sie war so nett, mir vom Letzten noch ein Stück anzubieten. Von da an war sie ›Sushi‹.«
    Das Kräuseln war jetzt ein unübersehbares Grinsen. »Und Sie haben sich seitdem auf Korallen beschränkt.«
    »Auch schön anzusehen.« Ella schloss die Schranktür und entsorgte die Tüte. »Und machen obendrein noch weniger Arbeit als Fische.«
    Alles war an seinen Platz geräumt. Damit war ihre Gnadenfrist also vorbei. Sie holte einmal tief Luft, in dem Versuch, den Knoten in ihrem Magen zumindest ein klein wenig schrumpfen zu lassen – erfolglos natürlich –, und wandte sich ihm zu. Er lehnte noch immer am Türrahmen.
    Zuletzt hatte sie sich so gefühlt, als sie zum ersten Mal in Afrika allein an einem OP-Tisch gestanden hatte. Nervös. Unsicher. Angespannt. Damals hatte das Leben eines jungen Mannes mit einem Blinddarmdurchbruch auf dem Spiel gestanden. Es war mitten in der Nacht gewesen. Niemand hatte ihr sagen können, ob sie die ganze Zeit elektrisches Licht haben würde oder dass die Geräte die ganze Zeit funktionierten.
    »Sollen wir dann?« Havreux löste sich von der Tür.
    Sie rieb mit der Handfläche über ihre Hüfte, nickte. »Wollen Sie ein Bier?« Wie lange willst du das Unvermeidliche eigentlich noch hinauszögern? Reiß dich zusammen, Thorens.
    »Im Moment nicht, danke.« Ein kurzes, schnelles Lächeln. »Wo fühlen Sie sich am wohlsten? Hier oder im Wohnzimmer?«
    Verwirrt runzelte sie die Stirn. »Im Wohnzimmer. Warum?«
    »Weil ich will, dass Sie sich entspannen. Und das fällt Ihnen erst einmal dort am leichtesten, wo Sie sich wohl fühlen. – Haben Sie Kerzen?«
    »Natürlich.« Hatte sie es nicht geahnt? Sie ging an ihm vorbei ins Wohnzimmer, öffnete eine Schublade des Sideboards. »Ich habe weiß und hellgrün.« Dazwischen schimmerte noch … »Und blau.« Als sie einen Blick über die Schulter warf, stand er direkt hinter ihr.
    »Die blaue ist in Ordnung.«
    »Eine?«
    »Ja.« Er ging zum Tisch hinüber, zog den Sessel näher an die Schmalseite heran und setzte sich.
    »Gibt es einen besonderen Grund für die blaue?« Sie schloss die Schublade, öffnete die Tür darunter und suchte nach einem passenden Halter.
    »Nein. Sie hat nur die gleiche Farbe wie Ihre Augen.« Er sagte es todernst. Ella starrte ihn an, spürte, wie das Blut in ihre Wangen schoss, und ging hastig hinter der Sideboard-Tür in Deckung. »Warum?« Jetzt klang er absolut … unschuldig. Und trotzdem glaubte sie noch etwas anderes in seinem Ton zu hören. Etwas, das anstelle des Knotens eine seltsame Wärme in ihrem Magen fabrizierte.
    Sie räusperte sich. »Ich … ich dachte nur, dass die Farbe einer Kerze in der Magie irgendeine Bedeutung haben könnte.« Endlich! Da war der Kerzenhalter, den sie gesucht hatte.
    »Hat sie auch. Manchmal zumindest. Aber dann sind in der Regel die Zutaten, aus denen die Kerze hergestellt wurde und die ihr die entsprechende Farbe verleihen, wichtiger als die Farbe selbst.«
    »Und was sind das

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